VI. Ein vorläufig noch sehr unklares Gespräch

Iwan Fedorowitsch ging, als er sich von Aljoscha getrennt hatte, nach Hause zu Fedor Pawlowitsch. Aber sonderbar – ihn überfiel plötzlich eine qualvolle Seelenangst, die mit jedem Schritt, mit dem er sich dem Vaterhause näherte, wuchs und wuchs und immer unerträglicher wurde. Doch nicht die Seelenangst an sich war sonderbar, sondern das, daß Iwan Fedorowitsch sich auf keine Weise zu erklären vermochte, was die eigentliche Ursache derselben sein konnte. Es war auch früher nicht selten vorgekommen, daß ihn solche Stimmungen plötzlich überfallen hatten, und so wäre es weiter nicht auffallend gewesen, daß diese – ich möchte sagen – Schwermut in einem Augenblick wiederkam, als er gerade mit allem, was ihm hier teuer war, gebrochen hatte und als er sich anschickte, kurz zur Seite abzubiegen und einen neuen, ihm ganz unbekannten Weg zu betreten und wieder allein ins Leben zu gehen – ein einsamer suchender Wanderer mit großen Hoffnungen, doch ohne zu wissen, auf was er hoffte, der viel, gar zu viel vom Leben erwartete, doch der selbst nicht bestimmen konnte, worin seine großen Hoffnungen und seine zehrenden Wünsche bestanden. Und doch quälte ihn in diesem Augenblick, obwohl die Angst des Neuen und Unbewußten auf seiner Seele lag, etwas ganz anderes. „Oder sollte es nicht wieder der Ekel vor dem Vaterhause sein?“ dachte Iwan! „Das wäre möglich, das könnte es sein. Wenn ich auch heute zum letztenmal über diese verhaßte Schwelle trete, so ist es doch deswegen nicht weniger ... Aber nein, auch das ist es nicht. Oder sollte es vielleicht der Abschied von Aljoscha sein, und das Gespräch mit ihm?“ Das konnte es allerdings sein, ein Gefühl wie: „So viele Jahre habe ich geschwiegen, mit keinem Menschen zu sprechen geruht, und nun plötzlich habe ich so viel dummes Zeug geschwatzt.“ Es konnte jugendlicher Unwille, jugendliche Unerfahrenheit und jugendlicher Ehrgeiz sein, Ärger darüber, daß er nicht verstanden hatte, sich auszudrücken, dazu in einem Augenblick, da Aljoscha ihm zuhörte, Aljoscha, auf den sein Herz zweifellos große Hoffnungen setzte. Gewiß war es teilweise auch das, was ihn bedrückte, dieses Gefühl mußte sogar unbedingt in ihm nagen, aber auch das war noch nicht alles, auch das nicht. „Eine Schwermut bis zur Übelkeit,“ sagte er sich, „bin aber unfähig, mir zu erklären, was ich will. Das einzige wäre – nicht mehr zu denken!“

Doch trotz des Versuches, „nicht zu denken“, verließ ihn die Angst nicht. Das Ärgerlichste an ihr war, daß sie ganz zufällig, völlig äußerlich zu sein schien. Das fühlte er qualvoll. Ein Wesen oder ein Gegenstand oder so etwas Unerklärliches stand irgendwo in seiner Nähe oder lebte hier irgendwo: wie zuweilen etwas vor dem Auge flimmert und man sich lange, sei es bei der Arbeit oder während eines hitzigen Gespräches, dessen nicht bewußt wird, obgleich es einen unbewußt die ganze Zeit ärgert, reizt und sogar quält, bis man sich schließlich besinnt und den Gegenstand beseitigt, zuweilen irgendein leeres, dummes Ding, ein Tuch, das auf dem Fußboden liegt, oder ein Buch, das nicht in den Schrank gestellt ist, oder etwas Ähnliches. So, in der schlechtesten und gereiztesten Stimmung näherte sich Iwan Fedorowitsch dem Vaterhause, als er plötzlich, etwa fünfzehn Schritt von der Hofpforte, aufblickend, erriet, was ihn so gequält und erregt hatte.

Auf der Bank am Hoftor saß, um sich an der kühlen Abendluft zu erfrischen, der Diener Ssmerdjäkoff, und Iwan Fedorowitsch begriff in derselben Sekunde, als er ihn erblickte, daß dieser Diener Ssmerdjäkoff in seiner Seele gesessen hatte, und daß gerade diesen Menschen seine Seele nicht ertragen konnte. Schon vorhin, bei der Erzählung Aljoschas von seiner Begegnung mit Ssmerdjäkoff im Nachbargarten, hatte etwas Finsteres und Widerwärtiges sich ihm ins Herz gebohrt und sofort seine Wut entfacht. Während des folgenden Gespräches hatte er dann Ssmerdjäkoff auf eine Weile vergessen. Trotzdem war der Gedanke an diesen Diener in seiner Seele geblieben, und kaum hatte er sich von Aljoscha getrennt und den Weg zum Vaterhause eingeschlagen, da war auch die vergessene Empfindung wieder über ihn gekommen. „Kann mich denn dieser elende Kerl wirklich dermaßen beunruhigen!“ dachte er und heiß überströmte ihm die Wut.

