GOTT UND VERGÄNGLICHES

Die Bibel hat an Moses nichts verschönt.

(Herzl 1897 bei Kellner .)

An einem frischen Grabe sollte man nur weinen und schweigen. Die Schwachen mögen sich in Tränen [pg 94] Luft machen, die Starken werden durch ihr Schweigen das Erhabene grüßen.

( Feuill. )

Unsere verschiedenen Vorstellungen von Gott, ob sie die Weite Spinozas haben oder als süße kleine Abbreviatur im Abendgebet eines kleinen Kindes gelallt werden, bedeuten ja im Grunde wahrscheinlich alle dasselbe.

( P. B. )

Gott zerbricht die Werkzeuge, deren er sich bedient hat.

(n. A. Friedemann. )

Die Sehnsucht macht den Messias.

( Altneuland. )

Was ist die Erkenntnis wert, die mit mir endigt? Und ich will mich vermessen, mit dem Unendlichen zu verkehren? Ich muß die Erkenntnis über mich hinaus verlegen, in mein Geschlecht. In meinen Kindern rede ich heiter mit dem Ewigen.

( P. B. )

[pg 95]

Der Verlag B. Harz, Berlin, hat für die in seinen Verlag übergegangenen nichtzionistischen Schriften Herzls den Abdruck der Zitate freundlichst gestattet.

In dieser Sammlung sind Zitate aus folgenden Werken wiedergegeben:

Die Causa Hirschkorn, Lustspiel in einem Akt, als Manuskript gedruckt. Wien, im Selbstverlag, 1882.

Der Flüchtling, Lustspiel, Reclam-Univ.-Bibl. 1887.

Die Glosse, Lustspiel.

Buch der Narrheit, Leipzig 1888 [Buch d. N.].

Das Palais Bourbon, Bilder aus d. franz. Parlament, Leipzig 1895 [P. B.].

Das neue Ghetto, Schauspiel, 1896.

Der Judenstaat, Versuche moderner Lösung der Judenfrage, 1896.

Philosophische Erzählungen, Berlin 1900.

Altneuland, Roman, 1903.

Feuilletons, Berlin 1911.

Herzls Zionistische Schriften.

Das Leben Theodor Herzls von Adolf Friedemann.

Theodor Herzl von Dr. Osias Thon. Zionistisches Zentralbüro Berlin.

Die Welt.

Theodor Herzls Lehrjahre von Leon Kellner. Wien 1920.

[pg 96]

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