Aus Briefen von Cornelie Goethe.

Cornelia Goethe.

Nach Goethes Zeichnung

Während der Vorbereitungen zur Goethefeier kam in Leipzig eine Anzahl Briefe von Cornelie Goethe an eine ihrer Jugendfreundinnen zum Vorschein, welche in dem Nachlasse der letzteren unbeachtet da gelegen hatten. Goethes Äußerung über seine Schwester: „Nur durch das genaueste Detail, durch unendliche Einzelnheiten, die lebendig alle den Charakter des Ganzen tragen und, indem sie aus einer wundersamen Tiefe hervorspringen, eine Ahnung von dieser Tiefe geben; nur auf solche Weise hätte es einigermaßen gelingen können, eine Vorstellung dieser merkwürdigen Persönlichkeit mitzutheilen: denn die Quelle kann nur gedacht werden, insofern sie fließt“[176] — mußte zu Mittheilungen und Auszügen aus diesen Briefen auffordern; sie hier zu geben lag um so näher, als sie sich auf die Zeit beziehen, aus welcher Goethes hier mitgetheilte Briefe größtentheils herrühren. Sind es gleich nur kleine Züge, die wir hier gewinnen, so machen sie uns doch das Bild seiner so innig geliebten Schwester und der Verhältnisse, unter welchen sie lebten, klarer und bestimmter.

Die Freundin, an welche diese Briefe gerichtet sind, hieß Katharine Fabricius, war eine Tochter des fürstl. Leiningschen Raths und Syndicus Fabricius in Worms, und wurde später an einen Kaufmann Welcker in Leipzig verheirathet. Sie war im Sommer 1767 in Frankfurt bei einer Cousine zum Besuch gewesen und mit Cornelie bekannt geworden, die sich sehr verlassen fühlte; ihr Bruder war in Leipzig, von den Freundinnen, die uns diese Briefe kennen lehren, stand keine ihrem Herzen nahe: so schloß sie sich an diese neue Freundin an und eröffnete nach ihrem Fortgehen einen lebhaften Briefwechsel mit ihr. Gleich in dem ersten Brief spricht sie ihre Betrübniß aus, daß sie sie fortreisen lassen mußte ohne ihr Herz ganz vor ihr öffnen zu können, ohne ihr von einer traurigen Zeit Kunde zu geben, in welcher sie von Unruhe und Kummer gequält, von thörichten Wünschen gepeinigt war, auf welche sie endlich verzichtet und dadurch Ruhe ihrer Seele gewonnen hat: nun soll der Briefwechsel dies ersetzen.

Die Briefe sind in französischer Sprache geschrieben. Was die Veranlassung dazu gegeben hat, ist nirgend angedeutet. Man möchte vermuthen, daß der Vater, welcher Cornelie mit seinem Unterricht quälte, es so verlangt habe, allein auch der Theil dieses Briefwechsels, von dem er nichts wußte, den sie insgeheim für sich schrieb, ist französisch abgefaßt. Wir können das nur bedauern; denn abgesehen davon, daß das Französisch incorrect und ungelenk ist, so hat jedenfalls die fremde Sprache der Unmittelbarkeit und Eigenthümlichkeit des Ausdrucks gar sehr geschadet; man wird häufig an die Schule erinnert und glaubt mitunter einen aufgegebenen Aufsatz zu lesen. Das tritt selbst in dem Tagebuch hervor, in welchem sie mit großer Offenheit nicht nur ihre kleinen Erlebnisse, sondern alle ihre Gefühle schildert. Nachdem sie nämlich vom 1. October 1767 bis zum 28. Juli 1768 an ihre aimable, agréable, auch solide amie, wie die Anreden lauten, sechs Briefe geschrieben hatte, beginnt sie am 16. October 1768 Morgens 8 Uhr ein Tagebuch, das an die Freundin gerichtet ist, und ihr die innersten Regungen ihres Herzens, ihre Fehler und Schwächen aufrichtig offenbaren soll. Sie schreibt dasselbe in freien Augenblicken im Geheimen auf ihrem Zimmer, und beklagt sich deshalb, daß nach der Krankheit ihres Bruders dasselbe als Speisezimmer benutzt werde, weil sie jetzt die Zeit nach Tische nicht für sich benutzen könne. Niemand weiß darum, selbst ihr Bruder nicht, der übrigens an dem ostensiblen Briefwechsel mit der Freundin, welcher dabei fort geht, Theil nimmt, ihre Briefe liest und für Cornelie die Antwort übernimmt. Ein Brief dieser Art, welchen sie während der Krankheit ihres Bruders (3. Febr. 1769) geschrieben hat, sticht allerdings gegen das zu gleicher Zeit niedergeschriebene Tagebuch weniger durch die Form als durch den sehr äußerlichen Inhalt merklich ab. Natürlich wird auch der Freundin wiederholt ans Herz gelegt, daß sie diese Briefe niemand zeigen möge, erst später wird eine gemeinsame Freundin in Worms, Mlle. Meixner, welche Cornelie ebenfalls bei einem Besuch in Frankfurt hat kennen lernen, mit in das Geheimniß gezogen. Von Zeit zu Zeit wird das Tagebuch mit der Post abgeschickt, doch soll das Geheimniß auch dadurch gewahrt werden, daß, während die Briefe mit C. F. C. Goethe[177] unterzeichnet sind, die einzelnen Sendungen des Tagebuchs entweder gar nicht oder mit einem verschlungenen GC unterschrieben sind: freilich ein recht mädchenhaftes Incognito. Im Anfange ist dasselbe mit großem Eifer geführt, selten ist ein Tag ohne Aufzeichnung geblieben, mitunter schreibt sie an einem Tage mehr als einmal. Im Jahre 1769 fängt der Eifer an allmälig nachzulassen, im Juni, Juli und August sind nur wenige Blätter an einigen Tagen beschrieben, und auch der Inhalt ist dürftig und unbedeutend; daß gar wenig vorfiel, worüber sie sich beklagt, war wohl nicht der einzige Grund, das Verhältniß selbst scheint allmälig lockerer geworden zu sein.

In dem ersten bedeutenderen Theil des Tagebuchs ist die Darstellung sehr ausführlich und lebhaft. Die kleinen Begebenheiten Corneliens und ihrer Freundinnen werden sehr im Detail berichtet, und namentlich zeigt sich eine Vorliebe, die Personen redend einzuführen und ganze Gespräche mitzutheilen. Dazwischen treten lebhafte Äußerungen des Gefühls und der Leidenschaft, Betrachtungen über sich selbst, moralische Reflexionen. Ohne Zweifel würde alles sich unweit besser ausnehmen, freier und unbefangener erscheinen, wenn es deutsch geschrieben wäre, indeß ist jedenfalls eine gewisse schriftstellerische Absichtlichkeit in der Form dieser Aufzeichnungen nicht zu verkennen. Die Eigenthümlichkeit Goethes, seinen Erlebnissen und Gefühlen einen künstlerischen Ausdruck zu geben, hatte darauf gewiß einigen Einfluß, und da er ihr alles mittheilte, was er aus innerem Bedürfniß wie zum Studium niederschrieb, so mochte dadurch der Gedanke in ihr rege werden, sich in ähnlicher Weise zu versuchen, um wie er in dieser Thätigkeit Trost und Erleichterung zu finden. Daß der Erfolg bei ihr nicht derselbe war, darf uns nicht Wunder nehmen. Indessen hatte sie noch ein anderes Ideal, das sie zu diesem Unternehmen begeisterte — den Grandison. „Il y a longtemps que j'ai voulu commencer cette correspondence secrète, par laquelle je vous apprendrai tout ce qui se passe ici; mais pour dire la vérité j'ai toujours eu honte de vous importuner avec des bagatelles qui ne valent pas la peine qu'on les lise. Enfin j'ai vaincu ce scrupule en lisant l'histoire de Sir Charles Grandison; je donnerois tout au monde pour pouvoir parvenir dans plusieurs années à imiter tant soit peu l'excellente Miss Byron. L'imiter? folle que je suis; le puis je? Je m'estimerois assez heureuse d'avoir la vingtième partie de l'esprit et de la beauté de cette admirable dame, car alors je serois une aimable fille; c'est ce souhait que me tient au cœur jour et nuit. Je serois à blamer si je désirois d'être une grande beauté; seulement un peu de finesse dans les traits, un teint uni, et puis cette grace douce, qui enchante au premier coup de vue; voilà tout. Cependant ça n'est pas et ne sera jamais, quoique je puisse faire et souhaiter; ainsi il vaudra mieux de cultiver l'esprit et tacher d'être supportable du moins de ce côté là. — Quel excellent homme que ce Sir Charles Grandison; dommage qu'il n'y en a plus dans ce monde.“[178] Goethe hatte also die Verehrerinnen des Grandison (S. 125. 141) nicht weit zu suchen. Indessen würde man irren, wenn man glauben wollte, das Tagebuch sei eine Art von Roman oder auch nur romanhaft aufgeputzt; es ist durch und durch wahr.

Der allgemeine Eindruck, welchen dasselbe macht, ist schmerzlich und rührend. Überall spricht sich ein sittlicher Ernst mitunter nicht ohne Größe aus, nicht minder aber auch eine trübe, unruhige Stimmung, der die innere Befriedigung des Gemüthes fehlt. Die Charakteristik, welche Goethe von seiner Schwester gibt, wird aufs vollständigste bestätigt, nur daß hier, wo sie sich gegen eine vertraute Freundin ausspricht, manche Züge mädchenhaften Wesens hervortreten, welche man weniger erwarten möchte, z. B. das Interesse für Kleidung und Putz, Vergnügungen und Stadtgeschichten, so wie eine gewisse Neigung zur Moquerie, welche sich mitunter zeigt.