Doch diese Wut hatte noch einen besonderen Grund. Ihm war dieser Mensch in der letzten Zeit tatsächlich verhaßt geworden, besonders in den letzten Tagen. Es war ihm sogar aufgefallen, wie sich sein Haß auf diesen Diener immer noch vergrößert hatte. Vielleicht vergrößerte sich dieser Haß gerade deswegen so überwältigend, weil er zu Anfang sich ganz anders zu ihm verhalten hatte. Damals, d. h. kurz nachdem er bei uns angekommen war, hatte Iwan Fedorowitsch sich plötzlich ganz besonders für diesen Ssmerdjäkoff interessiert und ihn sogar sehr originell gefunden. Er hatte ihn selbst daran gewöhnt, mit ihm zuweilen ein Gespräch anzuknüpfen, sich aber stets über seine gewisse Einfalt, oder vielleicht nicht so sehr Einfalt als innere Unruhe gewundert, ohne dabei zu begreifen, was „diesen Weltbeschauer“ so unaufhörlich und unablässig beunruhigen konnte. Sie sprachen über Philosophisches, sprachen über alles Mögliche – unter anderem auch darüber, wie es am ersten Tage hatte Tag sein können, da die Sonne, der Mond und die Sterne doch erst am vierten Tage geschaffen worden waren, kurz, wie man das alles zu verstehen hätte. Aber Iwan Fedorowitsch überzeugte sich gar bald, daß es Ssmerdjäkoff dabei gar nicht um Sonne, Mond und Sterne zu tun war, daß Sonne, Mond und Sterne, wenn sie auch einen relativ interessanten Gesprächsstoff abgaben, für Ssmerdjäkoff vielmehr nebensächliche Dinge waren, und daß er mit diesen Gesprächen etwas ganz anderes bezwecken wollte. Wie dem aber nun auch sein mochte, jedenfalls begann sich allmählich bei jeder Gelegenheit eine grenzenlose Eigenliebe in Ssmerdjäkoffs Worten zu äußern. Obendrein war dies eine Eigenliebe, die sich gekränkt und erniedrigt glaubte. Das mißfiel Iwan Fedorowitsch sehr. Und damit hatte dann sein Haß angefangen. Späterhin waren die Familienszenen dazwischen gekommen, die ganze Geschichte mit Gruschenka und die Zänkereien zwischen Dmitrij und dem Vater. Sie hatten auch darüber gesprochen, doch obwohl Ssmerdjäkoff über diese Angelegenheiten stets sehr erregt sprach, war es doch unmöglich, festzustellen, was er dabei eigentlich selbst wünschte oder zu wem er hielt. Ja, über die Unlogik und den Widerspruch mancher seiner Wünsche, die er zuweilen ganz wie aus Versehen aussprach, und die alle gleich unklar waren, mußte man sich geradezu wundern. Ssmerdjäkoff stellte seine Fragen immer halbwegs und indirekt, dachte sie sich augenscheinlich schon früher aus, wozu er das aber tat, – das erklärte er nicht. Gewöhnlich verstummte er mitten in seinem interessiertesten Gespräch, oder er ging plötzlich auf ein ganz anderes Thema über. Doch vor allem anderen, was Iwan Fedorowitsch ärgerte und in ihm schließlich einen so großen Widerwillen hervorrief, war es eine gewisse widerliche und besondere Familiarität, die sich der Diener ihm gegenüber, je länger desto unverschämter, herausnahm. Oh, versteht sich, nicht daß er sich erlaubt hätte, unhöflich zu sein! Im Gegenteil, er war immer ungewöhnlich ehrerbietig, aber es hatte sich mit der Zeit so gemacht, daß Ssmerdjäkoff, Gott weiß warum, sich für solidarisch mit Iwan Fedorowitsch zu halten begann, in einem Tone redete, als ob zwischen ihnen beiden etwas Verabredetes wäre, etwas Geheimes, das irgend einmal von beiden angedeutet, wenn auch nicht ausgesprochen worden wäre, das aber nur ihnen allein bekannt war, von den anderen um sie herumkriechenden Sterblichen dagegen überhaupt nicht begriffen werden konnte. Doch wurde sich Iwan Fedorowitsch noch lange nicht klar über den wahren Grund seines wachsenden Widerwillens, und erst in der letzten Zeit erriet er endlich, um was es sich dabei handelte.

