Vorrede auf alle gute Gesangbücher.

Frau Musica.

Für allen Freuden auf Erden

Kann niemand kein feiner werden,

Denn die ich geb mit meim Singen

Und mit manchem süßen Klingen.

Hie kann nicht sein ein böser Mut,

Wo da singen Gesellen gut;

Hie bleibt kein Zorn, Zank, Haß noch Neid,

Weichen muß alles Herzeleid;

Geiz, Sorg und was sonst hart anleit,

Fährt hin mit aller Traurigkeit.

Auch ist ein Jeder des wohl frei,

Daß solche Freud kein Sünde sei,

Sondern auch Gott viel baß gefällt,

Denn alle Freud der ganzen Welt:

Dem Teufel sie sein Werk zerstört

Und verhindert viel böser Mörd.

Das zeugt Davids, des Kön'ges, Tat,

Der dem Saul oft gewehret hat

Mit gutem süßen Harfenspiel,

Daß er in großen Mord nicht fiel.

Zum göttlichen Wort und Wahrheit

Macht sie das Herz still und bereit,

Solchs hat Elisäus bekannt,

Da er den Geist durchs Harfen fand.

Die beste Zeit im Jahr ist mein,

Da singen alle Vögelein,

Himmel und Erden ist der voll,

Viel gut Gesang da lautet wohl.

Voran die liebe Nachtigall

Macht alles fröhlich uberall

Mit ihrem lieblichen Gesang,

Des muß sie haben immer Dank.

Viel mehr der liebe Herre Gott,

Der sie also geschaffen hat,

Zu sein die rechte Sängerin,

Der Musica ein Meisterin.

Dem singt und springt sie Tag und Nacht,

Seins Lobes sie nichts müde macht:

Den ehrt und lobt auch mein Gesang

Und sagt ihm ein ewigen Dank.

Share on Twitter Share on Facebook