31

»Sag mir, Gefangner, wer hat dich gebunden?«

»Es war mein Meister,« sprach der Gefangne, »ich glaubte jeden in der Welt mit Macht und Reichtum auszustechen. Ich häufte im eignen Schatzhaus das Geld, das meinem König gehört. Als mich Schlaf übermannt, ruhte ich aus auf dem Bett, das für meinen Herrn bereitet, erwachend fand ich mich als Gefangner im eigenen Schatzhaus.«

»Sag mir, Gefangner, wer wars, der diese unbrechbaren Ketten geschmiedet?«

»Ich war es,« sprach der Gefangne, »der diese Ketten mit Sorgfalt geschmiedet. Ich glaubte mit unbesiegbarer Macht, die Welt zu fesseln, um Freiheit nur mir ungestört zu erhalten. So wirkte ich Tag und Nacht an der Kette mit großen Feuern und grausamen, harten Schlägen. Und als das Werk getan, vollendet die Glieder und unzerbrechbar, – da fand ich mich selbst in ihrem Griff.«

Share on Twitter Share on Facebook