Das Leben, welches sie führt, ist allerdings, wie sie oft klagt, einförmig und bietet ihr wenige und bescheidene Zerstreuungen. Unter diese werden hauptsächlich Spaziergänge gerechnet, aber sie können nur in gewählter Begleitung unternommen werden, wenn man sich nicht unbarmherzigem Gerede aussetzen will; und sie muß sich um so mehr in Acht nehmen, als sie von gewissen Leuten scharf beobachtet wird, die sie freilich nicht achtet, denen sie aber um so weniger eine Blöße geben will. Zu den Vergnügungen gehörte auch das Brunnentrinken. „Je ne vous ai pas encore appris (schreibt sie den 28. Juli 1768), que je bois les eaux à l'allée; nous avons là une compagnie tout à fait charmante des dames et des chapeaux, dont le plus aimable est Mr. le Docteur Kölbele, que Vous connoissez, par son oration du mariage qu'il tient une fois en Votre présence; où il nous compara, nous autres femmes, à des poulets. Maintenant il nous donne des leçons sur la philosophie morale. Cependant rien n'est plus plaisant que quand il veut exercer la galanterie qui dort depuis longtems auprès de lui. Nos dames qui sont les plus gaies du monde la lui aprennent de nouveau. Elles se font mener par lui, porter le parasol, verser leur verres, ah, ma chère, il execute tout ça avec des gestes si modernes, qu'on le disoit être arrivé immédiatement de Paris. Nous avons aussi de la musique composée de dix instruments, savoir de cors de chasse, hautbois, flûtes, un contreviolon et une harpe. Vous pouvez Vous imaginer quel bel effet ça fait dans la verdure. Nous chantons aussi souvent pour plaire à notre charmant Docteur, car quoiqu'il soit très sérieux, il aime nonobstant de voir la jeunesse enjouée. Ce chanson s'accorderoit bien sur lui: Es war einmal ein Hagenstoltz, il s'est même bien plû à l'entendre.“ Das ist offenbar derselbe Kölbele, dessen große Füße Goethe zu seinem Bilde Gottscheds verwendet (S. 60).[179] Mitunter werden Gärten besucht bei einem Hrn. Glötzel und ihrem Oheim jenseits des Mains; auch besteigt sie einmal mit einer Gesellschaft den Pfarrthurm, wo sie sehr befriedigt von der Aussicht, dem Fernrohr, den großen Glocken zu erzählen hat. Von Landparthieen war der Vater kein Freund;[180] so nimmt sie auch an einer Parthie keinen Antheil, welche ihre Freundinnen nach dem Forsthaus machen, einem noch bestehenden ländlichen Belustigungsort im Stadtwalde unterhalb der Stadt auf dem linken Mainufer, den wahrscheinlich Goethe im Faust unter dem Jägerhaus gemeint hat.

Im Hause war das Clavierspiel, in dem sie, wie uns Goethe[181] erzählt, es weiter gebracht hatte als er, eine angenehme Zerstreuung. „Je jouerai un air sur le clavecin (schreibt sie einmal in großer Aufregung), que ces vapeurs passent.“ Mit großer Theilnahme spricht sie von dem unglücklichen Tode des Clavierspielers Schobert [182] in der Capelle des Prinzen Conti in Paris, der an giftigen Pilzen gestorben war (1. Oct. 1767). „Il a composé XV ouvrages gravées en taille douce, qui sont excellentes et que je ne saurois me lasser de jouer. Toute autre musique ne me plait presque plus. En jouant des sentiments douloureux percent mon âme, je le plains ce grand auteur, qui à la fleur de son age avec un tel génie a fallu périr d'une façon si misérable et inopinée.“ Von ihrer Lectüre ist wenig bemerkbar, außer dem Grandison werden die „lettres du Marquis de Roselle“ von Elie de Beaumont (Paris 1764) erwähnt. „Je vous ai envoyée (schreibt sie 14. März 1768) les lettres du Marquis de Roselle, lisez les avec attention, on y peut profiter beaucoup, le vice y est montré sous l'apparence de vertu dans toute sa forme. Le Marquis qui n'a pas l'expérience du monde, donne dans les filets de cette fausse vertu, et s'y enveloppe de façon, qu'il coute beaucoup à l'en tirer. Que tous les jeunes gens y prennent un exemple, qui comme lui ont le cœur droit et sincère et ne se doutent nullement de la tromperie que cette sorte de femmes exercent avec eux. C'est là une grande cause que notre jeunesse est si corrompue puisqu'un vice engendre l'autre. Relisez plusieurs fois la lettre où Mme. de Ferval parle de l'éducation de ses enfants. Si seulement toutes les mères en usoient de même, certe qu'on ne verroit pas tant de filles insupportables comme Vous en connoissez et moi aussi.“

Der gesellige Verkehr besteht hauptsächlich in Nachmittagsbesuchen, zu welchen man sich gegenseitig anmeldete, und welche um 8 Uhr Abends regelmäßig endeten (um 10 Uhr war Schlafenszeit); dazu kamen im Winter große Gesellschaften, welche alle Dienstag, abwechselnd, wie es scheint, in verschiedenen Familien gehalten wurden, und der Besuch des Concerts, welches alle Freitag im Saale des Hrn. Busch Statt fand, wo sich auch die vornehme Welt versammelte. Mitunter klagt sie freilich über Langeweile, welche sie in diesen Gesellschaften empfand, übrigens ist sie gegen diese Vergnügungen keineswegs gleichgültig — „je vis à présent, schreibt sie einmal, d'une façon très tranquille, mais cette tranquillité n'a point des charmes pour moi; j'aime la variété, l'inquiétude, le bruit du grand monde, et les divertissements tumultueux“ —; der Winter ist ihr durch dieselben vergangen, sie weiß selbst nicht wie; als Simonette Bethmann mit Hrn. Metzler verlobt ist, hofft sie, das werde wohl einen Ball geben, obgleich sie meistens durch ihre Gesundheit verhindert wurde, Bälle zu besuchen.[183] Aus dem Kreise der „verständigen und liebenswürdigen Frauenzimmer,“ welchen sie um sich versammelt hatte, und ohne herrisch zu sein beherrschte[184], lernen wir hier manche näher kennen. Allein wenn sie auch bei allen ihren Freundinnen ohne Ausnahme Achtung und Liebe genoß[185], so sehen wir hier, daß sie zu keiner derselben in einem nahen und innigen Verhältniß stand. Sie beklagt sich gegen Kath. Fabricius, daß sie in Frankfurt keine wahre Freundin habe, und die Weise, mit der sie von ihren Bekannten spricht, bestätigt es. Ihre hübschen und munteren Cousinen Antoinette, Charlotte und Katharine [186] sind ihr recht angenehm, Leonore de Sauffure unterhält sie durch ihre witzigen Bemerkungen in einer langweiligen Gesellschaft („la méchante Leonore fit quelques remarques, aux quelles je ne sûs resister; ces dames s'imaginerent je crois, que nous tenions un peu de la lune: n'importe ce sont des fades créatures“), Caroline und Lisette v. Stockum werden als große Schönheiten gepriesen; von einem näheren Verhältniß keine Spur. Von einer Mlle. B. erzählt sie, daß sie untröstlich sei über den Weggang ihres Geliebten T., der durch unglückliche Schicksale gezwungen war, in Braunschweig Schauspieler zu werden, sie meint aber, das werde nicht länger dauern, als bei einer jungen Wittwe, die am ersten Tage mit ihrem Manne sterben wolle, am zweiten sich tröste, am dritten sich nach einem neuen umsehe; sie berichtet denn auch nachher, daß sich ein Liebhaber schon wieder gefunden habe; indessen findet sie dieselbe später wieder untröstlich, daß sie einen von T. ihr geschenkten Ring verloren habe. Mlle. S. macht sich durch Putz- und Gefallsucht unausstehlich; unerklärlich ist bei ihrem sonstigen Charakter ihre treue und unerschütterliche Liebe für einen unwürdigen W., von dem sie nicht lassen kann, obwohl sie seine Fehler kennt und schmerzlich beweint, so daß man sie in dieser Hinsicht doch achten müsse. Denn treues Festhalten an dem einmal erkannten und liebgewonnenen erkennt sie an anderen vor allen an und bekennt, daß sie dies für eine ihrer guten Eigenschaften halte.