Mit einer ekelhaften Empfindung wollte er jetzt stumm und ohne Ssmerdjäkoff anzublicken an ihm vorüber durch die Fußpforte eintreten, als sich Ssmerdjäkoff plötzlich langsam von der Bank erhob, – und schon allein an dieser Bewegung erriet Iwan Fedorowitsch sofort, daß jener ein besonderes Gespräch mit ihm wünschte. Iwan blickte ihn an und blieb stehen, und eben das, daß er so plötzlich stehen geblieben und nicht vorübergegangen war, wie er noch vor einer Sekunde beabsichtigt hatte, machte ihn erzittern vor Wut. Zornig und angeekelt blickte er in Ssmerdjäkoffs blutarmes Gesicht, das der Physiognomie eines verschnittenen Sektierers nicht unähnlich war, trotz der kunstvoll mit dem Kamm bearbeiteten Haare und des kleinen aufgedrehten Lockenbüschels. Sein linkes, etwas zugekniffenes kleines Auge zwinkerte und lächelte, ganz als ob es sagen wollte: „Warum willst du vorübergehn? Du wirst ja doch nicht vorübergehn, du siehst doch selbst ein, daß wir beide, wir zwei Klugen, etwas zu besprechen haben.“ Iwan Fedorowitsch erzitterte.

„Fort, Hund, was habe ich mit dir zu schaffen, Rüpel!“ schwebte es Iwan auf den Lippen, doch zu seiner größten Verwunderung sprach er etwas ganz anderes aus:

„Schläft der Vater noch, oder ist er schon aufgestanden?“ fragte er mit leiser und fast freundlicher Stimme, und ebenso unerwartet für sich selbst, setzte er sich plötzlich auf die Bank. Auf einen Augenblick überkam ihn geradezu Angst, und dieser plötzlichen Angst erinnerte er sich noch später. Ssmerdjäkoff stand vor ihm, die Hände auf dem Rücken, und blickte ihn voll Selbstvertrauen fast streng an.

„Geruhen noch zu schlafen,“ antwortete er langsam, ohne sich im geringsten zu beeilen, und mit dieser Langsamkeit schien er gleichsam ausdrücken zu wollen: „Hast selbst angefangen zu sprechen, nicht ich.“ – „Nur wundere ich mich alleweil über Euch, Herr,“ fügte er nach kurzem Schweigen hinzu, schlug geradezu geziert die Augen nieder, setzte den rechten Fuß vor und spielte mit der Spitze des spiegelblank geputzten Stiefels.

„So, und warum wunderst du dich denn über mich?“ stieß Iwan Fedorowitsch schroff und rauh hervor, obgleich er sich aus allen Kräften bezwang, denn er hatte plötzlich mit Ekel begriffen, daß er die größte Neugier für das, was der Diener sagen werde, empfand und auf keinen Fall fortgehen werde, ohne sie befriedigt zu haben.

„Warum fahrt Ihr, Herr, nicht nach Tschermaschnjä?“ fragte Ssmerdjäkoff, der plötzlich wieder aufsah und familiär lächelte. – Sein linkes, etwas zugekniffenes Auge aber schien zu sagen: „Und worüber ich lächle, mußt du selbst begreifen, wenn du ein kluger Mensch bist.“

„Warum soll ich denn nach Tschermaschnjä fahren?“ fragte Iwan Fedorowitsch verwundert.

Ssmerdjäkoff schwieg eine Weile.

„Sogar der Herr Fedor Pawlowitsch haben Euch so drum gebeten,“ sagte er schließlich langsam und als ob er selbst seine gegebene Antwort nicht schätzte, – also ungefähr: „Mache es mit einem nebensächlichen Grunde ab, nur um etwas zu sagen“ –.

„Äh, Teufel, sprich deutlicher, was willst du?“ schrie ihn Iwan Fedorowitsch zornig an, von der Sanftmut zur Grobheit übergehend.

Ssmerdjäkoff setzte den rechten Fuß neben den linken, richtete sich etwas strammer auf, fuhr aber fort, ihn mit derselben Ruhe und mit demselben Lächeln anzublicken.

„Wesentliches habe ich nichts zu sagen ... ich meinte nur so beiläufig ...“

Wieder trat Schweigen ein. Sie schwiegen etwa eine Minute lang. Iwan Fedorowitsch wußte, daß er sofort geärgert aufstehen und fortgehen müßte, Ssmerdjäkoff aber stand vor ihm, als ob er wartete und dachte: „Ich will jetzt nur sehen, ob du dich ärgerst oder nicht.“ Wenigstens schien es Iwan Fedorowitsch so. Er machte eine Bewegung, um aufzustehen. Darauf hatte aber Ssmerdjäkoff nur gelauert.

„Ganz schrecklich ist meine Lage, Herr, ich weiß gar nicht, wie ich mir helfen soll,“ sagte er sofort, doch sprach er bereits fest und deutlich, und beim letzten Worte seufzte er auf. Iwan Fedorowitsch blieb sitzen.

