6. Das Glück.

An mein Mädgen.

Du hast uns oft im Traum gesehen

Zusammen zum Altare gehen,

Und dich als Frau, und mich als Mann;

Oft nahm ich wachend deinem Munde

In einer unbewachten Stunde,

So viel man Küsse nehmen kann.

Das reinste Glück, das wir empfunden

Die Wollust mancher reichen Stunden

Floh, wie die Zeit, mit dem Genuß.

Was hilft es mir, daß ich genieße?

Wie Träume fliehn die wärmsten Küsse,

Und alle Freude wie ein Kuß.

6. Mit der Überschrift: An Annetten.
7 ff. Sie sind die süß verträumten Stunden,
Die durchgeküßten sind verschwunden,
Wir wünschen traurig sie zurück.
O wünsche dir kein größeres Glücke;
Es flieht der Erden größtes Glücke,
Wie des geringsten Traumes Glück.

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