DER SIEBZEHNTE MAI

(1883)

Wergelands Denkmal am siebzehnten Mai

Grüßte der Festzug. Und als die letzten,

Männer im Takt,

Frauen mit Blumen in ihrer Mitten,

Schritten die Bauern, die Bauern schritten.

Österdalswaldes mächtiger Häuptling

Trug ihre Fahne. Als wir sie sahen,

Über dem Purpur

Sich ein Gedanke in Tausenden malte:

Das ist die Alte, das ist die Alte!

Noch trug nicht fremden Volks Krone der Löwe,

Danebrog hat noch das Tuch nicht gespalten,

Zukunft erschien mir,

Sah dort um Wergelands Denkmal in Mengen

Bauern sich drängen, Bauern sich drängen.

Von den vergangnen Verlusten das Meiste,

Von dem Errungenen, von dem Ersehnten,

Ja, meist von allem:

Pflichten der Vorzeit, der Zukunft Ehre

Tragen der Bauern, der Bauern Heere.

Bitter sie sühnten, was einst gesündigt.

Doch sie erheben sich. Jüngst erst im Tinge

Kämpften sie mannhaft.

Von Süd, West und Norden, aus Trondhjemer Landen

Alle die Bauern, die Bauern erstanden.

Halten die Beute, da weiter sie wollen;

Ganz sei uns eigen der Freiheitsgedanke!

Alle wir wissen's:

Wenn einstmals Wergelands Sommer entglommen,

Mit ihm die Bauern, die Bauern kommen.

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