‚Mir kuolent sô die ringe,‘ sô sprach Volkêr: 1787
‚jâ wæn diu naht welle uns niht wern mêr.
ich kiuseß an dem lufte, eß ist vil schiere tac.‘
dô wacten si der manegen, der noch slâfende lac.
Dô schein der liehte morgen den gesten in den sal. A.1788
Hagne begunde vrâgen die Recken über al,
ob si zuo dem münster ze messe wolden gân?
nâch siten kristenlîchen man vil liuten began.
Si sungen ungelîche, daß dâ vil wol schein, A.1789
kristen unde heiden zugen niht enein.
dô wolden zuo der kirchen Guntheres man:
si wâren von den betten al gelîche gestân.
Dô næten sich die recken in alsô guot gewant, 1790
daß nie helde mêre in deheines küneges lant
ie beßßer kleider brâhten. daß was Hagnen leit:
er sprach: ‚jâ sult ir helde hie tragen anderiu kleit.
‚Jâ sint iu doch genuogen diu mære wol bekant. 1791
nu traget vür die rôsen diu wâfen an der hant,
vür schapel wol gesteinet die liehten helme guot,
sît wir wol erkennen der argen Kriemhilde muot.
[S. 606]
‚Wir müeßen hiute strîten, daß wil ich iu sagen. 1792
ir sult vür sîden hemde halsperge tragen
und vür die rîchen mentel guote schilde wît:
ob ieman mit iu zürne, daß ir vil werlîchen sît.
‚Mîne vil lieben hêrren, dar zuo mâge unt man, A.1793
ir sult vil willeclîchen zuo der kirchen gân
und klaget Got dem rîchen sorge und iuwer nôt
und wißßet sicherlîchen, daß uns nâhet der tôt.
‚Irn sult ouch niht vergeßßen, swaß ir habt getân, A.1794
und sult vil vlîßeclîche dâ gein Gote stân.
ir sult sîn gewarnet, recken alsô hêr:
eß enwelle Got von himele, ir vernemet messe nimmer mêr.‘
Sus giengen zuo dem münster die vürsten und ir man. 1795
ûf dem vrônen vrîthove dâ hieß si stille stân
Hagene der küene, daß si sich schieden niht.
er sprach: ‚jâ weiß noch niemen, waß von den Hiunen geschiht.
‚Leget, mîne vriunde, die schilde vür den vuoß A.1796
und geltet, ob iu iemen biete valschen gruoß,
mit tiefen verchwunden: daß ist der Hagnen rât,
daß ir sô werdet vunden, sam eß iu lobelîchen stât.‘
Volkêr unde Hagene die zwêne giengen stân 1797
vür daß wîte münster: daß wart durch daß getân,
daß si daß wolden vüegen, daß des küneges wîp
mit in müese dringen; jâ was vil grimmec ir lîp.
Dô kom der wirt des landes und ouch sîn schœne wîp; 1798
mit rîchem gewande gezieret was ir lîp
und der vil snellen recken, die man sach mit ir varn.
dô kôs man hôhe stouben von der küneginne scharn.
[S. 608]
Dô der künic rîche alsus gewâfent sach 1799
die künege und ir gesinde, wie balde er dô sprach:
‚wie sihe ich vriunde mîne under helmen gân?
mir ist leit ûf mîne triuwe, und hât in iemen iht getân.
‚Ich solß in gerne büeßen, swie si dunket guot. 1800
hât iemen in beswæret daß herze und ouch den muot,
des bringe ich si wol innen, daß eß mir ist vil leit:
swaß si mir gebietent, des bin ich alles in bereit.‘
Des antwurte Hagene: ‚uns hât niemen niht getân. 1801
eß ist site mîner hêrren, daß si gewâfent gân
zallen hôhgezîten ze vollen drin tagen.
waß man uns hie tæte, wir soldenß Etzelen klagen.‘
Vil wol gehôrte Kriemhilt, waß Hagne gesprach. 1802
wie rehte vîentlîche si im under dougen sach!
sine wolde doch niht melden den site von ir lant,
swie lange si den hête ze den Burgunden erkant.
Swie grimme und swie starke si in vîent wære, 1803
het iemen geseit Etzelen diu rehten mære,
er het wol understanden, daß doch sît geschach:
durch ir vil starken übermuot ir deheiner ims verjach.
