LVIII

Der Herbstwind rüttelt die Bäume,

Die Nacht ist feucht und kalt;

Gehüllt im grauen Mantel,

Reite ich einsam im Wald.

Und wie ich reite, so reiten

Mir die Gedanken voraus;

Sie tragen mich leicht und luftig

Nach meiner Liebsten Haus.

Die Hunde bellen, die Diener

Erscheinen mit Kerzengeflirr;

Die Wendeltreppe stürm ich

Hinauf mit Sporengeklirr.

Im leuchtenden Teppichgemache,

Da ist es so duftig und warm,

Da harret meiner die Holde —

Ich fliege in ihren Arm.

Es säuselt der Wind in den Blättern

Es spricht der Eichenbaum:

Was willst du, törichter Reiter,

Mit deinem törichten Traum?

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