Zehnter Auftritt

Lisette. Damis.

Lisette. Da sehen Sie! so lobten Sie die Leute.

Damis. Ah, wann die Leute nicht besser loben können, so möchten sie es nur gar bleiben lassen. Ich will mich nicht rühmen, aber doch so viel kann ich mir ohne Hochmut zutrauen: ich will meiner Braut die Wahl lassen, ob sie lieber einen Doktor der Gottesgelahrtheit oder der Rechte oder der Arzneikunst zu ihrem Manne haben will. In allen drei Fakultäten habe ich disputiert; in allen dreien habe ich—

Lisette. Sie sprechen von einer Braut? heiraten Sie denn wirklich?

Damis. Hat Sie denn auch schon davon gehört, Lisette?

Lisette. Kömmt denn wohl ohn' unsereiner irgend in einem Hause eine
Heirat zustande? Aber eingebildet hätte ich mir es nimmermehr, daß
Sie sich für Julianen entschließen würden! für Julianen!

Damis. Größtenteils tue ich es dem Vater zu Gefallen, der auf die
außerordentlichste Weise deswegen in mich dringt. Ich weiß wohl, daß
Juliane meiner nicht wert ist. Allein soll ich einer solchen
Kleinigkeit wegen, als eine Heirat ist, den Vater vor den Kopf stoßen?
Und dazu habe ich sonst einen Einfall, der mir ganz wohl lassen wird.

Lisette. Freilich ist Juliane Ihrer nicht wert; und wenn nur alle
Leute die gute Mamsell so kennten als ich—

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