12. The German Grobianus (1551), by Casper Scheit, is a translation of a Latin satire by Dedekind (1549) which tells how to attain perfection in bad manners—how to become a perfect boor. ‘Grobian’ is the polar opposite of ‘gentleman.’
Will jemandt mit zu taffel sitzen,
13. Spitzen; sich spitzen (with zu) means to ‘set one’s heart on,’ here perhaps ‘go for.’
14. Zelt = gezählt.
Zum besten ort solt du dich spitzen,13
Dass du allzeit sitzst oben an,
Vnd zelt14 werdst für ein weisen man.
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Acht niemands adels oder stands,
Wesens, reichthumb, kunst, oder lands.
Sitz nider, biss ein gůt gesell,
Ein jeder sitz dann wo er wöll.
Vnd ob er schon ein Prior wer,
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Sprich hie sind noch vil sessel ler.
Sagt jemands, gsell sitz vnden an,
So sprich, was hast du mangels dran?
15. Nidrer, ‘further down.’
Gedenck so man dich nidrer15 mächt,
Was schand es deinen ehren brächt.
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Sprich, lieber gsell hie ist mein sitz,
16. Schnitz, the worthless part of fruit or vegetable, that which is ‘cut off’ and thrown away
Vnd gäb nit vmb den Papst ein schnitz16:
Warumb solt ich eim andern weichen,
So er doch eben ist meins gleichen?
Wir sind von einem vatter gleich,
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Ob wir schon arm sind oder reich,
Vnd sind gemacht auss staub vnd erdt,
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Ist ein gůt gsell des andern werdt.
Drumb lasst vns bey einander bleiben,
Ich will auch ewer kein vertreiben.
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Doch ob du auch zu spat werst komen,
Vnd einer het dein sitz eingnomen,
So steh nicht lang vorm disch zu gaffen,
Du hast bessers darbey zu schaffen:
Gedenck dass sitzen besser thů
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Dann stehn, so gschicht dir liebs darzů.
Sprich, auff lantzman, setz dich hiehar,
Geh auss meim ort, dann ich ghör dar.
Ist er dir nicht an krefften gleich,
So seis jm gůt dass er bald weich:
17. Mausen: the Grimm Dictionary explains it as denoting here ein verstärktes dasitzen, warten, nicht vom flecke gehen.
18. Kartausen = Kragen.
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Will er da sitzen lang zu mausen,17
So greiff jm bald nach der kartausen,18
Vnd wirff jn vbern nechsten banck,
Das ist ein guter taffel schwanck.
Dann Cato hat geleret wol,
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Dass man dem grössern weichen sol.
Vnd setz dich dann an seine stat,
Sorg nit wo er zu fressen hat.
Vnd rhüm die that mit grossen freiden.
Vnd zeuch dein messer auss der scheiden,
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Das stumpff, schärtig, vnd rostig sey,
Dass steht vor erbarn leuten frey:
Hengt dann noch gestrig brot daran,
So heb ein lüstigs wetzen an.
Dein groben paurenschůch zeuch ab,
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Den selben für ein wetzstein hab,
Ker jn fein vmb, vnd spey darauff,
Vnd wetz das schinder messer drauff,
So wirt es dann gar hell erglitzen,
Vnd blenden all die bey dir sitzen.
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Will andern das gefallen nit,
So sprich, hörah, das ist mein sitt.
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