DIE ENGLÄNDER

Das macht ja die Größe Englands aus, daß es diese beiden Kräfte glücklich benützt: im Innern den starren, konservativen Juristengeist und nach außen die bewegliche Abenteuerlust des kaufmännischen Geistes.

( P. B. )

[pg 70] Wer es nicht schon wüßte, daß die Engländer das herrschende Kulturvolk unseres Zeitalters sind, der würde es auf einem Rennfelde erfahren.

( Feuill. )

Wenn man die Wahl hätte, in welcher Sprache man schreiben möchte, um den treuesten und größten Leserkreis zu haben, um Macht auf die Gemüter auszuüben und eine Spur zu hinterlassen, müßte man sich für das Englische entscheiden. Französisch klingt ja auch weit, aber die Franzosen haben kein Gedächtnis für den gestrigen Tag ihrer Literatur.

( Feuill. )

Die Engländer haben recht das Stachelige und Gemütliche des Mark Twain. Sein Humor ist etwas Ungeheures, Gewaltsames, Umwerfendes. Wahre Blöcke der Lustigkeit, für ein Volk berechnet, das nicht lächelt. Wenn sich der Mann englischer Zunge zum Lachen entschließt, will er gleich ausgiebig lachen, auf einmal, ordentlich und daß es kracht.

( Feuill. )

Englisch ist namentlich der Ausbau der körperlichen Uebung nach der Seite des Geldgewinnes hin. Auf das Spiel ist noch die Wette gepfropft.

( Feuill. )

Einem Engländer wäre es in der Tat unerfindlich, wie man einen Menschen in seiner Freiheit, in der Pflege seines Glaubens, seiner Sprache oder Tradition behindern könnte. Und so begibt es sich, daß ein Volk, welches das Glück hat, von England unterjocht zu werden, eine Freiheit genießen lernt, von der es vorher keine Ahnung hatte.

( Feuill. )

[pg 71]

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