III. The Wessobrunn Prayer

A Christian prayer in prose, preceded by nine defective verses which probably preserve old epic turns of expression. The dialect is Bavarian, the theme that of Psalm XC, 2. The manuscript dates from the year 814. Wessobrunn was the seat of a Bavarian monastery.

Das erfuhr ich unter dem Volke     als das vornehmste Wunder,

Dass Erde nicht war,     noch Überhimmel,

Noch Baum (noch Stein?) noch Gebirge war;

Dass (Stern?) gar keiner     noch Sonne schien,

Noch der Mond leuchtete,     noch das Meer so herrlich.

Und als da nichts war     von Enden noch Wenden,

Da war der eine     allmächtige Gott,

Der Männer mildester,     und manche waren mit ihm

Glorreiche Geister.     Und Gott der heilige . . . .

Allmächtiger Gott, der du Himmel und Erde geschaffen, und der du den Menschen so vieles Gute verliehen hast, gib mir in deiner Gnade rechten Glauben und guten Willen, Weisheit und Klugheit und Kraft, den Teufeln zu widerstehen und Böses zu vermeiden und deinen Willen zu wirken.

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