Das Lied S. Johannis Huß, gebessert.

Jesus Christus, unser Heiland,

Der von uns den Zorn Gottis wandt,

Durch das bitter Leiden sein

Half er uns aus der Höllen Pein.

Daß wir nimmer des vergessen,

Gab er uns sein'n Leib zu essen,

Verborgen im Brot so klein,

Und zu trinken sein Blut im Wein.

Wer sich zu dem Tisch will machen,

Der hab wohl acht auf sein' Sachen:

Wer unwirdig hie zu geht,

Fur das Leben den Tod empfäht.

Du sollt Gott den Vater preisen,

Daß er dich so wohl wollt speisen

Und fur deine Missetat

In den Tod sein'n Sohn geben hat.

Du sollt gläuben und nicht wanken,

Daß ein Speise sei der Kranken,

Den' ihr Herz von Sunden schwer

Und fur Angst ist betrubet sehr.

Solch groß Gnad und Barmherzigkeit

Sucht ein Herz in großer Ärbeit:

Ist dir wohl, so bleib davon,

Daß du nicht kriegest bosen Lohn.

Er spricht selber: »Kommt, ihr Armen,

Laßt mich uber euch erbarmen,

Kein Arzt ist dem Starken not,

Sein Kunst wird an ihm gar ein Spott.

Hättst du dir was 'kunnt erwerben,

Was durft dann ich fur dich sterben?

Dieser Tisch auch dir nicht gilt,

So du selber dir helfen willt.«

Gläubst du das von Herzen Grunde

Und bekennest mit dem Munde,

So bist du recht wohl geschickt,

Und die Speise dein Seel erquickt.

Die Frucht soll auch nit ausbleiben:

Deinen Nähsten sollt du lieben,

Daß er dein' genießen kann,

Wie dein Gott hat an dir getan.

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