Die ungünstigste Schilderung wird von einer Cousine der Kath. Fabricius gemacht; sie ist einfältig und langweilig, benimmt sich steif und albern und brüstet sich mit der Lectüre vieler Bücher, von denen sie nichts versteht „Ha ha, riez; elle eut dernièrement sa grande compagnie, j'y fus; qu'elle scène misérable; ah, ma chère, Vous connoissez celles qui la composent; nous parlâmes d'économie, de la lecture, des arts, des langues. Qu'en dites Vous? Pour moi, j'eus si mal d'une conversation, dont je ne pouvois détourner la fadeur, qu'il me falloit bien de temps à me remettre. Je pouvois là à loisir examiner le caractère de chacune et j'entrevis clairement, que c'est l'éducation, qui les rend si sottes. Elles font les dévotes forcées, ne regardent point d'homme, parce qu'on leur défend absolument de converser avec tout autre, que celui qui sera leur mari; d'éviter toute connoissance particulière avec qui ce soit; et que si elles parlent très peu, se tiennent bien droites et font les précieuses, qu'alors elles sont accomplies. N'est ce pas là une éducation bien pitoyable et peu digne d'être imitée? puisque au lieu des filles spirituelles on ne trouve que des statues, qui ne prononcent autre chose que oui et non.“ Auch sie hat einen Liebhaber, Namens Steinheil, der später fortreist; sie tröstet sich bald darüber. Es scheint als ob sie Baumann hieß, und dann war sie dieselbe, welche mit einem Kopfputz „en forme de pyramide ou pour mieux dire à la rhinoceros“ bei Cornelie zum Besuche war, als ihr Bruder hereintrat. „Elle prit une de ses mines, que Vous connoissez, la tête levée et les yeux baissées et ne parla pas le mot.“ Darin erkennen wir die Art zu verkehren, welche Goethe nach seinem Aufenthalt in Leipzig so unangenehm entgegentrat,[187] und Cornelie spricht das unumwunden aus, was Goethe sich nicht getraut zu sagen (S. 140). Wenn nun auch die anderen jungen Mädchen zum großen Theil sehr verschieden waren, so machen es doch Corneliens Äußerungen sehr begreiflich, daß er in ihrem Umgang nicht Gefahr lief sein Herz zu verlieren.[188]

Das einzige Mädchen, von welchem sie mit lebhaftem Interesse spricht und mit dem sie sich fortwährend beschäftigt, ist Lisette Runkel, welche als eine schöne, anmuthige Erscheinung auftritt. Anfangs spricht sie von ihr als einer lieben Freundin und einem verständigen Mädchen mit warmer Zärtlichkeit. Allein nach einiger Zeit tritt bei ihr eine große Eitelkeit, eine Putzsucht und Coquetterie hervor, die ihren beschränkten Verhältnissen ebensowenig angemessen ist, als die Anmaßung, welche sie zu zeigen anfängt. Endlich erfährt man, daß B., der reiche Besitzer des Hauses „der König von England,“ ein Wittwer von sechs und vierzig Jahren, ihr den Hof macht, und daß sie, in der Hoffnung ihn zu heirathen, jetzt die große Dame spielt. Mit ihm hat sie im Phaethon eine Reise nach Darmstadt gemacht und dort bei den Hoffesten durch ihre Schönheit und die Pracht ihres Anzuges eine glänzende Rolle gespielt. „Elle étoit vêtue en Vénitienne, une juppe de satin bleu doublée en argent, un corset de la même couleur et un survêtement de satin cramoisi, le tout garni de pelisse brune et de dentelles d'argent. Ses cheveux pendoient flottants, ils étoient noués en façon romaine et entrelacés de perles et de diamans. Sur le milieu de la tête il étoit attaché de la crêpe blanche, qui pendoit jusqu'à la taille, et de là par terre étant serrée au milieu avec une riche écharpe d'argent.“ Sie erregte allgemeines Aufsehen, die Prinzen und Prinzessinnen drängten sich um sie; Prinz Georg tanzte allein mit ihr und litt nicht, daß ein anderer sich ihr näherte. Der Tod des Landgrafen störte die Fortsetzung dieser Freuden.[189] Trotz der Entfremdung, welche durch dieses Benehmen zwischen Lisette und Cornelie eingetreten war, sahen sie sich doch und jene zeigte mitunter wahre Anhänglichkeit. Bei einem Besuch, den sie Cornelie geputzt wie eine Prinzessin macht, theilt sie ihr mit, daß jene Heirath mit dem Wittwer, der ihr allerdings seine Hand angeboten habe, nicht zu Stande kommen werde, und eröffnet ihr später, daß ein junger reicher Kaufmann aus Amsterdam, Namens Dorval, sie auf der Reise in Frankfurt gesehen und sich in sie verliebt habe und daß sie mit ihm verlobt sei. Die beiden Freundinnen sind nun wieder versöhnt. Cornelie, welche alles aufs ausführlichste erzählt, hat die größte Freude an dem Glück Lisettes, welche, damit nichts fehle, auch noch eine Erbschaft macht; sie nimmt das lebhafteste Interesse an ihrer Liebe, bewundert das Feuer und die Ausdauer der Zärtlichkeit Dorvals, der einer der vorzüglichsten Menschen sein müsse, und liest seine Briefe an Lisette so aufmerksam, daß sie sie aus dem Gedächtniß theilweise wieder aufschreiben kann; sie findet sie freilich etwas übertrieben und romanhaft, aber doch so vortrefflich, daß man sie wohl drucken könnte. Dieses gute Verhältniß aber dauert nur einige Monate; bei Lisette tritt die Eitelkeit und Coquetterie wieder zu sehr hervor, sie ist während Dorvals Abwesenheit von Anbetern umschwärmt, von denen sie sich den Hof machen läßt, und beträgt sich durchaus nicht liebenswürdig. Jener Wittwer gibt einen glänzenden Ball, auf welchem Lisette die Krone sein wird; Cornelie ist wie ihre Cousine Katharine durch Unwohlsein verhindert, daran Theil zu nehmen, mindestens wollen sie deren Schwester auf eine Weise putzen, daß sie Lisettes Diamanten ausstechen könne. Sie fühlt, daß sie an ihr keine treue Freundin mehr hat. „Vous et Mlle. Meixner Vous êtez mes seules amies en qui je puis me confier. Je croyois en avoir une éternelle en Lisette, mais son terme a peu duré, l'applaudissement général du grand monde l'a gaté. Fière de ses conquêtes elle méprise tout le monde et quoique Dorval est uniquement aimé, l'encens de tant de cœurs lui plait au delà de l'expression, elle s'en vante partout et triomphe secrètement de Vous abaisser par ses charmes. Jugez, ma chère, si avec ces sentiments elle peut être amie fidèle. Il y avoit un tems où peu connue du monde elle se crut heureuse par mon amitié, mais ce tems n'est plus, et je vois par là, que c'est le train du monde.“ Endlich kommt es zu einem förmlichen Bruch. „Que direz Vous, ma chère, si je Vous apprends que Miss[190] Lisette et moi nous sommes totalement brouillées et d'une façon qui ne sera pas à remettre. Si j'avois le tems je Vous ferois part de toute l'histoire, mais elle est trop longue; il suffit à Vous de savoir, que la mère et la fille m'ont accusée de médisance et de trahison, et que j'ai trouvée ces termes trop viles pour m'abaisser à une justification. Cette affaire m'a causée une révolution de quelques jours, mais elle est passée et j'ai reprise ma tranquillité, qui a l'air de durer longtems, si un accident nouveau ne la chasse.“

