XLVIII.

Ew. Wohlgeb.

haben durch Ihre wahrhaft liebenswürdige Sendung,[283] ganz eigentlich meinem Hause Seegen gebracht. Ihre herzlich eindringende Darstellung des Messias, erregte den unwiderstehlichen Wunsch die alten verklungenen Gefühle in mir zu erneuen und nun unter Anleitung des wackern Eberweins durch freundliche Theilnahme von Künstlern und Liebhabern vernehme soviel von dem köstlichen Werck daß ich aufs neue darüber entzückt seyn und Ihnen für diesen Genuß aufs verbindlichste danken muß.[284]

Da nun hiebey das herrliche, sich immer gleichbleibende Piano, wie vor Kurzem unter den Fingern der Madame Szymanowska,[285] eine Hauptrolle spielt, so sind Sie dem Geiste nach manchen schönen Abend unter uns.

Vergönnen Sie daß ich von diesen häuslichen Festen, in Bezug auf Ihre Veranlaßung, öffentlich einige Worte verlauten laße, wie ich denn auch des übrigen Inhalts Ihres Bandes mit Hinblick auf die früheren Arbeiten zu gedenken habe.[286] Möge Ihnen alles wohlgelingen und Sie mich den so viele Jahre geschenckten Antheil auch fernerhin genießen laßen.

Weimar
den 2. Aprl.
1824.

fort und fort
J W Goethe

[283] Für Freunde der Tonkunst von Fr. Rochlitz. Leipzig 1824.

[284] Eckermann Gespr. I. S. 148. Briefwechsel m. Zelter III. S. 404. 417. 421. 430.

[285] Briefw. m. Zelter III. S. 329 f. Sie war im October 1823 in Weimar. Eckermann Gespr. I. S. 72 f. 77 f.

[286] Kunst u. Alterth. V. 1. S. 154 ff. Werke XXXII. S. 334 ff.

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