Sie werden es dem Vertrauen, das ich zu Ihrer Güte habe, zuschreiben, wenn ich mich in einer kleinen litterarischen Angelegenheit an Sie wende.
Im Jahre 1752 ward eine Ausgabe des Reineke Fuchs bey Ihnen gedrukt. In derselbigen sind Kupfer, um die es mir eigentlich gegenwärtig zu thun ist. Da sie sehr ausgedrukt, und an einigen Stellen aufgestochen sind, so läßt sich vermuthen, daß sie schon zu einer oder mehrern ältern Ausgaben gedient haben. Die älteste nun von diesen zu erfahren und, wo möglich, zu besizen, wünschte ich gar sehr, indem ich auf die Werke des Aldert van Everdingen, der sie verfertiget, einen großen Werth lege.[155] An wen könnte ich mich mit beßerer Hoffnung wenden, als an Sie, und bin wenigstens gewiß, daß ich einige sichere Nachricht durch Ihre Güte werde erhalten können. Sie verzeihen aus alter Neigung und Freundschaft der Freyheit, deren ich gebrauche, beehren mich mit einer baldigen Antwort und halten Sich versichert, daß ich Ihnen iederzeit mit vorzüglicher Hochachtung ergeben bleibe. Weimar den 20. Febr. 1782.
Goethe.
[154] Die folgenden Briefe sind an den Vater Joh. Gottlob Immanuel und an die Handlung gerichtet.
[155] „Wo du etwas von Everdingens Radirungen auftreiben kannst, schicke es doch ja. Seit ich diesen Menschen kenne, mag ich weiter nichts ansehen.“ Briefe an Merck II. S. 183 vgl. S. 181 f. 188. I. S. 213. 252. 258. 278. 284. an Frau v. Stein II. S. 60. 76. 118. 141.