I. Gott

Du Quell des wahren Lebens,

Wie lauf’ ich nicht nach dir?

Hab’ alles aufgegeben;

Das irre, wirre Leben,

Was ist es mir?

Nur dich, nur dich zu schauen,

Sehnt meine Seele sich:

Vor dir nur will ich beben,

Kenn’ keine Kraft im Leben

Als deine, Herr, als dich.

Könnt’ ich im Traum dich finden,

Wie gerne schlief ich ein:

Wollt nimmer auferstehen,

Nein, schlafen, träumen, sehen –

Und stille sein.

Könnt’ dich im Herzen schauen

Dein armes Erdenkind: –

Hätt’ ich dich nur da drinnen,

So jauchzte all mein Sinnen

Und gerne wär’ ich blind!

Wenn die Sterne sich entzünden,

Spür’ ich wieder Sommertage:

Gartenpracht in Waldesgründen,

Paukenschlag und Flötenklage.

Wieder kehrt zum Arm die Spange,

Goldener Ring, er kehrt zum Ohre,

Gottes Haus, daß es empfange,

Oeffnet meinem Haus die Tore.

Alle meine Pforten münden

Wieder ein in seine Pforte,

Und aus tiefsten Herzensgründen

Kehr’ ich heim zu meinem Horte.

Ach, da läßt denn meine Seele

Jubelnd seinen Namen klingen: –

Und sein Ruhm in meiner Kehle,

Und mein Mund beginnt zu singen!

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