„Beide sind sie ganz kindisch geworden, ganz wie die allerkleinsten Kinder,“ fuhr Ssmerdjäkoff fort. „Ich rede von dem alten Herrn und Dmitrij Fedorowitsch. Der alte Herr werden jetzt aufstehen, und von selbigem Augenblick an geht dann das Fragen los: ‚Ist sie noch nicht gekommen? Warum ist sie nicht gekommen?‘ – Und das geht dann so weiter bis Mitternacht und noch weiter. Und wenn Agrafena Alexandrowna[18] nicht gekommen sind, sintemal sie wohl wahrscheinlich überhaupt niemals zu kommen gedenken, so werden der Herr morgen früh wieder anfangen: ‚Warum ist sie nicht gekommen? Weshalb ist sie nicht gekommen? Wann wird sie kommen?‘ – Ganz als ob das meine Schuld ist, sozusagen. Und hinwiederum andererseits kommen, sobald es dunkler wird, oder auch schon früher, Dmitrij Fedorowitsch mit der Flinte in die Nachbarschaft: ‚Paß auf, Kanaille,‘ sagen sie, ‚wenn du sie durchläßt und mich nicht benachrichtigst, falls sie gekommen ist, so bist du der erste, den ich totschieße‘. Und ist die Nacht vergangen, so fangen auch Dmitrij Fedorowitsch, ganz wie der alte Herr, mich qualvoll zu quälen an: ‚Warum ist sie nicht gekommen, wird sie sich bald sehen lassen‘? – Ganz als ob es hinwiederum auch vor ihnen meine Schuld wäre, daß ihre Dame nicht gekommen ist. Und derartig ärgern sie sich alleweil, und mit jeder Stunde, und mit jedem Tage wird ihre Wut immer noch gewaltiger, so daß ich mitunter schon daran denke, mir vor lauter Angst das Leben zu nehmen. Ich, Herr, ich kann mich nicht auf solche Menschen verlassen.“

„Warum hast du dich darauf eingelassen? Warum hast du Dmitrij Fedorowitsch alles hinterbracht?“ fragte Iwan Fedorowitsch gereizt.

„Aber wie sollte ich denn nicht? Und ich hab mich auch gar nicht hineingemischt, wenn ich die volle Wahrheit sagen soll. Ich habe vom ersten Anfang an alleweil geschwiegen, dieweil ich nicht wagte, zu antworten, Dmitrij Fedorowitsch aber haben mich ungefragt gezwungen, ihr Diener zu sein, und jetzt kennen sie für mich nur ein Wort: ‚Schlage dich platt, Kanaille, mausetot, wenn du sie hineinläßt!‘ Ich bin sicher, Herr, daß ich morgen einen langen Anfall haben werde.“

„Was für einen langen Anfall?“

„So einen langen Anfall, einen ungewöhnlich langen. Mehrere Stunden oder einen ganzen Tag und noch einen anderen Tag womöglich. Einmal hatte ich ihn drei Tage lang, dieweil ich damals vom Wäscheboden gefallen war. Es hört auf – fängt aber wieder an. Ich konnte an all diesen drei Tagen nicht zu klarer Besinnung kommen. Fedor Pawlowitsch schickten nach Herzenstube, dem hiesigen Arzt, der legte mir Eis auf die Schläfen und gebrauchte noch ein anderes dummes Mittel ... Ich hätte davon sterben können.“

„Soviel ich weiß, kann man bei dieser Krankheit nicht voraussagen, daß man dann und dann einen Anfall bekommen wird. Wie kannst du also sagen, daß du morgen einen haben wirst?“ erkundigte sich mit ganz besonderer und gereizter Neugier Iwan Fedorowitsch.

„Das stimmt genau, daß man es nicht vorauswissen kann.“

„Und zudem hattest du ihn damals nur darum, weil du vom Boden gefallen warst.“

„Auf den Boden gehe ich jeden Tag, ich kann alsomit auch morgen von der Bodentreppe herabfallen. Oder wenn nicht von dort, dann kann ich ja auch in den Keller hinabfallen, dieweil ich auch in den Keller täglich von wegen der Wirtschaft gehen muß.“

Iwan Fedorowitsch blickte ihn lange scharf an.

„Du faselst, wie ich sehe, und ich verstehe dich wohl nicht recht,“ sagte er halblaut, doch drohend, „willst du dich morgen etwa verstellen und drei Tage lang einen Anfall vorspielen? Wie?“

Ssmerdjäkoff, der zu Boden sah und wieder mit der Stiefelspitze des rechten Fußes spielte, stellte sich nun auf den rechten Fuß und schob statt seiner den linken Fuß vor, erhob den Kopf und sagte lächelnd:

„Selbst wenn ich dieses Stückchen machen könnte, also mich verstellen, dieweil es für einen geübten Menschen gar nicht schwer ist, so bin ich doch vollauf berechtigt, selbiges Mittel zur Rettung meines Lebens vom Tode zu gebrauchen, dieweil wenn ich krank bin und Agrafena Alexandrowna zum alten Herrn kommen, Dmitrij Fedorowitsch dann doch nicht von einem kranken Menschen fragen können: ‚Warum hast du es mir nicht gesagt?‘ Sie werden sich von selbst schämen, dann noch einen kranken Menschen das zu fragen.“

