Den 1. Dezember.

Hier in Rom, wo man so viel Fremde sieht, die nicht alle der höheren Kunst wegen diese Hauptstadt der Welt besuchen, sondern auch wohl auf andere Art unterhalten sein wollen, ist man auf allerlei vorbereitet. Es gibt so gewisse Halbkünste, welche Handgeschicklichkeit und Handwerkslust verlangen, worin man es hier sehr weit gebracht hat und die Fremden gern mit ins Interesse zieht.

Dahin gehört die Wachsmalerei, die einen jeden, der sich einigermaßen mit Wasserfarben abgegeben hat, durch ihre Vorarbeiten und Vorbereitungen, sodann zuletzt durch das Einbrennen, und was sonst noch dazu gehört, mechanisch beschäftigen und einen oft geringen Kunstwert durch die Neuheit des Unternehmens erhöhen kann. Es gibt geschickte Künstler, die hierin Unterricht geben und unter dem Vorwand der Anleitung oft das Beste bei der Sache tun, so daß zuletzt, wenn das von Wachs erhöhte und glänzende Bild in goldenem Rahmen erscheint, die schöne Schülerin ganz überrascht von ihrem unbewußten Talent dasteht.

Eine andere artige Beschäftigung ist, hohlgeschnittene Steine in einen feinen Ton abzudrucken, welches auch wohl mit Medaillen geschieht, wo beide Seiten zugleich nachgebildet werden.

Mehr Geschick, Aufmerksamkeit und Fleiß erfordert denn endlich das
Verfertigen der Glaspasten selbst. Zu allen diesen Dingen hat Hofrat
Reiffenstein in seinem Hause oder wenigstens in seinen nächsten
Umgebungen die nötigen Gerätschaften und Anstalten.

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