Rom, den 6. Februar.

Hier ist der dritte Akt" Claudinens"; ich wünsche, daß er dir nur die Hälfte so wohl gefallen möge, als ich vergnügt bin, ihn geendigt zu haben. Da ich nun die Bedürfnisse des lyrischen Theaters genauer kenne, habe ich gesucht, durch manche Aufopferungen dem Komponisten und Akteur entgegenzuarbeiten. Das Zeug, worauf gestickt werden soll, muß weite Fäden haben, und zu einer komischen Oper muß es absolut wie Marli gewoben sein. Doch hab' ich bei dieser wie bei "Erwin" auch fürs Lesen gesorgt. Genug, ich habe getan, was ich konnte.

Ich bin recht still und rein und, wie ich euch schon versichert habe, jedem Ruf bereit und ergeben. Zur bildenden Kunst bin ich zu alt, ob ich also ein bißchen mehr oder weniger pfusche, ist eins. Mein Durst ist gestillt, auf dem rechten Wege bin ich der Betrachtung und des Studiums, mein Genuß ist friedlich und genügsam. Zu dem allen gebt mir euern Segen. Ich habe nichts Näheres nun, als meine drei letzten Teile zu endigen. Dann soll's an "Wilhelm" u. s. w.

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