„Äh, Teufel!“ schrie ihn plötzlich Iwan Fedorowitsch mit wutentstelltem Gesicht an. „Was zitterst du immer um dein Leben! Du weißt doch, daß diese Drohungen Dmitrij Fedorowitschs nichts zu bedeuten haben, nur leere Worte sind! Dich wird er nicht totschlagen, da sei du unbesorgt! Totschlagen wird er, aber nicht dich!“

„Wie eine Fliege, und zwar mich vor allen anderen. Aber mehr als das fürchte ich noch das Weitere: daß man mich dann sozusagen für ihren Helfershelfer hält, wenn sie was ganz Verrücktes mit ihrem Vater getan haben.“

„Warum soll man denn dich für seinen Helfershelfer halten?“

„Dieweil ich ihnen selbige Zeichen als großes Geheimnis mitgeteilt habe.“

„Was für Zeichen? Wem mitgeteilt? Zum Teufel, so sprich deutlicher!“

„Ich muß wirklich gestehen, daß ich hier ein Geheimnis habe mit dem alten Herrn,“ sagte Ssmerdjäkoff langsam in pedantischer Ruhe. „Wie Ihr selbst zu wissen geruht – wenn Ihr nur geruht, es zu wissen – hat sich der Herr seit einigen Tagen zur Gewohnheit gemacht, zur Nacht oder sogar schon am Abend von innewendig die Türen alleweil zuzuschließen. Ihr geruhtet, Euch in letzter Zeit immer früh nach oben zurückzuziehen, und gestern geruhtet Ihr, überhaupt nicht auszugehen, und alsomit könnt Ihr auch wohlmöglich überhaupt nicht wissen, wie akkurat und besorgt der alte Herr sich jetzt zur Nacht einschließen. Und selbst wenn Grigorij Wassiljewitsch kommt, so machen sie nur höchstens dann noch auf, wenn sie ihn vorher gut an der Stimme erkannt haben. Aber Grigorij Wassiljewitsch kommt nicht, denn ich bediene sie jetzt ganz allein in ihren Zimmern, – so haben sie es selbst bestimmt seit dem Momente, da sie diesen Einfall mit Agrafena Alexandrowna haben, zur Nacht aber entferne auch ich mich aus dem großen Hause, dieweil selbiges ihre eigne Anordnung ist, und dann muß ich bis Mitternacht aufpassen, herumgehn auf dem Hof und warten, ob sie kommen, dieweil der Herr sie schon seit mehreren Tagen wie wahnsinnig erwarten. Denken aber tun sie dabei so: ‚Sie,‘ sagt der Herr, ‚fürchtet ihn‘, – also den Dmitrij Fedorowitsch, den sie immer Mitjka nennen, ‚und darum wird sie etwas später durch die Hinterstraßen zu mir kommen; du aber‘, sagen sie zu mir, ‚mußt sie bis Mitternacht und noch drüber hinaus erwarten. Und wenn sie kommt, so komm schnell zur Gartentür gelaufen und klopf an die Tür oder an das Fenster vom Garten aus, die ersten zwei Male etwas leiser, sieh so: Eins-zwei, und dann gleich darauf dreimal etwas schneller: Tuck-tuck-tuck. Dann‘, sagen sie, ‚werde ich sofort wissen, daß sie gekommen ist, und dir leise die Tür aufmachen.‘ Und dann haben sie mir noch ein anderes Zeichen für den Fall mitgeteilt, wenn etwas Besonderes geschehen sollte, zuerst zweimal schnell: Tuck-tuck, und dann, nach einer kleinen Weile, noch einmal viel stärker: Tuck. Dann, sagen sie, würden sie sofort begreifen, daß etwas Besonderes geschehen ist, und daß ich sie sprechen muß, und werden mir gleichfalls aufmachen. Und ich werde dann eintreten und melden. Das alles für den Fall, daß Agrafena Alexandrowna nicht selbst kommen können und irgendeine Nachricht schicken. Und dann können auch Dmitrij Fedorowitsch kommen, also muß ich auch dann benachrichtigen, daß sie in der Nähe sind. Der alte Herr fürchten sich gewaltig vor Dmitrij Fedorowitsch, so daß ich selbst dann, wenn Agrafena Alexandrowna gekommen sind und sie sich mit ihr eingeschlossen haben, Dmitrij Fedorowitsch aber mittlerweile irgendwo in der Nähe auftauchen, daß ich auch dann sofort melden muß, nach selbigem zweiten Zeichen, also dreimal geklopft. So bedeutet denn das erste Zeichen, fünfmal geklopft: ‚Sie ist gekommen‘, und das zweite Zeichen, dreimal geklopft – ‚dringend nötig‘. So haben sie selber es mir mannigfach vorgemacht und angezeigt und buchstäblich so erklärt. Und da nun in der ganzen Welt nur ich und sie von diesen Zeichen wissen, so werden sie ohne jede Bedenklichkeit und ohne zu fragen oder anzurufen, aufmachen, denn auch laut zu rufen haben sie gewaltige Angst. Und selbige Zeichen sind nun auch dem jungen Herrn Dmitrij Fedorowitsch bekannt geworden.“

