Ein Danklied für die höchsten Wohltaten, so uns Gott in Christo erzeigt hat.

Nu freut euch, lieben Christen gmein,

Und laßt uns frohlich springen,

Daß wir getrost und all in ein

Mit Lust und Liebe singen,

Was Gott an uns gewendet hat

Und seine suße Wundertat,

Gar teur hat ers erworben.

Dem Teufel ich gefangen lag,

Im Tod war ich verloren,

Mein Sund mich quälet Nacht und Tag,

Darin ich war geboren.

Ich fiel auch immer tiefer drein,

Es war kein Guts am Leben mein,

Die Sund hat mich besessen.

Mein gute Werk', die golten nicht,

Es war mit ihn'n verdorben,

Der frei Will hasset Gotts Gericht,

Er war zum Gut' erstorben.

Die Angst mich zu verzweifeln treib,

Daß nichts denn Sterben bei mir bleib,

Zur Hellen mußt ich sinken.

Da jammert Gott in Ewigkeit

Mein Elend ubermassen,

Er dacht an sein Barmherzigkeit,

Er wollt mir helfen lassen.

Er wandt zu mir das Vaterherz,

Es war bei ihm furwahr kein Scherz,

Er ließ sein Bestes kosten.

Er sprach zu seinem lieben Sohn:

Die Zeit ist hie zu 'rbarmen,

Fahr hin, meins Herzens werte Kron,

Und sei das Heil dem Armen

Und hilf ihm aus der Sundennot,

Erwurg fur ihn den bittern Tod

Und laß ihn mit dir leben.

Der Sohn dem Vater g'horsam ward,

Er kam zu mir auf Erden

Von einer Jungfrau rein und zart,

Er sollt mein Bruder werden.

Gar heimlich fuhrt' er sein Gewalt,

Er ging in meiner armen G'stalt,

Den Teufel wollt er fangen.

Er sprach zu mir: Halt dich an mich,

Es soll dir itzt gelingen,

Ich geb mich selber ganz fur dich,

Da will ich fur dich ringen,

Denn ich bin dein und du bist mein,

Und wo ich bleib, da solltu sein,

Uns soll der Feind nicht scheiden.

Vergießen wird er mir mein Blut,

Dazu mein Leben rauben,

Das leid' ich alles dir zu gut,

Das halt mit festem Glauben:

Den Tod verschlingt das Leben mein,

Mein Unschuld trägt die Sunden dein,

Da bist du selig worden.

Gen Himmel zu dem Vater mein

Fahr ich von diesem Leben,

Da will ich sein der Meister dein,

Den Geist will ich dir geben,

Der dich in Trubnis trosten soll

Und lernen mich erkennen wohl

Und in der Wahrheit leiten.

Was ich getan hab und gelehrt,

Das solltu tun und lehren,

Damit das Reich Gotts werd gemehrt

Zu Lob und seinen Ehren,

Und hut dich fur der Menschen G'satz,

Davon verdirbt der edle Schatz,

Das laß ich dir zur letze.

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