Dieses Zerwürfniß hatte aber noch einen anderen Grund. Im Runkelschen Hause hatte Cornelie einen Herrn G. kennen lernen, einen ehrlichen, gutmüthigen, aber wie es scheint etwas ungeschickten Menschen, der während dieser ganzen Zeit als ihr treuer, unermüdlicher Liebhaber erscheint, von ihr aber mit der äußersten Kälte behandelt wird. Er wird mit dem Namen le misérable oder le miséricordieux bezeichnet, „qui fait tout par miséricorde, Vous m'entendez bien.“ Gleich im ersten Brief erzählt sie, wie sie ihm mit äußerster Verachtung den Rücken zugekehrt habe, später freut sie sich, daß Lisette — „elle devient tous les jours plus sage et naturellement plus grande“ — ihn jetzt eben so sehr hasse und verachte, wie sie selbst. Dann erfährt man den Grund ihrer Entrüstung. „J'eus jusqu'ici une très mauvaise opinion de lui, croyant toujours qu'il étoit coupable et qu'il avoit raisonné de moi d'une manière peu décente, comme je Vous l'ai appris.“ Da ihr Betragen gegen ihn seit einem Jahr so auffallend war, hatte er sich darüber beklagt und erfahren, was man ihm Schuld gebe. Empört hatte er es für Verleumdung erklärt: „cette méchante vipère de Rst inventa tout ceci par haine ou par jalousie,“ und um eine Zusammenkunft mit Cornelie gebeten, damit er sich rechtfertigen könne. „Je le vis, il se justifia, convaincue de son innocence je le remis dans mes bonnes graces ... et voilà la paix faite — hahaha! C'est bien court me direz Vous, je m'attendois à une description particulière. Pardonnez moi ... je ne saurois; de peur d'étouffer de rire. Ma chère si Vous aviez été dans un coin, Vous n'auriez pas subsisté ... Représentez Vous notre situation, la sotte figure que nous fìmes en nous abordant. Suffit.“ — So wenig dieser Spott zu der moralischen Betrachtung paßt, mit welcher sie ihre Erzählung einleitet — „mon principal but est de faire réparation d'honneur à une personne, que j'aie noircie dans Votre esprit étant alors préoccupée des rapports malins qu'on m'en avoit faites. Il est vrai, mon enfant, nous avons touts le défaut de croire plutôt le mal de notre prochain que le bien; c'en est un grand je le confesse“ — so bleibt diese Stimmung doch die vorherrschende, und der gute G. bekommt, so viel Mühe er sich auch gibt, von den bonnes graces wenig zu spüren. Um sich ganz zu rechtfertigen, sucht er eine Zusammenkunft mit Cornelie und der Rst., „pour lui dire, qu'elle est la plus infame créature et de la forcer d'avouer la verité en ma présence;“ eine Zusammenkunft, welche sie begreiflicher Weise eben so sehr vermeidet. Unermüdlich sucht er Cornelie in Gesellschaft und im Concert zu sehen und zu sprechen, ohne etwas zu erreichen; wenn sie ihn nicht vermeiden kann, fertigt sie ihn kurz ab, hält sich über ihn auf — „j'étouffe de rire“ ist fast allemal der Schluß. Endlich bietet sich ihm die günstige Gelegenheit, sie mit ihrer Cousine Katharine aus dem Concert nach Hause zu begleiten. „Enfin notre carrosse arriva, nous descendìmes, il se faisoit gloire de me mener par toute la foule, mais moi j'en étois choquée. L'aimable Cathérine vit ma peine, fachée de ne pouvoir y remédier, elle me serra la main en me conjurant de prendre patience. Nous la menâmes chez elle et enfin me voila seule avec cet homme. Chère Miss, me dit il en mettant sa main sur la mienne, ce procédé Vous paraitra peutêtre libre; mais j'ai taché depuis longtems à Vous parler sans temoins, l'occasion est si favorable et Vous me pardonnerez cette liberté. Ce commencement me paru trop ridicule pour ne pas éclater; il ne s'en apperçoit pas et continua.“ Er bittet sie um Aufrichtigkeit, er habe den Eindruck, welchen Cornelie auf ihn gemacht, unvorsichtig Lisette Runkel und ihrer Mutter mitgetheilt, welche dadurch eifersüchtig gemacht, ihm mit der Rst. bei Cornelie zu schaden gesucht hätten und noch suchten. „Je fus prédestiné à être malheureux et je le serai toujours, si Vous ne me rendez pas Votre affection. Dites moi, Miss, me hairez Vous sans cesse? prononcez une seule parole et je suis le plus heureux des mortels. — Si ça Vous rend tranquille, Monsieur, je la prononcerai. Je Vous assure de mon estime et de mon amitié. Soyez heureux, c'est ce que je souhaite de tout mon cœur. — Je n'y tiens plus, ma chère, j'étouffe de rire.“ Hierdurch aufmerksam gemacht entdeckt sie nun, daß Lisette und ihre Mutter zu verhindern suchen, daß sie mit jenem G. zusammenkomme, ja daß sie sogar, um dies zu hintertreiben, Bestellungen in ihrem Namen erfinden, unter dem Vorwand, ihr dadurch einen Gefallen zu erweisen; gegen diese Falschheit und Betrügerei erklärt sie sich sehr bestimmt, und veranlaßt nun selbst eine Einladung zu einem Besuch, bei welchem auch er gegenwärtig sein wird. „En entrant chez Lisette j'y trouvai sa mère et une dame de leur connoissance; après le café nous jouâmes quadrille. A six heures Monsieur se fait annoncer et entre dans le même instant. Il nous salue généralement, puis se postant vis à vis de moi il me regarde pendant un quart d'heur entier. Il n'ose approcher de moi, mais Madame l'en prie d'un ton moqueur et il s'assied entre nous deux filles. Je lui parle avec beaucoup de complaisance, Lisette me contemple d'un air jaloux et Madame qui se trouve piquée s'en veut venger en me raillant de ma distraction et de mon inattention pour le jeu; je fis semblant de ne pas comprendre ce qu'elle vouloit dire.“ Zum großen Verdruß der beiden begleitet G. Cornelie nach Hause und auf dem Wege kommt es zu neuen Erklärungen. „Que m'apprit-il là, ma chère? des inventions infernales pour nous désunir, des mensonges ouvertes; enfin que Vous dirai-je? je vis, mais trop tard, que je lui avois fait tort pendant le cours de quatre années, que ma credulité en étoil la cause, et qu'il n'a commis aucune faute que celle de me trop estimer. Ne suis-je pas la plus blamable des filles? Grondez moi, ma chère, car je le mérite.“ Als sie an ihr Haus kommen, hat er ihr noch vieles, ja die Hauptsache zu sagen — „La porte s'ouvrant alors j'entre le cœur dechiré par mille pensées diverses. Ne me plaignez pas, je le mérite.“ Diese mitleidige Stimmung dauert aber nicht lange. Vor seiner Abreise sieht G., welchen sie nach jener Aufklärung nicht mehr mit seinem Spottnamen bezeichnet, sie noch einmal. „Ma chère, si Vous aviez entendue ce discours Vous auriez fait des éclats de rire; pour moi j'étois si serieuse, que l'occasion le demandoit.“

Diese Abneigung ist übrigens eine rein persönliche gegen diesen armen G., sonst zeigt sich Cornelie nicht unempfindlich; „sie war so liebebedürftig, als irgend ein menschliches Wesen.“[191] Goethe erzählt von einem Liebesverständniß zwischen ihr und einem jungen Engländer, der sich in der Pfeilschen Pension bildete.[192] Er verkehrte viel mit Goethe, trieb Englisch mit ihm und seiner Schwester, für welche er eine leidenschaftliche Neigung faßte und die ihrige gewann. Nach Goethes Bericht entstand dieses Verhältniß, ehe er nach Leipzig fortging, und müßte während der ganzen Zeit seiner Abwesenheit bestanden haben, denn wir sehen hier, wie es im October 1768 endigt; wenn man nicht etwa annehmen will, daß ein zweiter Engländer ihre Neigung gewonnen habe, was wenig wahrscheinlich ist. Allein vielleicht hat auch Goethe nicht chronologisch genau berichtet, wie er denn, und gewiß mit gutem Recht, in der Schilderung der Frankfurter Verhältnisse manches hier erwähnt, was erst in spätere Zeit fällt. Wahrscheinlich hat er den jungen Engländer schon vor seinem Abgang kennen lernen, dessen Neigung zu Cornelie (welche damals 15 Jahr alt war) wird erst später entstanden sein, und Goethe fand das Verhältniß zwischen beiden ausgebildet vor, als er zurückkam.

Im Anfange ihres Tagebuches gesteht sie sich für Grandison besonders deshalb so sehr zu interessiren, weil er ein Engländer ist. „Si je puis croire, qu'il y a encore quelqu'un qui lui ressemble, il faut qu'il soit de cette nation. Je suis extrèmement portée pour ces gens là, ils sont si aimables et si sérieux en même tems, qu'il faut être charmée d'eux.“ Noch am Nachmittag desselben Tages erfolgt ein halbes Geständniß. „Je viens dans ce moment de la table, et je me suis derobée pour Vous entretenir un peu; Vous ne devez rien attendre de prémédité dans ces lettres, c'est le cœur qui parle et non pas l'esprit. Je voudrois bien Vous dire quelque chose, ma chère Cathérine, et cependant j'appréhends ... mais non, Vous me pardonnerez; ne sommes nous pas tous ensemble susceptible de foiblesses? Il y a ici un jeune Anglois, que j'admire beaucoup; ne craignez rien, mon enfant, ce n'est pas de l'amour, c'est une pure estime que je lui porte à cause de ses belles qualités; ce n'est pas ce Milord dont Mlle. Meixner Vous aura parlé sans doute, c'est un import ... st st! il est aussi Anglois, et n'aime-je pas toute la nation à cause de mon seul aimable Harry? Si Vous le vissiez seulement, une physionomie si ouverte et si douce, quoiqu'avec un air spirituel et vif. Ses manières sont si obligeantes et si polies, il a un tour d'esprit admirable; enfin c'est le plus charmant jeune homme que j'ai jamais vu.[193] Et, et ... ah, ma chère, il part dans quinze jours, j'en suis fort affligée quoique ce ne soit pas une douleur pareille à celle quand on aime. J'aurois souhaité de demeurer dans la même ville que lui pour pouvoir lui parler et le voir toujours, je n'aurois jamais eu une autre pensée, le ciel le sait, et il est ... mais j'en serai privée, je ne le reverrai plus. Non, non, je ne puis le quitter tout à fait, j'ai une pensée en tête, qui s'exécutera, il faut que ça soit, oui en verité.“