„Wieso, wodurch bekannt geworden? Hast du sie ihm mitgeteilt? Wie konntest du es wagen!“

„Nur von wegen meiner gewaltigen Angst. Und wie hätte ich denn hinwiederum wagen können, ihnen selbiges zu verheimlichen? Dmitrij Fedorowitsch drohen mir jeden lieben Tag: ‚Du betrügst mich‘, sagen sie, ‚du verheimlichst etwas! Ich werde dich zu Brei schlagen, werde dir beide Beine ausreißen!‘ Und da machte ich ihnen denn Mitteilung von selbigen geheimen Zeichen, damit sie wenigstens meine treue Ergebenheit sehen und sich alsomit vergewissern, daß ich sie nicht betrüge und alles gehorsamst vermelde.“

„Wenn du glaubst, daß er die Kenntnis dieser Zeichen benutzen will, um hineinzukommen, so mußt du doppelt acht geben, hörst du, und ihn auf keinen Fall hereinlassen!“

„Wenn ich aber selber einen Anfall habe, wie soll ich sie dann nicht hereinlassen, selbst wenn ich mich erdreisten könnte, sie nicht hereinzulassen, da ich doch weiß, wie verzweifelt sie sind?“

„Zum Teufel, warum bist du so überzeugt, daß du einen Anfall bekommen wirst? Machst du dich etwa über mich lustig?“

„Wie sollte ich wohl wagen, über Euch zu lachen, und ist denn einem nach Lachen zumut, wenn man solche Angst hat? Ich fühle es voraus, daß ich einen Anfall bekommen werde, habe solch ein Vorgefühl, von bloßer Angst werde ich ihn bekommen.“

„Äh, Teufel! Wenn du krank bist, wird Grigorij wachen. Bereite ihn darauf vor, der wird dich schon gut ersetzen.“

„Von den Zeichen darf ich Grigorij Wassiljewitsch ohne ausdrücklichen Befehl des Herrn unter keinen Umständen etwas sagen. Und was Ihr sagt: von mich ersetzen, so hat er sich akkurat heute erkältet, und Marfa Ignatjewna will ihn alsomit morgen gewaltig kurieren. Sie haben es vorhin beide besprochen. Und dieses Kurieren ist sehr knifflich: Marfa Ignatjewna hat solch einen Salzbranntweinaufguß mit Kräutern, deren sämtliche Wirkungen sie kennt, und mit dieser Geschichte wird Grigorij Wassiljewitsch dreimal im Jahr kuriert, wenn er nämlich kreuzlahm wird. Dann nehmen sie ein grobes Handtuch, tunken es in diesen Kräuteraufguß, und dann reibt Marfa Ignatjewna eine halbe Stunde lang Grigorijs Rücken, so daß selbiger ganz rot wird und anschwillt. Und darauf gibt sie ihm den Rest mit einem gewissen Gebet zu trinken, aber nicht alles, etwas behält sie noch für sich zurück, das sie dann selber austrinkt. Und alsomit legen sich beide schlafen und schlafen lange und gewaltig fest. Und am nächsten Morgen ist Grigorij Wassiljewitsch immer gesund, Marfa Ignatjewna aber hat immer nachher Kopfschmerzen. Alsomit wird Grigorij Wassiljewitsch morgen, wenn Marfa Ignatjewna ihr Vorhaben ausführt, nichts hören, und so kann denn auch von einem Dmitrij Fedorowitsch nicht Einlassen gar keine Rede sein. Schlafen wird er.“

„Welch ein Blödsinn!“ schrie ihn Iwan Fedorowitsch zornig an. „Das trifft ja alles wie absichtlich zusammen: Du bewußtlos nach dem epileptischen Anfall und Grigorij und Marfa in festem Schlaf! – Oder steckst du vielleicht dahinter, daß sich alles so vorzüglich trifft?“, stieß er plötzlich kurz hervor und zog drohend die Brauen zusammen.

