XIII

Der wunde Ritter

Ich weiß eine alte Kunde,

Die hallet dumpf und trüb:

Ein Ritter liegt liebeswunde,

Doch treulos ist sein Lieb.

Als treulos muß er verachten

Die eigne Herzliebste sein,

Als schimpflich muß er betrachten

Die eigne Liebespein.

Er möcht in die Schranken reiten

Und rufen die Ritter zum Streit:

Der mag sich zum Kampfe bereiten,

Wer mein Lieb eines Makels zeiht!

Da würden wohl alle schweigen,

Nur nicht sein eigener Schmerz;

Da müßt er die Lanze neigen

Wider 's eigne klagende Herz.

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