Fünfzehnter Auftritt.

Vorige. Die drei Bedienten, die nach und nach hereinkommen.

Zweiter Bedienter (zur Linken des Obersten). Der Notar läßt sehr bedauern, daß er mit Euer Gnaden nicht zu Nacht speisen kann—er wird sich aber nach Tische einfinden.

Oberst. Was schwatzt Der da für närrisches Zeug?

Zweiter Bedienter. Die Postpferde werden Schlag eilf Uhr vor dem
Hause sein. (Ab.)

Oberst. Die Postpferde, jetzt, da ich eben ankomme!

Erster Bedienter (zu seiner rechten Seite). Der Juwelier, Euer Gnaden, hat Bankerott gemacht und ist diese Nacht auf und davon gegangen. (Ab.)

Oberst. Was geht das mich an? Er war mir nichts schuldig.

Jasmin (an seiner linken Seite). Ich war bei dem Herrn Simon, wie Euer Gnaden befohlen. Er war krank und lag im Bette. Hier schickt er Ihnen die Quittung.

Oberst. Was für eine Quittung, Schurke?

Jasmin. Nun ja, die Quittung, die Sie in der Hand haben. Belieben
Sie, sie zu lesen.

Oberst (liest). "Ich Endesunterzeichneter bekenne, von dem Herrn
Oberst von Dorsigny zweitausend Livres, welche ich seinem Herrn
Neffen vorgeschossen, richtig erhalten zu haben."

Jasmin. Euer Gnaden sehen, daß die Quittung richtig ist. (Ab.)

Oberst. O vollkommen richtig! Das begreife, wer' s kann; mein Verstand steht still—Der ärgste Gauner in ganz Paris ist krank und schickt mir die Quittung über das, was mein Neffe ihm schuldig ist.

Lormeuil. Vielleicht schlägt ihn das Gewissen.

Oberst. Kommen Sie! Kommen Sie, Lormeuil! Suchen wir herauszubringen, was uns diesen angenehmen Empfang verschafft—und hole der Teufel alle Notare, Juweliere, Postpferde, Geldmäkler und Putzmacherinnen! (Beide ab.)

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