CHOR

einzeln, zu zweien und vielen, abwechselnd und gesammelt.

  Wenn sich lau die Lüfte füllen
  Um den grünumschränkten Plan,
  Süße Düfte, Nebelhüllen
  Senkt die Dämmerung heran,
  Lispelt leise süßen Frieden,
  Wiegt das Herz in Kindesruh
  Und den Augen dieses Müden
  Schließt des Tages Pforte zu.

  Nacht ist schon hereingesunken,
  Schließt sich heilig Stern an Stern;
  Große Lichter, kleine Funken
  Glitzern nah und glänzen fern;
  Glitzern hier im See sich spiegelnd,
  Glänzen droben klarer Nacht;
  Tiefsten Ruhens Glück besiegelnd
  Herrscht des Mondes volle Pracht.

  Schon verloschen sind die Stunden,
  Hingeschwunden Schmerz und Glück;
  Fühl' es vor! Du wirst gesunden;
  Traue neuem Tagesblick!
  Täler grünen, Hügel schwellen,
  Buschen sich zu Schattenruh;
  Und in schwanken Silberwellen
  Wogt die Saat der Ernte zu.

  Wunsch um Wünsche zu erlangen
  Schaue nach dem Glänze dort!
  Leise bist du nur umfangen;
  Schlaf ist Schale: wirf sie fort!
  Säume nicht dich zu erdreisten,
  Wenn die Menge zaudernd schweift;
  Alles kann der Edle leisten,
  Der versteht und rasch ergreift.

Ungeheures Getöse verkündet das Herannahen der Sonne.

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