Dieser Plan ist folgender. Sie hat einen jungen Maler kennen gelernt, welcher aus Paris gekommen ist und die Fertigkeit besitzt, rasch und verstohlen in Gesellschaft die Portraits anwesender Personen zu zeichnen; sie hat sich mit ihm verabredet und denkt am Sonntag eine musikalische Gesellschaft bei sich zu versammeln. „Harry sera invité parce qu'il joue admirablement du violon; et le peintre viendra pour faire une visite à mon frère et agira comme s'il ne savoit pas qu'il y a de la compagnie. On fera alors très bien ses affaires et justement quand le plus aimable des hommes joue sur son instrument — je m'y perds ma chère.“ In dieser Hoffnung ist sie ganz glücklich. „Plus ce jour desiré s'avance,“ schreibt sie am Freitag, „plus mon cœur palpite. Et je le verrai donc! je lui parlerai! mais à quoi ça me sert-il? — Hé bien folle, ne l'auras tu pas puis pour toujours — du moins son image, et que pretends tu de plus? Ah, ma chère, je suis pleine de joie; Vous en aurez une copie, surement Vous ne me donnerez pas tort de l'aimer — Qu'ai je dit? effacerai-je ce mot? non je le laisserai pour Vous faire voir toute ma foiblesse. Condamnez moi. — Aujourdhui je n'écoute que le plaisir, je danse par toute la maison, quoique quelquefois il me vienne une pensée qui me dit de me modérer et qu'il peuvent arriver plusieurs obstacles. Mais je ne l'écoute pas, en m'écriant dabord: Il le faut.“ Am folgenden Tag schickt sie den Bedienten fort, um die Damen einzuladen, ungeduldig erwartet sie seine Rückkehr. „Un rêve qui j'ai eu cette nuit m'inquiète. J'entendis dire une voix: Tu ne le verras plus! — — Ah, ma chère, que ferais-je? le domestique est de retour et les dames ne viennent pas — malheureuse — tout est fini. Mon orgueil est bien puni maintenant. — Il faut que ça soit — j'avois bien sujet de dire ainsi. — Ayez pitié de moi. — Je suis dans un état à faire compassion — il m'est impossible de poursuivre — pardonnez moi toutes ces folies.“ Einige Tage darauf schreibt sie ruhiger: „La fin de ma dernière lettre étoit très confuse, pardonnez le moi, je ne savois ce que je disois et une sorte, de saisissement s'empara alors de mon âme. Je m'étonne quelquefois de moi même, j'ai des passions si fortes, que dabord je suis portée à l'excès; mais ça ne dure pas longtems et c'est là un grand bonheur pour moi, car il n'y auroit pas le moyen d'y subsister. Pour maintenant je suis assez tranquille, espérant que dans cinq jours il y aura encore un dimanche — taisons nous de peur que si nous manquons encore une fois, on aura sujet de se moquer de nos dessins. Vous le feriez surement, n'est ce pas, ma chère? et je le mériterois. S'il part dans cette semaine ... ne donnons point de lieu à une idée si choquante, la seule pensée me fait frémir.“ Aber diese Furcht war gegründet, er reiste wirklich während dieser Tage fort. „Vous attendrez,“ schreibt sie, „surement des exclamations douloureuses, si je Vous dis, que mon aimable Anglois est parti, qu'il est parti sans pouvoir me dire le dernier adieu, que je n'ai pas son portrait, qu'enfin toutes mes mesures ont manqués. — Mais, ma chère, je me comporterai comme il me convient; quoique ça Vous étonnera après ce que je Vous ai déja écrit. - Mon cœur est insensible à tout. — Pas une larme, pas un seul soupir. — Et quelle raison en aurois-je aussi? aucune je pense. — Cependant, ma chère amie, y avoit-il jamais un souhait plus innocent que celui de voir toujours son image? j'avois toujours un extrème plaisir à le regarder, et j'en suis privée maintenant — mais ça ne fait rien — vous voyez toute mon indifférence — l'état de mon âme approche à l'insensibilité.“

Dies ist das einzige Verhältniß, bei welchem von einer wahrhaften Neigung Corneliens die Rede ist, sonst aber verräth sie im Verkehr mit Männern eine eigenthümliche Reizbarkeit, ein Schwanken zwischen spröder Zurückgezogenheit, und dem Wunsche und der geheimen Hoffnung auf sie einen günstigen Eindruck zu machen, worüber sie mit sich selbst nicht im Klaren ist, aber in leidenschaftliche Bewegung und Unruhe geräth. Dies tritt in der folgenden kleinen Begebenheit sehr deutlich hervor.

Mercredi ce 26 Octobre 1 à 2 heures après diné.

„Dans ce moment mon frère est allé voir deux jeunes Seigneurs de qualité, qui viennent de Leipzig, où il a eu connoissance avec eux. Je le priai de me les décrire, ce qu'il a fait avec plaisir. Monsieur de Oldrogg[194] l'ainé, me dit-il, a environ vingt six ans, il est grand, de belle taille, mais son visage a des traits peu flatteurs, il a beaucoup d'esprit, parle peu, mais tout ce qu'il dit, montre la grandeur de son âme et son jugement élevé; il est très agréable en compagnie, pousse la civilisation jusqu'au plus haut bout, supportant avec condescendance les personnes d'un mérite inférieur, enfin il possède toutes les qualités requises pour rendre un cavalier aimable. Son frère aura vingt ans, il a la taille moins haute que l'ainé, mais ses traits sont d'une beauté charmante, comme vous aimez à les voir vous autres filles, il est beaucoup plus vif que l'autre, parle souvent, quoique quelquefois mal à propos, il a le caractère aimable, mélé avec beaucoup de feu ce qui lui va très bien; encore un peu d'étourderie, mais ça ne fait rien. Il suffit à toi de savoir que c'étoient là les cavaliers les plus distingués de toute notre académie. — Je suis charmée de cette description, ne l'êtez Vous pas aussi, ma chère? car je Vous assure que quand mon frère loue quelqu'un il faut qu'il ait beaucoup de mérite.

à six heures du soir.

Il est de retour; pensez, mon enfant, demain ils viendront chez nous; je suis curieux de les voir, mais j'ai honte de me présenter à eux. Voilà une de mes grandes foiblesses, il faut que je l'avoue; Vous connoissez mes pensées là dessus, et Vous me pardonnerez si je rougis en pensant de montrer à des personnes d'un tel mérite une figure si humiliante et si peu digne d'être vue. C'est un désir innocent de plaire, je ne souhaite rien — Ah, ma chère, si Vous voyez les pleurs — non, non je n'en verse pas, ce n'est que — ce n'est rien.

Jeudi à 10 heures du matin.

Si je pouvois Vous déployer l'état présent de mon âme, je serois heureuse, du moins je comprendrois alors ce qui se passe en moi. Mille pensées mortifiantes, mille souhaits à demi formés et rejetés dans le même moment. Je voudrois — mais non je ne voudrois rien. — Je Vous envie presque, ma chère, le repos que Vous goutez étant contente de Vous même, ce que Vous avez sujet; au lieu que moi — je ne saurois poursuivre.

à 2 heures après midi.

Que ferai-je? Je me suis habillée pour sortir et je n'en ai pas le courage. Je m'en irai; il m'est impossible de les voir; voyez la folle, comme le cœur lui bat. Vingt fois les escaliers furent descendues et autant de fois mes pas me ramenèrent dans ma chambre. Mon frère m'a demandé si je sortois aujourdhui et je lui repondue qu'oui, ainsi je ne saurais reculer — Adieu, je m'en vais pour la dernière fois, prenons courage; vite, point de grimaces. Ne suis-je pas bien ridicule?

à cinq heures.

Me voilà revenue, je me suis trouvée mal, je crains à tout moment une foiblesse. — Je vais me deshabiller. — Ils sont là, ma chère, et pensez, il est arrivé justement un de mes cousins qui étoit depuis quelque tems à la cour, il est aussi auprès de ces Seigneurs, s'il lui venoit en tête de me voir. — J'ai été surprise, mon frère est entré et j'ai caché vitement ma lettre; ah, ma chère, il a été envoyé de mon cousin qui veut me voir absolument, il a déja fait mon éloge à Messieurs de Oldrogg — je me suis excusée, disant que je me trouvois mal; mon frère étoit effrayé en me regardant, car je suis pâle comme la mort. Je n'y saurois aller — que vais-je devenir? j'entends la voix de mon cousin qui s'écrie: il faut qu'elle vienne — il entre, ah, ma chère, sauvez moi!

à 7 heures.

J'y ai donc été; hé bien sotte, qu'avois du besoin de craindre? Je suis si gaie maintenant — écoutez moi, je Vous dirai tout ce qu'il se passa.“

Sie erzählt, wie ihr Vetter sie fast mit Gewalt halb besinnungslos in den Saal geführt habe, wo sie nach den ersten Begrüßungen sich so fern vom Licht als möglich gesetzt habe, um den Blicken der Fremden nicht ausgesetzt zu sein, und allmälig mit Mühe einigermaßen die Fassung gewonnen habe. Nach einigen Complimenten lenkt der Vetter das Gespräch auf ihren Bruder. „Ma chère cousine je ne Vous ai pas encore communiqué la joye que j'ai ressentie en trouvant à mon retour ici un cousin si aimable; on a sujet de Vous féliciter d'un frère si digne d'être aimé. — Je suis charmée, Monsieur, que Vous aites convaincu à présent combien j'avois raison d'être affligée de l'absence de ce frère chéri; ces trois années ont été bien longues pour moi, je souhaitois à tout moment son retour. — Ma sœur, ma sœur, et maintenant que je suis là personne ne désire de me voir, c'est tout comme si je n'y étois pas. — Point de reproches, mon frère, Vous le savez Vous même, que c'est ne pas là ma faute; Vous êtez toujours occupé et je n'ose Vous interrompre si souvent que je le voudrois. — Mais, ma chère cousine, comment va donc la musique? Vous excelliez déja l'hiver passé, que ne sera ce maintenant! Oserois-je Vous prier de me faire entendre Vos nouveaux progrès? je suis sur que ces Messieurs en seront charmés. — Il faut Vous dire, ma chère, que je me portois mieux à tout moment, et je commencois à recouvrir toute ma présence d'esprit. Je me levai d'abord et lorsqu'ils virent que je marchois vers mon clavecin ils se postèrent tous autour de moi; le cadet se mit de façon à pouvoir me regarder à son aise pendant que je jouois. Je le surpris quelque fois. Je fus deconcertée un peu sans savoir pourquoi, je rougissai — mais, ma chère, pourquoi me regardoit il aussi? — cependant j'exécutai assez bien mon concert. Mon cousin me ramena à ma chaise et en me demandant ce qu'il devoit faire encore pour m'obliger je le priai de reprendre sa place, Vous saurez qu'elle étoit vis à vis de moi. — Je vois à quoi ça aboutit, s'écriat-il, Vous voulez que je m'éloigne, c'est Vous Monsieur, dit-il au jeune d'Oldrogg, qu'elle a élu pour être toujours près d'elle. — Ah, ma chère, que le cœur me battoit, je ne sus que dire; le jeune d'Oldrogg étoit en peine pour moi, je le vis à l'émotion peinte sur son charmant visage. Il me regardoit timidement comme s'il eut craint de m'offenser. Je ne pouvois me défendre le plaisir de le contempler, je crus voir mon aimable Harry, je ne sais plus que ce je pensois alors. — Mon frère pour donner un tour à la conversation parla de Leipzig, du tems agréable qu'il y avoit passé et en mème tems il commença à se plaindre de notre ville, du peu de goût qui y regnoit, de nos citoyens stupides et enfin il s'émancipa que nos demoiselles n'étoient pas supportables. Quelle différence entre les filles Saxonnes et celles d'ici, s'écria-t-il.[195] — Je lui coupai la parole et m'adressant à mon aimable voisin, Monsieur, lui dis-je, ce sont ces reproches, qu'il faut que j'entende touts les jours. Ditez moi, je Vous prie, si c'est en effet la vérité, que les dames Saxonnes sont tant supérieures à celles de toute autre nation? — Je vous assure, Mademoiselle, que j'ai vu le peu de tems que je suis ici beaucoup plus de beautés parfaites qu'en Saxe; cependant j'ose Vous dire, ce qui porte tant Ms. Votre frère pour elles c'est qu'elles possèdent une certaine grace, un certain air enchanteur — C'est justement, interrompit mon frère, cette grace et cet air qui leur manque ici, je suis d'accord qu'elles sont plus belles, mais à quoi me sert cette beauté, si elle n'est pas accompagnée de cette douceur infinie, qui enchante plus que la beauté même? — Juste ciel, il sonne dix heures, il faut aller me coucher, je n'ai pas soupée aujourdhui pour pouvoir Vous dire tout ça. Le cadet prit un congé très poli de moi, il baisa ma main, la serra à plusieurs reprises, je crus presque qu'il ne vouloit plus me la rendre. Qu'avoit il besoin de se comporter tellement? J'envie ces belles dames qu'il a vu ici, n'y auroit il pas une douceur infinie de plaire à un tel homme? — Mais pourquoi dis-je cela? Vous voyez, que le sommeil m'égare.“

