AN DEN BUCHHÄNDLER JOHAN DAHL

(Zu seinem sechzigsten Geburtstag)

Herr Wirt, dir sei dies Hoch gebracht!
    —"Hurra!"
Doch während wir singen, so gebt fein acht!
    —"Ja ja!"
Zuerst müßt von schrecklichen Leiden ihr wissen,
Als in unsern Wirrwarr sein Los ihn gerissen
  Zu Adlern und Schären,
  Zu Wergelands Bären,
    —Au ja!

Er kam als ein unschuldig Lämmelein,
    —O je,
So niedlich, appetitlich und sauber und rein
    Wie Schnee.
Das köstliche Fleisch ließ zu Füllsel man hacken
Und später in Teig von Herrn Wergeland backen
  Und munter zerbeißen,
  Die Knochen verschleißen
    Im Ramsch.

Doch hei! wie ein Böcklein des göttlichen Tor
    Er sprang,
Und stieß ihnen kräftiglich hinter das Ohr,—
    Das klang!
Da schmunzeln die Kerle in vollem Behagen:
"Jetzt hat der Gesell sich zum Bruder geschlagen,"
  Und balde war keiner
  Beliebter und feiner
    Als Dahl.

Das Licht aus der Bude dort konnt' wohl erhellen
    Das Land.
Dort hat sich gar mancher zum Spießgesellen
    Bekannt;
Dort machte man Mode und kritische Normen,
Und wollt' ein gut Stückchen Norwegen formen.
  Das wird die Geschichte
  Schon bringen zum Lichte
    Dereinst!

Für das, was du littest, entflammtest und strebtest,
    Hab' Dank!
Für alle die Kraft, die du freudig belebtest,
    Hab' Dank!
Für all dein gutmütig Eifern und Zanken,
Dein goldnes Gemüt, deine Freundschaft, wir danken,
  Du seltsamer Falter,
  Du Lieber, du Alter,
    Hab' Dank!

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