AN ERIKA LIE

    Wer in Töne bände

    Nordische Gelände,

Zeigte nicht nur rauhe Bergeswände,

    Nein, auch ebne Auen,

    Die gen Morgengrauen

Glitzerperlen frisch betauen.

    Wälder, traumumflogen,

    Die in schweren Bogen

Wie ein Meer das Glommental durchwogen,—

    Lieblich grüne Weiten,

    Die von allen Seiten

Leicht und licht zusammengleiten.

    All den feinen, klaren

    Reiz uns offenbaren

—Nordlands sonnbeglänzte Vogelscharen.

    Und die Purpurspende

    Ferner Nordlichtbrände—

Sieh, das müssen Mädchenhände.

Deine Hände schlagen

    Töne an und jagen

Bilder auf aus langentschwundnen Tagen,

    Die in Sehnsuchtstiefen

    Unsrer Dichtkunst schliefen,

Bis dann deine Hände wach sie riefen.

    Bald in leichten Ringen

    Sehn wir blinkend schwingen

Funken, die aus Vaters Frohsinn springen;

    Bald erhabnes Schauern,

    Heiliges Bedauern

Aus der Mutter Wehmutsauge trauern.

    Kinderseele, klinge

    Reingestimmt und dringe

Gläubig durch das Sein und alle Dinge,

    Rein wie Melodien,

    Festsaalharmonien

Dich, du Kind des Glommentals, umziehen.

Share on Twitter Share on Facebook