Der Tag hat auch sein Ende,
Die Nacht ist wieder hier;
Drum heb ich Herz und Hände,
O Vater, auff zu dir
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Und dancke deiner Treu,
Die mich gantz überschüttet,
Und für der Tiranney
Der Höllen mich behütet.
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Dein Wort hat auch daneben
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Mein kranckes Herz geheilt,
Mir reichlich Trost und Leben
In aller Noth ertheilt.
Für solche Liebesthat
Was soll ich dir erzeigen?
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Was Erd und Himmel hat,
Das ist vorhin dein eigen.
Mein Herz sey dir geschencket,
Das richt, o Gott, dir zu,
Dass, was es nur gedencket,
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Sey nichts, als einig du.
Entzeuch es dieser Welt,
Dass es aus diesen Tränen
In deiner Freuden Feld
Sich mög ohn Ablass sehnen.
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Und da ich heut verübet,
Was gegen dein Geboth
Und deinen Geist betrübet,
Das sey vertilgt und todt
Durch Christi theures Blut,
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Das mildiglich geflossen,
Als er es, mir zu guth,
Aus Liebe hat vergossen.
Und weil ich jetzt sol schlafen,
So lass mich sicher seyn
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Durch deiner Aufsicht Waffen,
Schleuss deiner Huth mich ein!
Des Teufels Mord und List,
Der bösen Menschen Tücke
Und was sonst schädlich ist,
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Treib, Herr, von mir zurücke!
Lass mich kein böses Ende
Betreten allermeist,
Denn ich in deine Hände
Befehle meinen Geist.
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Ich bin zu aller Zeit
Dein Eigenthum und Erbe,
Es sey lieb oder leid,
Ich leb, Herr, oder sterbe.