„Wie soll ich dahinter stecken ... und wozu sollte ich das zu tun versuchen, wenn doch hier alles nur von Dmitrij Fedorowitsch abhängt und von ihren Absichten ... Wollen sie was anstiften, so wird es alsomit auch geschehen, wenn hinwiederum nicht, so werde doch ich nicht absichtlich sie herrufen, um sie zu ihrem Erzeuger hineinzuschicken.“

„Aber warum soll er denn zum Vater kommen, und dazu noch heimlich, wenn Agrafena Alexandrowna, wie du selbst sagst, überhaupt nicht kommen wird?“ fuhr Iwan Fedorowitsch, bleich vor Wut, fort. „Du sagst doch selbst, daß sie nicht zu ihm kommen will, und auch ich war die ganze Zeit über, die ich hier verbracht habe, überzeugt, daß der Alte nur phantasiert, und daß dieses Geschöpf nie zu ihm kommen wird. Warum nun soll sich Dmitrij mittels dieser Zeichen zum Alten hineinschleichen wollen? Sprich! Ich will deine Gedanken wissen!“

„Ihr geruht doch selber zu wissen, warum sie kommen werden, wozu hier meine Gedanken? Können sie doch schon aus Wut allein kommen oder auch aus Argwohn, beispielsweise, wenn ich krank bin. Dann wissen sie, daß ich nicht aufpassen kann, und werden vielleicht wie gestern in die Zimmer laufen, um sich alsomit zu vergewissern, ob ihre Dame nicht irgendwie von ihnen unbemerkt gekommen ist. Auch wissen sie ganz genau, daß der Herr ein großes Kuvert bereit liegen haben, und daß da drin dreitausend Rubel sind, und daß der Herr das Kuvert mit drei großen Siegeln verlackt und mit einem Bändchen kreuzweise umbunden und eigenhändig draufgeschrieben haben: ‚Meinem Engel Gruschenka, wenn sie zu mir kommen will‘, und daß sie darauf nach drei Tagen noch hinzugefügt haben ‚und Küchelchen‘. Das aber ist es nun, was gefährlich werden kann.“

„Blödsinn!“ stieß Iwan Fedorowitsch wutbebend hervor. „Dmitrij wird nicht Geld rauben gehn und dabei noch den Vater erschlagen. Er hätte ihn vielleicht gestern ihretwegen aus besinnungsloser Eifersucht erschlagen können, aber Geld stehlen – das tut ein Dmitrij Fedorowitsch nicht!“

„Sie brauchen aber jetzt Geld, brauchen es ganz gewaltig! Ihr wißt ja nicht einmal, wie nötig sie es haben,“ erklärte ungewöhnlich ruhig und auffallend deutlich Ssmerdjäkoff. „Und selbige Dreitausend halten sie noch dazu für ihr Geld, und so haben sie selber mir sogar mannigfach erklärt; ‚Diese Dreitausend ist er mir so gut wie schuldig‘, haben sie zu mir gesagt. Und zu alledem bedenkt doch selbst, Herr, daß Agrafena Alexandrowna, wenn sie nur wollen, den Herrn zwingen werden, sie zu heiraten, den alten Herrn Fedor Pawlowitsch, das ist doch so wie es ist, muß man sagen, die reinste abgekochte Wahrheit, wenn sie nur selber wollen, und es kann doch sein, daß sie wirklich wollen werden. Ich sag doch nur so selbentlich, daß sie nicht kommen werden, sie aber wollen vielleicht noch viel mehr als Dreitausend, sie wollen vielleicht geradeswegs Gnädige werden. Ich selber weiß, daß der Kaufmann Ssamssonoff ihr in aller Aufrichtigkeit gesagt hat, das wäre sogar äußerst wenig dumm, und daß sie darauf gelacht haben. Und sie sind gleichfalls eine Dame, die äußerst wenig dumm sind. Einen Habenichts, wie es doch Dmitrij Fedorowitsch sind, kann ihr nicht passen zu heiraten. Wenn man alsomit jetzt bedenkt, Herr, daß dann weder für Dmitrij Fedorowitsch, noch selbst für Euch, Herr, mitsamt Euerm Brüderchen Alexei Fedorowitsch so gut wie nichts nach dem Tode des Vaters verbleiben wird, kein einziger runder Rubel, dieweil Agrafena Alexandrowna sie nur deswegen heiraten werden, um alles für sich verschreiben zu lassen, alles, was es nur an Kapitalien gibt, so bedenkt doch selbst, wie es ist. Stirbt aber der alte Herr jetzt, da doch noch nichts davon geschehen ist, so kriegt jeder von Ihnen sofort blank und bar, wie man sagt, mindestens seine Vierzigtausend sicher, sogar Dmitrij Fedorowitsch, der ihnen jetzt so gewaltig verhaßt ist, da sie ein Testament noch nicht gemacht haben ... Und das alles weiß Dmitrij Fedorowitsch wie dreimal drei.“

Es war, als ob sich in Iwan Fedorowitschs Gesicht etwas verzerrte. Er zitterte am ganzen Körper. Und plötzlich stieg ihm dunkelrot das Blut ins Gesicht.

„Warum also rätst du mir daraufhin, nach Tschermaschnjä zu fahren?“ unterbrach er Ssmerdjäkoff. „Was wolltest du damit sagen? Du siehst doch, was geschehen wird, wenn ich fahre!“

Iwan Fedorowitsch atmete schwer.

