Ein Lied von der heiligen christlichen Kirchen, aus dem 12. Kapitel Apokalypsis.

Sie ist mir lieb, die werte Magd,

Und kann ihr nicht vergessen.

Lob, Ehr und Zucht von ihr man sagt,

Sie hat mein Herz besessen.

Ich bin ihr hold,

Und wenn ich sollt

Groß Unglück han,

Da liegt nicht an:

Sie will mich des ergetzen

Mit ihrer Lieb und Treu an mir,

Die sie zu mir will setzen

Und tun all mein Begier.

Sie tregt von Gold so rein ein Kron,

Da leuchten in zwelf Sterne,

Ihr Kleid ist wie die Sonne schon,

Das glänzet hell und ferne.

Und auf dem Mon

Ihr Füße ston,

Sie ist die Braut,

Dem Herrn vertraut.

Ihr ist weh und muß gebären

Ein schönes Kind, den edlen Sohn,

Und aller Welt ein Herren,

Dem ist sie unterton.

Das tut dem alten Drachen Zorn,

Und will das Kind verschlingen.

Sein Toben ist doch ganz verlorn,

Es kann ihm nicht gelingen.

Das Kind ist doch

Gen Himmel hoch

Genommen hin

Und lasset ihn

Auf Erden fast sehr wüten.

Die Mutter muß gar sein allein,

Doch will sie Gott behüten

Und der recht Vater sein.

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