Auch am folgenden Tage erzählt sie von den Brüdern Olderogge, daß sie einige hundert Meilen weit herkämen und nun nach vollendeten Studien eine große Reise durch Europa machten, daß ihr Bruder den ganzen Tag mit ihnen sei und daß sie ihn um dies Glück beneide. Dann schreibt sie am Mittwoch: „Messieurs de Oldrogg viendront cet après-midi, je m'en rejouis — du moins je verrai encore une fois cet aimable visage, qui a tant de ressemblance... st, st. — On m'interrompt — c'est mon frère, que va-t-il dire? — Ah, ma chère, plaignez moi — tout s'accumule pour me faire désespérer — ils partent ce matin — que ferai-je? — Si Vous vissiez ma peine, elle est audessus de mes forces — tous les plaisirs que je me promets me manquent — à quoi suis-je encore reservée? — Ils passeront par Worms et y logeront à l'empereur Romain — Vous les verrez peut-être. — Mon frère s'en est allé dans ce moment pour leur dire adieu — ah! quelle pensée s'offre à mon esprit — non, non — Adieu.“

Die Leidenschaft, mit welcher sie sich hier ausspricht, ist durch die Ähnlichkeit des jüngeren Olderogge mit ihrem Harry nicht vollständig erklärt. Die Abreise des letzteren fällt in die Zeit dieses Besuches und man fühlt sich fast versucht, die Ruhe, mit welcher sie dieselbe erträgt, zum Theil auf das für die Freunde des Bruders erregte Interesse zu schieben. Wenn es gleich begreiflich ist, daß sie in dieser Zeit ungewöhnlich aufgeregt war, so zeigt sie doch auch sonst eine ähnliche Reizbarkeit und Unruhe, welche einen tieferen Grund haben. Die Art, wie sie über die Liebesverhältnisse ihrer Freundinnen sich äußert, zeigt, wie sehr sie sich mit denselben beschäftigt und in ihrer Phantasie sich selbst in einer gewissen Weise damit verflicht. Die feurige Neigung und die treue Anhänglichkeit Dorvals bewundert sie lebhaft und hebt sie gegen Lisettes Flatterhaftigkeit mit einem eigenen sympathetischen Gefühl hervor. Etwas Ähnliches tritt in einem anderen Verhältniß höchst wunderbar hervor.

Marie B., die Tochter eines der reichsten Reformirten, hat sich mit einem Herrn St. Albain verlobt, einem jungen, schönen Mann, voll Geist und ernsthafter als man von einem Franzosen erwarten sollte. Cornelie ist die vertraute Freundin von Marie, und St. Albain aus diesem Grunde sehr freundlich gegen sie, ja in einer Weise aufmerksam, daß Marie, wenn sie des Herzens ihres Verlobten nicht ganz sicher wäre, wohl eifersüchtig werden könnte. „Hier au soir il me mena en carrosse chez moi. Il gardoit longtems le silence, puis tout d'un coup comme s'il éveilloit d'un songe il me demande avec empressement: Chère Miss, quand Vous reverrai-je? — Eh, lui repondis-je en riant, que Vous importe de me voir. — Ma aimable Miss, Vous ne savez pas ... Vous ne croyez pas ... que dirai-je? mais non, je ne dirai rien ... Miss, venez Vous demain au bal? — Non je n'y vais pas, on me l'a défendu par rapport à ma santé; Miss Marie y ira et cela Vous suffit. Heureux St. Albain, Vous serez bientôt lié à cette admirable fille, que désirez Vous de plus? — Moi? ... rien que ... votre amitié ... me la promettez Vous? — Oui, Saint Albain, et voilà ma main pour gage, tant que Votre charmante épouse m'honorera de son amitié, Vous avez droit sur la mienne, je Vous estimerai toujours, nous vivrons ensemble, en amis, nous nous verrons souvent ... Souvent, Miss! est-ce bien vrai? conservez ses pensées! mais ... Eh bien mais, qu'y a-t-il encore? — C'est là que la carrosse s'arrêta, il prit ma main. Vous ne viendrez donc pas au bal? — Non, Vous dis-je, mais mardi prochain chez Miss Philippine. — Adieu donc jusqu'à là, j'y verrais sûrement, n'oubliez pas Votre promesse. — Non, non, Saint Albain, je ne l'oublierai pas. — Que vouloit-il dire par tout cela, ma chère? Sotte que je suis, il s'est cru obligé de me faire quelques compliments et voilà tout. Je ne saurois Vous dire combien je l'estime et combien il mérite de l'être.“

Auf diesem Ball erhitzt sich St. Albain, wird krank und stirbt in wenig Tagen. Cornelie ist außer sich vor Schmerz über den Tod dieses liebenswürdigen jungen Mannes, bei dem Gedanken an seine Braut, an seine Eltern; der Tag, an welchem sie versprochen hatte, ihn in Gesellschaft zu sehen, ist der Tag seines Begräbnisses. Allmälig wird sie ruhiger, aber diese ruhige Trauer ist ihr wohlthuend und wird ihr lange bleiben. Mit großer Überwindung geht sie ins Concert, die Musik macht keinen Eindruck auf sie, sie denkt nur an St. Albain und fürchtet, daß man mit ihr von ihm sprechen möge, sie malt sich den Jammer der trostlosen Braut aus. Zu ihrem Erstaunen tritt diese in ausgesuchter Trauerkleidung in den Saal, setzt sich in ihre Nähe, und sie hört die frivolsten Äußerungen von ihr, Trauer habe sie gar nicht empfunden, sei heiterer als je und verwünsche die düstere Kleidung, die sie tragen müsse. Sie ist außer sich und verbirgt mit Mühe ihre Entrüstung, da aller Augen auf sie gerichtet sind; im Innern preist sie St. Albain glücklich, daß er diese Frau nicht bekommen habe, die seiner so unwürdig ist, und deren Freundin zu sein sie aufhört, da sie dieselbe kennt. Später, als jener G. sie im Wagen nach Hause begleitet, kommt St. Albain ihr ins Gedächtniß. Wenn er an ihrer Seite wäre! Doch sie hat sich das Wort gegeben, von ihm nicht mehr zu sprechen.

In allen diesen Zügen spricht sich die tiefe Sehnsucht eines fühlenden Herzens nach Liebe aus, das innere Bewußtsein, einer treuen und festen Neigung fähig und bedürftig zu sein, aber auch dieser eigenthümliche Widerspruch, daß sie an sich selbst zweifelt und dadurch verhindert, daß dieses Bedürfniß in der Wirklichkeit Befriedigung finde, während sie sich in phantastische Verhältnisse hineinträumt. Daher die fortwährende leidenschaftliche Anspannung und Unruhe ihres Gemüths, welche indeß ihre edle Gesinnung und ihren sittlichen Ernst nie verdeckt. Nirgends tritt in allen diesen Äußerungen auch nur die geringste sinnliche Regung hervor, ebensowenig ein Bewußtsein ihrer überlegenen Geisteskräfte; sie hat nur das schmerzliche Gefühl, daß sie den Eindruck nicht mache, welcher für ein weibliches Wesen der natürliche und darum allein befriedigende ist. Aus ihren eigenen Aufzeichnungen, die auch in dieser Hinsicht eine rührende, ja großartige Offenheit zeigen, wie aus Goethes Charakteristik ergiebt sich ein wesentlicher Grund dieser unglücklichen Stimmung: es war das Gefühl, daß sie durch ihr unschönes Äußere unfähig sei, Liebe einzuflößen.[196]