„Das ist vollkommen richtig,“ sagte wohlüberlegt, leise und überzeugungsvoll Ssmerdjäkoff, der nicht aufhörte, Iwan Fedorowitsch aufmerksam und unverwandt zu beobachten.

„Wieso vollkommen richtig?“ fragte, nur mit Mühe sich bezwingend, Iwan Fedorowitsch, und seine Augen blickten drohend.

„Ich meinte selbiges nur, weil ich Mitleid hatte mit Euch, Herr. An Eurer Stelle würde ich das alles hier liegen lassen, wie es ist, und fortgehen ... das ist doch besser, als bei solch einer Geschichte dabei sitzen ...“ antwortete Ssmerdjäkoff, indem er scheinbar mit der größten Offenheit in die unheimlich drohenden Augen Iwan Fedorowitschs blickte.

Beide schwiegen eine Weile.

„Du bist, glaube ich, ein riesengroßer Idiot und außerdem, versteht sich, der gemeinste Schurke!“ sagte Iwan Fedorowitsch langsam und erhob sich von der Bank.

Er wollte darauf durch das Fußpförtchen auf den Hof gehen, doch plötzlich blieb er stehen und wandte sich um zu Ssmerdjäkoff. Es geschah etwas Sonderbares: Plötzlich, wie im Krampf, hatte Iwan Fedorowitsch die Zähne zusammengepreßt und die Fäuste geballt und – noch einen Augenblick, und er hätte sich auf Ssmerdjäkoff gestürzt. Der aber, der es sofort bemerkt hatte, fuhr zusammen und bog erschrocken den Oberkörper zurück. Doch der Augenblick verging glücklich für Ssmerdjäkoff, und Iwan Fedorowitsch wandte sich schweigend, als ob er plötzlich in Zweifeln befangen wäre, zur Pforte.

„Ich werde morgen nach Moskau fahren, wenn es dich interessiert, – morgen in der Früh, – das ist alles!“ sagte er plötzlich boshaft, laut und langsam, und als er es gesagt hatte, fragte er sich verwundert, was ihn veranlaßt haben mochte, Ssmerdjäkoff das zu sagen, und auch später noch stellte er sich oftmals diese Frage.

„Das ist auch das allerbeste,“ griff Ssmerdjäkoff sofort auf, ganz, als hätte er nur darauf gewartet, „und wäre es nur, daß man Euch in Moskau mit dem Telegraphen beunruhigen und zurückrufen könnte, in irgend so einem besonderen Fall.“

Iwan Fedorowitsch blieb wieder stehen und wandte sich von neuem brüsk zu Ssmerdjäkoff zurück. Doch mit dem schien etwas Sonderbares geschehen zu sein: seine ganze Familiarität und Nachlässigkeit waren mit einemmal verschwunden; sein ganzes Gesicht drückte ungewöhnliche Aufmerksamkeit und Erwartung aus – doch war es diesmal zaghafte, furchtsame, knechtische Erwartung. „Wirst du nicht noch etwas sagen, nicht noch etwas hinzufügen?“ fragte förmlich sein unverwandter, sich an Iwan Fedorowitsch gleichsam festsaugender Blick.

„Und aus Tschermaschnjä würde man mich etwa nicht zurückrufen ... in irgend so einem besonderen Fall?“ schrie ihn plötzlich Iwan Fedorowitsch an, ohne selbst zu wissen, warum er so die Stimme erhob.

„Auch aus Tschermaschnjä würde man ... beunruhigen ...“ murmelte Ssmerdjäkoff fast flüsternd, und als hätte er sich ganz verloren, doch fuhr er dabei unverwandt fort, aufmerksam, ungeheuer aufmerksam Iwan Fedorowitsch gerade in die Augen zu blicken.

„Nur ist Moskau weiter und Tschermaschnjä näher, so tut es dir wohl um das verfahrene Geld leid, nicht? wenn du mir nach Tschermaschnjä zu fahren zuredest, oder tue ich dir etwa leid, weil ich dann einen so großen Umweg mache?“

„Genau so ...“ murmelte Ssmerdjäkoff, widerlich lächelnd, mit fast tonloser Stimme – und wieder war er angespannt bereit, sofort rechtzeitig zurückzuspringen.

Doch zu Ssmerdjäkoffs höchster Verwunderung ging Iwan Fedorowitsch auflachend zur Pforte und trat, immer noch lachend, durch sie ein. Wer aber sein Gesicht gesehen hätte, der würde sich bestimmt gesagt haben, daß er nicht etwa lachte, weil ihm froh zumut war. Und auch ihm selbst wäre es unmöglich gewesen, zu erklären, was damals, in jener Minute mit ihm geschehen war. Bewegte er sich und ging er doch, als ob sich seine Glieder krampften.

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