Die Einzigen waren vermutlich nicht so selten, wie man nach der Geschichte glauben müßte. Es hat in den Jahrtausenden wohl manchen Cäsar gegeben, der nie dazu kam, seinen gallischen Krieg zu führen und zu beschreiben. Nur Zeit, Ort, Umstände lieferten selten das Zusammentreffen von Bedingungen, das für die Erscheinung der großen Person nicht minder wichtig ist, als deren Charakter.
( Feuill. )
Geistesriesen — ganz abgesehen von ihrer praktischen Unvernunft — sind dem Volke so fremd, wie das Volk ihnen.
( P. B. )
Ueber Lakaien herrschen, welch ein geringer Traum! Nein, mächtig ist, wer den Herren gebietet.
( P. B. )
Wenn der Starke großmütig ist, wo ist das Verdienst? Aber der Schwache! Da wird's rühmlich.
( Das neue Ghetto. )
Zur Größe fehlt dem Helden Ihres Märchens nur Eins: das Verzeihen.
( Phil. Erz. )
[pg 92] Der Dichterruhm kann von einigen entschlossenen Leuten angefertigt werden. Oft nehmen sie sich dazu ein unterwürfig und talentlos aussehendes Individuum und machen es gewaltsam groß in den Augen der Menge. Diese glaubt darauf, sie wird betäubt, sie muß. Dann kommen wieder andere und reißen den Hinaufgerissenen herunter. Darüber freut sich die Menge erst recht.
( Feuill. )
Es gibt nur eine Art, vornehm zu sein: die besteht darin, daß man viel von sich selbst verlangt und nicht das mindeste Gewicht darauf legt, ob die andern das anerkennen oder auch nur sehen.
( Feuill. )
Die Unsterblichkeit muß wahrhaftig ein höchst angenehmes Gefühl sein; besonders solange man noch lebt.
( P. B. )
Große Tröster wird die Menschheit immer brauchen! Solange sie leben, nennt man sie Narren, Tagediebe, und wenn sie aufgehört haben, in beleidigender Größe unter uns herumzuwandeln, nennt man sie Genies.
( Buch d. N. )