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Die Zeit ist endlos in deinen Händen, o Herr. Niemand zählt deine Minuten.

Tage und Nächte gehn, Zeitalter blühen und welken wie Blumen. Du weißt zu warten.

Jahrhunderte folgen einander, um eine kleine wilde Blume zu vollenden.

Wir aber haben nicht Zeit zu verlieren, und da sie uns fehlt, müssen wir unser Glück erraffen. Wir sind zu arm, um zu spät zu kommen.

Und so ists, daß die Zeit geht, ich gebe sie jedem, der sie zudringlich begehrt, und dir bleibt der Altar leer von Gaben bis zum Letzten.

Am Ende des Tages haste ich, fürchtend, dein Tor sei geschlossen; doch finde ich, daß dort noch Zeit ist.

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