Dô gie diu küneginne mit grôßer menege dan. 1804
done wolden dise zwêne iedoch niht hôher stân
zweier hande breite: daß was den Hiunen leit.
jâ muose si sich dringen mit den helden vil gemeit.
Etzeln kamerære die endûhte daß niht guot: 1805
jâ heten si den recken erzürnet dô den muot,
wan daß si entorsten vor dem künege hêr.
dâ was vil michel dringen und doch niht anderes mêr.
[S. 610]
Dô man dô Gote gediende und daß si wolden dan, 1806
vil balde kom ze rossen manec Hiunen man.
dô was bî Kriemhilde vil manec schœniu meit;
wol siben tûsent degene bî der küneginne reit.
Kriemhilt mit ir vrouwen in diu venster gesaß 1807
zuo Etzeln dem rîchen: liep was im daß.
si wolden schouwen rîten helde vil gemeit.
hei, waß vremder recken vor in ûf dem hove reit!
Dô was ouch der marschalc mit den rossen komen: A.1808
Dancwart der vil küene hete ze im genomen
sîns hêrren ingesinde von Burgunden lant.
diu ros man wol gesatelet den küenen Niblungen vant.
Dô ze rosse kômen die künege und ir man, 1809
Volkêr der küene râten daß began,
si solden buhurdieren nâch ir landes siten.
des wart von den helden sît vil hêrlîch geriten.
Der helt het in gerâten, des si doch niht verdrôß; 1810
der buhurt unt daß schallen wurden beide grôß.
ûf den hof vil wîten kom vil manec man.
Etzel unde Kriemhilt daß selbe schouwen began.
Ûf den buhurt kômen sehs hundert degene, 1811
Dietrîches recken, den gesten zegegene.
si wolden kurzwîle mit den Burgunden hân:
het er ins gegunnen, si hetenß gerne getân.
Hei, waß guoter recken in dâ nâch reit! 1812
dem hêrren Dietrîche wart daß geseit.
mit Guntheres mannen daß spil er in verbôt.
er vorhte sîner manne: des gie im sicherlîchen nôt.
[S. 612]
Dô die von Berne gescheiden wâren dan, 1813
dô kômen von Bechlâren Rüedegêres man
fünf hundert under schilden vür den sal geriten.
liep wære dem marcgrâven, daß siß hêten vermiten.
Er kom zuo zin vil balde gedrungen durch die schar 1814
und seite sînen mannen, si wæren des gewar,
daß in unmuote wæren Guntheres man:
ob si den buhurt ließen, eß wær im liebe getân.
Dô von in geschieden die helde vil gemeit, 1815
dô kômen die von Dürengen, als uns daß ist geseit,
und der von Tenemarken wol tûsent küener man.
von stichen sach man vliegen vil der trunzûne dan.
Irnvrit unde Hâwart in den buhurt riten; A.1816
ir heten die von Rîne vil stolzlîch erbiten.
si buten manege tjoste den von Dürengen lant:
des wart von stichen dürkel manec hêrlîcher rant.
Dô kom der hêrre Blœdelîn mit drin tûsent dar. 1817
Etzel unde Kriemhilt nâmen sîn wol war,
wan vor in beiden diu rîterschaft geschach.
diu künegin eß gerne durch leit der Burgunde sach.
Si gedâht in ir muote, als eß was nâch geschehen: C.
‚geschæhe iemen leide, sô möhte ich mich versehen,
daß eß erhaben würde: an den vînden mîn
wurde ich wol errochen, des wolde ich gar ân angest sîn.‘
Schrûtân unde Gibeke ûf den buhurt riten, 1818
Râmunc und Hornboge, nâch Hiunischen siten.
si hielten gein den helden von Burgunden lant.
die schefte dræten hôhe über des küneges sales want.
[S. 614]
Swes dâ iemen phlæge, sô was eß niuwan schal. B.
man hôrte von schilde stœßen palas unde sal
harte lût erdießen von Guntheres man.
den lop daß sîn gesinde mit grôßen êren gewan.
Dô was ir kurzwîle sô michel unde grôß, 1819
daß durch die covertiure der blanke sweiß dô vlôß
von den guoten rossen, diu die helde riten.
si versuochtenß an den Hiunen mit vil hôhverten siten.
