Achter Auftritt

Juliane. Lisette.

Lisette (guckt aus dem Kabinett). Bst! bst! bst!

Juliane. Nun, wem gilt das? Lisette? bist du's? Was machst du denn hier?

Lisette. Ja, das werden Sie wohl nimmermehr glauben, daß ich und
Damis schon so weit miteinander gekommen sind, daß er mich verstecken
muß. Schon kann ich ihn um einen Finger wickeln! Noch eine
Unterredung wie vorhin, so habe ich ihn im Sacke.

Juliane. Und also hätte ich wohl, in allem Scherze, einen recht guten
Einfall gehabt? Wollte doch der Himmel, daß die Verbindung, die sein
Vater zwischen uns—

Lisette. Ach, sein Vater! der Schalk, der Geizhals! Jetzt habe ich ihn kennenlernen.

Juliane. Was gibst du ihm für Titel? Seine Gütigkeit ist nur gar zu groß. Seine Wohltaten vollkommen zu machen, trägt er mir die Hand seines Sohnes und mit ihr sein ganzes Vermögen an. Aber wie unglücklich bin ich dabei!—Dankbarkeit und Liebe, Liebe gegen den Valer, und Dankbarkeit—

Lisette. Noch vor einer Minute, war ich in ebendem Irrtume. Aber glauben Sie mir nur, ich weiß es nunmehr aus seinem Munde: nicht aus Freundschaft für Sie, sondern aus Freundschaft für Ihr Vermögen will er diese Verbindung treffen.

Juliane. Für mein Vermögen? du schwärmst. Was habe ich denn, das ich nicht von ihm hätte?

Lisette. Kommen Sie, kommen Sie. Hier ist der Ort nicht, viel zu schwatzen. Ich will Ihnen alles erzählen, was ich gehört habe.

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