„Sie war,“ so beschreibt Goethe seine Schwester, „groß, wohl und zart gebaut und hatte etwas natürlich würdiges in ihrem Betragen, das in eine angenehme Weichheit verschmolz. Die Züge ihres Gesichts, weder bedeutend noch schön, sprachen von einem Wesen, das weder mit sich einig war noch werden konnte. Ihre Augen waren nicht die schönsten, die ich jemals sah, aber die tiefsten, hinter denen man am meisten erwartete, und wenn sie irgend eine Neigung, eine Liebe ausdrückten, einen Glanz hatten ohne gleichen; und doch war dieser Ausdruck eigentlich nicht zärtlich, wie der, der aus dem Herzen kommt und zugleich etwas sehnsüchtiges und verlangendes mit sich führt; dieser Ausdruck kam aus der Seele, er war voll und reich, er schien nur geben zu wollen, nicht des Empfangens zu bedürfen.“

„Was ihr Gesicht aber ganz eigentlich entstellte, so daß sie wirklich manchmal häßlich aussehen konnte, war die Mode jener Zeit, welche nicht allein die Stirn entblößte, sondern auch alles that, um sie scheinbar oder wirklich, zufällig oder vorsätzlich zu vergrößern. Da sie nun die weiblichste, rein gewölbteste Stirn hatte und dabei ein Paar starke schwarze Augenbraunen und vorliegende Augen; so entstand aus diesen Verhältnissen ein Contrast, der einen jeden Fremden für den ersten Augenblick wo nicht abstieß, doch wenigstens nicht anzog. Sie empfand es früh, und dies Gefühl ward immer peinlicher, je mehr sie in die Jahre trat, wo beide Geschlechter eine unschuldige Freude empfinden, sich wechselseitig angenehm zu werden.“

„Niemandem kann seine eigene Gestalt zuwider sein, der häßlichste wie der Schönste hat das Recht, sich seiner Gegenwart zu freuen; und da das Wohlwollen verschönt, und sich jedermann mit Wohlwollen im Spiegel besieht, so kann man behaupten, daß jeder sich auch mit Wohlgefallen erblicken müsse, selbst wenn er sich dagegen sträuben wollte. Meine Schwester hatte jedoch eine so entschiedene Anlage zum Verstand, daß sie hier unmöglich blind und albern sein konnte; sie wußte vielleicht deutlicher als billig, daß sie hinter ihren Gespielinnen an äußerer Schönheit sehr weit zurückstehe, ohne zu ihrem Troste zu fühlen, daß sie ihnen an inneren Vorzügen unendlich überlegen sei.“

Die Zeichnung,[197] welche Goethe von seiner Schwester mit Bleistift flüchtig auf dem breiten Rand eines Correcturbogens vom Götz,[198] also im Jahre 1773,[199] entworfen hat, macht uns diese Beschreibung anschaulich. Die Ähnlichkeit der beiden Geschwister, welche so groß war, daß man sie in früheren Jahren für Zwillinge halten konnte,[200] ist unverkennbar, besonders wenn man das im Jahr 1779 von May gemalte Bild Goethes[201] vergleicht. Allein die stark ausgesprochenen Formen geben dem weiblichen Gesicht etwas Schroffes und Herbes, und auch dem Ausdruck desselben fehlt Freiheit und Sicherheit. Daß jener unvortheilhafte Kopfputz mit Recht Goethe so sehr mißfiel, davon kann man sich nun auch überzeugen.

Wie richtig Goethe seine Schwester beurtheilte, geht aus ihren Briefen hervor. Wie nahe sie sich auch standen, so daß sie sich gegenseitig ihre kleinen Herzensangelegenheiten, ihre Liebes- und andere Händel mittheilten,[202] so ist es nur natürlich, daß das Mädchen gegen ihre Freundin manches offner aussprach als gegen ihren Bruder. Sie scheut sich nicht das, was sie selbst mitunter als thörichte Eitelkeit tadelt, merken zu lassen, den Kummer über ihr unvortheilhaftes Äußere und den Wunsch zu gefallen (s. S. 239 f. 261 f. 266). Eines Morgens überrascht ein neu angekommener Resident,[203] der ihrem Vater seinen Besuch macht, sie bei der Toilette in ihrem Zimmer, das auch als Besuchzimmer dient; in der äußersten Verlegenheit entfernt sie sich auf eine sehr ungeschickte Weise. „Je repris mes forces en venant dans le froid, et lorsque je me regardai dans une glace je me vis plus pâle que la mort. Il faut Vous dire en passant, que rien ne ma va mieux que quand je rougis ou pâlis par émotion. Tout autre que Vous me croiroit de la vanité en m'entendant parler ainsi; mais Vous me connoissez trop pour m'en croire susceptible et cela me suffit.“ Wenige Tage darauf sieht sie ihn im Concert, sie findet ihn so liebenswürdig, daß sie ihn zum Modell wählen würde, wenn sie den Liebesgott malen sollte; dabei denkt sie an die traurige Figur, welche sie vor ihm gespielt. Sie hört, wie er mit dem Marquis von Saint Sever sich lebhaft über ein schönes Mädchen unterhält, die großen Eindruck auf beide gemacht hat. Glückliches Mädchen! denkt sie. Es ist Lisette v. Stockum, deren Schönheit ihr schon früher die Äußerung entlockt: „Quel avantage que la beauté! elle est préférée aux graces de l'âme.“ Nachher wendet sich der Resident auch an sie und unterhält sie artig: nun ist sie glücklich und zufrieden.

Ein andermal schreibt sie: „Je Vous pris de ne plus me faire rougir par Vos louanges que je ne mérite en aucune façon. Si ce n'étoit pas Vous, ma chère, j'aurois été un peu piquée de ce que Vous ditez de mon extérieur, car je pourrois alors le prendre pour de la satire; mais je sais que c'est la bonté de votre cœur qui exige de Vous de me regarder ainsi. Cependant mon miroir ne me trompe pas s'il me dit que j'enlaidis à vue d'œil. Ce ne sont pas là des manières, ma chère enfant, je parle du fond du cœur et je Vous dis aussi que j'en sois quelquefois pénétrée de douleur, et que je donnerois tout au monde pour être belle.“

Sie giebt deshalb auch allen Glauben an ein Glück, das sie durch die Liebe finden könnte, auf. „Qu'en ditez Vous, ma chère, que j'ai renoncé pour jamais à l'amour. Ne riez pas, je parle sérieusement, cette passion m'a fait trop souffrir, pour que je ne lui dise pas adieu de tout mon cœur. Il y eut un tems, où remplie des idées romanesques je crus qu'un engagement ne pût être parfaitement heureux sans amour mutuel; mais je suis revenue de ces folies là.“

Noch herber und mit einer grausamen Kälte gegen sich selbst spricht sie später ihre Hoffnungslosigkeit aus: „Quel don dangereux que la beauté! je suis charmée de ne pas l'avoir, du moins je ne fais point de malheureux. C'est une sorte de consolation et cependant si je la pèse avec le plaisir d'être belle, elle perd tout son mérite. Vous aurez déja entendue que je fais grand cas des charmes extérieures, mais peutêtre que Vous ne savez pas encore que je les tiens pour absolument nécessaires au bonheur de la vie et que je crois pour cela que je ne serai jamais heureuse. Je Vous expliquerai ce que je pense sur ce sujet. Il est évident que je ne resterai pas toujours fille, aussi seroit-ce très ridicule d'en former le projet. Quoi-que j'ai depuis longtems abandonnée les pensées romanesques du mariage je n'ai jamais effacée une idée sublime de l'amour conjugal, cet amour, qui selon mon jugement peut seul rendre une union heureuse. Comment puis-je aspirer à une telle felicité ne possédant aucun charme qui pût inspirer de la tendresse. Epouserai-je un mari que je n'aime pas? Cette pensée me fait horreur et cependant ce sera le seul parti qui me reste, car où trouver un homme aimable qui pensât à moi? Ne croyez pas, ma chère, que ce soit grimace; Vous connoissez les replis de mon cœur, je ne Vous cache rien, et pourquoi le ferois-je?“

Der Anblick dieser durch eine rücksichtslose Schärfe des Verstandes über ein leidenschaftliches Herz schwer errungenen Resignation, welche die hohe Vorstellung von dem wahren Glück der Liebe in ihrer Reinheit festhält, aber aus Mißtrauen gegen sich selbst es aufgiebt, dasselbe zu erreichen, ist um so erschütternder, wenn man sich vergegenwärtigt, wie diese traurige Ahnung später an ihr in Erfüllung gegangen ist. Es wird hiedurch noch klarer, daß der Grund, weshalb sie in der Ehe mit Schlosser, dem man gewiß keine Ursache hat eine Schuld anzuweisen, keine Befriedigung fand, tief in ihrer Natur lag, und gewiß hat sie durch das fortgesetzte strenge Reflectiren über sich selbst die Fähigkeit sich unbefangen hinzugeben mehr und mehr erstickt. Übrigens tritt auch die Kränklichkeit, welche später auch ihren gemüthlichen Zustand so schwer und trübe machte,[204] schon jetzt hervor. Sie klagt wiederholt über ihre Gesundheit, sie werde hypochonder, bald heftig und leidenschaftlich, bald stumpf und gleichgültig. Die trübe Stimmung, welche der allgemeine Grundton dieser Aufzeichnungen ist, spricht sich in dem aus, was sie an ihrem Geburtstag niederschreibt.

Mercredi ce 7 Decemb. (1768)

C'est aujourd'hui le jour de ma naissance où j'ai dix-*huit ans accomplis.[205] Ce tems est écoulé comme un songe, et l'avenir passera de même, avec cette différence qu'ils me restent plus de maux à éprouver que je n'en ai senti. Je les entrevois.

