L.

Ew. Wohlgeb.

nehmen den allerverbindlichsten Dank für die geneigte Vermittlung; im Beygehenden erhalten Sie das Nöthige zu Beendigung des kleinen Geschäfts. Ein bejahrter deutscher Autor, weiß nur zu gut, daß er weder Engländer noch Schottländer ist und daß in solchen Fällen eigentlich nur von Anerkennung eines Rechtes, nicht von dem Äquivalent einer Arbeit die Rede seyn kann. Also nochmals aufrichtigen Dank, daß Sie mir ein unmittelbares Mißgefühl, worauf es insolchen Fällen meistens hinauszugehen pflegt, ersparen wollen.

Ich bedinge mir also funfzig vollwichtige Ducaten, wie man sie im Österreichischen ohne Widerrede annimmt, sogleich durch die fahrende Post gesendet; auch in der Folge 24 Exemplare gutes Papiers, einige hübsch gebunden, wie man es in Leipzig versteht und ausübt. Wollte man Titel und Gedicht alsobald abdrucken und mir den Bogen zur Durchsicht schicken, so würde es angenehm seyn.

Wäre dies nicht, so hätten Sie wohl die Güte eine Revision zu übernehmen, damit der poetischen Sorgfalt ihr Recht wiederfahre.

Daß Ihr neuster Band glückliche Wirkung thun würde, schloß ich aus dem was bey mir erregt worden. Nächstens übersende das neuste Heft Kunst u. Alterth. und bitte mit einem naiven Zeugniß meiner treulichen Theilnahme geneigt vorlieb zu nehmen.[288] Bey mir geht es immer etwas rascher zu als ich wohl wünschen möchte, doch wird sich zunächst auch wohl nachkommen laßen.

Weimar
den 22. May
1824.

und so ferner
treulichst
Goethe

[288] Vgl. S. 358.

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