125. Goethe an Kestner.

v. 25. April 1785.

Vielen Dank mein lieber Kestner für die doppelte Nachricht. Ich habe den Capuzinern geantwortet und sie mögen nun daraus nehmen was sie können.

Daß Ihr und die Eurigen wohl seyd und in einem glücklichen Häuflein zusammen lebt, erfreut mich von Herzen. Erhalte Euch der Himmel dabey.

Grüset Lotten und Malgen[32] recht sehr, und den guten Georg. Er soll mir mehr schreiben. Es scheint ein wackrer Knabe zu seyn.

Das Mineralien-Cabinet was unser Bergsecretair Voigt dem Publiko angeboten hat, ist eigentlich nicht für Kinder, sondern für Liebhaber, die sich einen anschaulichen Begriff von den verschiedenen Gebürgsarten machen wollen, von denen ietzt immer soviel gesprochen wird.

Wie beyliegendes Büchlein ausweiset. Das Cabinet enthält die in den Briefen beschriebenen Steinarten und ist für iemanden den diese Wissenschaft interessirt und sich unterrichten will, das Geld wohl werth.

Wollt Ihr aber für Eure Kinder ein klein Naturaliencabinet haben; so kann ich Euch ein’s zusammen machen lassen, ich habe des Zeugs genug.

Adieu. Gedenkt mein.

W. d. 25 Apr. 1785.

G.

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