Daß Cornelie ihrer Eltern nie erwähnt, ist begreiflich, da sie, wie Goethe erzählt, gegen den Vater, der sie mit seiner pedantischen Lehrhaftigkeit plagte und ihr so manche unschuldige Freude verhinderte und vergällte, die ganze Härte ihres Charakters wandte, zum großen Kummer ihrer Mutter, der sie aber, wie es scheint, auch nicht nahe stand.[206] Von dem Bruder ist dagegen, obgleich diese Aufzeichnungen größtentheils ihre eigensten Angelegenheiten berühren, oft die Rede. Er war noch leidend von Leipzig zurückgekommen und sein Zustand machte den Seinigen Sorge.[207] An ihrem Geburtstage (1768) ward er von einer heftigen Kolik befallen, so daß er die furchtbarsten Schmerzen litt, vergebens suchte man ihm einige Linderung und Ruhe zu verschaffen; sie hatte es nicht länger aushalten können, ihn in einem Zustande zu sehen, der ihr das Herz zerriß, ohne daß sie ihm helfen konnte. Zwei Tage hielt dieser schreckliche Zustand an, dann wurde er etwas besser, doch konnte er noch keine Viertelstunde sich aufrecht erhalten; indessen hofft sie, wenn nur die Schmerzen erst aufhören, werden die Kräfte sich schon wieder einstellen.[208] Sein Zustand erregt allgemeine Theilnahme, wo sie sich in Gesellschaft zeigt, drängt alles sich um sie, Freunde und Freundinnen, um von seinem Befinden Nachricht zu erhalten. Anfang Januar 1768, da er ganz wieder hergestellt ist, giebt der Rath Moritz,[209] um das frohe Ereigniß zu feiern, ihm eine Gesellschaft. Allein nicht lange nachher tritt ein neuer Anfall der Krankheit ein.[210]

Wie die Geschwister alles mit einander theilten, so auch das Interesse für ihre Freunde. Cornelie theilt ihrem Bruder Briefe von Katharine Fabricius mit, welche ihm so lebhaftes Interesse einflößen, das er, ohne sie gesehen zu haben, mit ihr in einen Briefwechsel tritt und auch für Cornelie die Correspondenz übernimmt; sie überläßt ihm um so lieber die officiellen Briefe zu schreiben, da sie mit dem Tagebuch beschäftigt ist, von welchem auch er nichts weiß. Übrigens meint sie, die Freundin werde gewiß an den Briefen ihres Bruders Freude haben, und bittet sie ihm zu antworten, dem das zumal in seiner Krankheit eine angenehme Zerstreuung sei;[211] und an ihren Briefen finde er solche Gefallen, daß er ihrer jüngeren Schwester, welche ihm einen Brief von ihr gezeigt, so lange mit Bitten zugesetzt habe, bis sie ihm denselben überlassen habe. Je näher sie ihn kennen lerne und sein Betragen beobachte, desto mehr werde sie sich von seiner Aufrichtigkeit überzeugen und daß er nicht anders spreche als er denke: wie er das auch von sich selbst sagt.[212] Wiederum vertraut sie ihr auch an, daß ihr Bruder sich mit seinem Freunde Müller nicht mehr so gut stehe wie früher; ihre Grundsätze seien zu verschieden, denn die Philosophie ihres Bruders gründe sich auf Erfahrung, die seinige nur auf Lectüre. Auch habe er sich bei der Krankheit des Bruders recht kalt benommen, und sie sehe nun wohl ein, daß seine Principien für das praktische Leben und die Welt nicht passen. Man sieht daraus, daß Goethe die Erfahrung, mit welcher ihm Behrisch so viel Noth machte und um die er sich so große Mühe gab,[213] auch gegen Cornelie geltend machte, wie er sich denn auch sonst darauf nicht ohne Stolz beruft.[214] Ein eigenthümlicher Beweis von Goethes Einfluß auf seine Schwester ist ihre Handschrift. Anfangs ist sie deutlich und fest, aber sehr steif, allmälig wird sie schlanker, freier und nähert sich der seinigen immer mehr, mit der sie zuletzt die größte Ähnlichkeit hat. Von seinen Arbeiten spricht sie leider weniger als man wünschte; er zeichnet ihr allerliebste Köpfe, von welchen sie der Freundin einige zu schicken verspricht, er liest ihr alles vor, was er schreibt, und sie hört ihm mit außerordentlichem Vergnügen zu;[215] da sie schreibt (16. Nov. 1768), ist er gerade mit einer neuen Komödie beschäftigt. Ob die Mitschuldigen gemeint sind, an welchen er in Frankfurt fortwährend besserte,[216] oder die oben (S. 153) erwähnte Farce, oder sonst etwas anderes — wer kann das wissen?

[176] Werke XXI. S. 13.

[177] Ihr voller Name war Cornelie Friederike Christiane.

[178] Vgl. S. 149.

[179] Joh. Balth. Kölbele, Dr. jur. und Rechtspraktikant, auch Schriftsteller und Judenbekehrer, starb 1778.

[180] Werke XX. S. 181.

[181] Werke XX. S. 139. 143. 150.

[182] Er hieß eigentlich Schubart und kam 1760 nach Paris. Bei Gerber ist sein Todesjahr falsch 1768 angegeben.

[183] Eckermann Gespr. II. S. 331.

[184] Werke XXII. S. 68.

[185] Werke XXI. S. 17.

[186] Es sind dieselben Mädchen aus der Familie Gerold, welche in Goethes Briefwechsel mit Hel. Elis. Jacobi (S. 9. 11. 14) erwähnt werden, und von denen einige Cornelie in Emmendingen Gesellschaft zu leisten pflegten, Werke XXII. S. 346 (wo der Name Gerock ein Versehen zu sein scheint.)

[187] Vgl. S. 141 f. 151.

[188] Vgl. S. 98. 139. 208.

[189] Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt starb den 17. Octob. 1768 (Cornelie schreibt den 19. Oct.). Der zweite Sohn desselben war Prinz Georg Wilhelm, geb. 1722, gest. 1782.

[190] Diese Benennung Miss kommt sehr häufig vor; ob sie damals durch die englischen Romane Mode geworden war, oder nur eine Liebhaberei von Cornelie, weiß ich nicht zu sagen.

[191] Werke XXI. S. 151.

[192] Werke XXI. S. 18 ff.

[193] Goethe sagt von ihm: „Er war groß und wohlgebaut, wie sie, nur noch schlanker; sein Gesicht, klein und eng beisammen, hätte wirklich hübsch sein können, wäre es durch die Blattern nicht allzusehr entstellt gewesen; sein Betragen war ruhig, bestimmt, man durfte es wohl manchmal trocken und kalt nennen; aber sein Herz war voll Güte und Liebe, seine Seele voll Edelmuth und seine Neigungen so dauernd als entschieden und gelassen.“

[194] Johann Georg v. Olderogge studirte in Leipzig seit 1764, sein jüngerer Bruder Heinrich Wilhelm kam ein Jahr später dahin; sie waren aus Lievland. Goethe erzählt (Werke XXI. S. 65), daß mehrere Lievländer zu seiner Tischgesellschaft gehörten.

[195] Vgl. S. 139 f.

[196] Werke XXI. S. 15 ff. vgl. Eckermann Gespr. II. S. 331 f.

[197] Sie befand sich im Nachlaß von Friederike Oeser.

[198] „Es war mir fast unmöglich, bei meinen Zeichnungen ein gutes, weißes, völlig reines Papier zu gebrauchen; graue, veraltete, ja schon von einer Seite beschriebene Blätter reizten mich am meisten, eben als wenn meine Unfähigkeit sich vor dem Prufstein eines weißen Grundes gefürchtet hätte.“ Werke XXI. S. 11.

[199] In diesem Jahr erschien Götz von Berlichingen; und am 14. Novemb. 1773 reisten die kurz vorher vermählten Schlossers von Frankfurt ab, Goethes Briefw. m. Jacobi, S. 12.

[200] Werke XXI. S. 14.

[201] Briefe an Merck I. S. 169.

[202] Briefe XXII. S. 127.

[203] Friedr. Sam. v. Schmidt, Herr zu Rossan und Hullhausen, wurde den 14. Nov. 1768 zum Residenten für Baden-Durlach ernannt (Fichard, Frankfurt. Archiv II. S. 362); der Besuch fand am 11. Dec. Statt.

[204] Vergl. die Briefe von Cornelie in den Briefen an die Gr. Stolberg. S. 139 ff. an Frau v. Stein I. S. 41. 66.

[205] Nicolovius giebt den 8. Decbr. als ihren Geburtstag an (J.G. Schlosser S. 36). Sie war ein Jahr jünger als Goethe, Werke XX. S. 77.

[206] Werke XXI. S. 150.

[207] Vgl. S. 69. 120. 146.

[208] „Eine gestörte und man dürfte wohl sagen für gewisse Momente vernichtete Verdauung brachte solche Symptome hervor, daß ich unter großen Beängstigungen das Leben zu verlieren glaubte und keine angewandten Mittel weiter etwas fruchten wollten.“ Werke XXI. S. 156 f. Vgl. oben S. 76 f.

[209] Werke XX. S. 135 f. XXII. S. 229 f. Reliquien der Frl. v. Klettenberg S. 244 f.

[210] Vgl. S. 80. 153.

[211] Vgl. S. 159.

[212] Vgl. S. 164.

[213] Werke XXI. S. 111 ff.

[214] Vgl. S. 163.

[215] Werke XXII. S. 128. 149.

[216] Werke XXI. S. 165 f.

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