Dô sprach der küene Volkêr, ein edel spilman: 1820
‚ich wæne, uns dise recken türren niht bestân.
ich hôrte ie sagen mære, si wæren uns gehaß:
nu enkunde eß sich gevüegen zwâre niender in baß.‘
‚Zen herbergen vüeren,‘ sprach der künic hêr, 1821
‚sol man uns die mœre und rîten danne mêr
hin gein âbende, sô es wirdet zît.
waß, ob diu küneginne den lop den Burgunden gît?‘
Dô sâhens einen rîten sô weigerlîchen hie, 1822
daß eß al der Hiunen getet neheiner nie.
jâ moht er in den venstern wol haben herzen trût:
er vuor sô wol gekleidet sam eins vil werden rîters brût.
Dô sprach aber Volkêr: ‚wie möht ich daß verlân? 1823
jener trût der vrouwen muoß ein gepiuße hân.
eß kan nieman gescheiden, eß gât im an den lîp:
ja enruoch ich, ob eß zürnet des künic Etzelen wîp.‘
‚Nein, durch mîne liebe,‘ sprach der künic sân. A.1824
‚eß wîßent uns die liute, ob wir si bestân.
lât eß heben die Hiunen: daß vüeget sich noch baß.‘
dannoch der künic Etzel bî der küneginne saß.
[S. 616]
‚Ich wil den buhurt mêren,‘ sprach dô Hagene. A.1825
‚lât die vrouwen schouwen und die degene,
wie wir künnen rîten: daß ist guot getân;
man gît doch lop deheinen des künic Guntheres man.‘
Volkêr der vil snelle den buhurt wider reit. 1826
daß wart sît maneger vrouwen grœßlîchen leit.
er stach dem rîchen Hiunen daß sper durch den lîp:
daß sach man sît beweinen beide meit unde wîp.
Dô rukte hurteclîche Hagne nâch im dan: A.1827
mit sehzec sîner degene rîten er began
nâch dem videlære, dâ daß spil geschach.
Etzel unde Kriemhilt eß bescheidenlîchen sach.
Done wolden die drî künege den küenen spilman A.1828
bî den vîenden niht âne huote lân.
dâ wart von tûsent helden vil kunstlîch geriten.
si tâten, daß si wolden in vil hôhverten siten.
Dô der rîche Hiune ze tôde was erslagen, 1829
man hôrte sîne mâge rüefen unde klagen.
dô vrâgte al daß gesinde: ‚wer hât eß getân?‘
‚daß hât der videlære, Volkêr der küene spilman.‘
Nâch swerten unde schilden riefen dâ zehant A.1830
des marcgrâven mâge von der Hiunen lant:
si wolden Volkêren ze tôde erslagen hân.
der wirt ûß eime venster vil harte gâhen began.
Dô huop sich von den Hiunen allenthalben schal. 1831
die künege und ir gesinde erbeißten vür den sal.
diu ros ze rucke stießen die Burgunden man.
dô kom künic Etzel: der hêrre eß scheiden began.
[S. 618]
Ein des Hiunen mâge, den er bî im vant, A.1832
ein vil scharfeß wâfen brach erm ûß der hant:
dô sluog ers alle widere, wan im was vil zorn.
‚wie hete ich mînen dienest an disen helden verlorn!
‚Ob ir nu disen spileman hêt dar umbe erslagen, 1833
ich hieß iuch alle hâhen, daß wil ich iu sagen.
ich sach vil wol sîn rîten, dô er den Hiunen stach,
daß eß âne sînen willen von eime strûche geschach.
‚Ir müeßet mîne geste vride lâßen hân.‘ A.1834
dô wart er ir geleite. diu ros zôch man dan
zuo den herbergen. si heten manegen kneht,
die in mit vlîße wâren ze allem dienste gereht.
Der wirt mit sînen vriunden in den palas gie: 1835
zorn er mêr deheinen dâ niht werden lie.
dô rihte man die tische, daß waßßer man in truoc.
dô heten die von Rîne der starken vînde genuoc.
Swie leit eß Etzeln wære, gewâfent manege schar C.
sach man nâch vürsten dringen und wol ze vlîße gar,
dâ si zen tischen giengen, durch der geste haß.
ir mâc si wolden rechen, ob sich gevüegen kunde daß.
‚Sît ir gewâfent gerner eßßet danne blôß,‘ C.
sprach der wirt des landes, ‚diu unzuht ist ze grôß;
swer aber mînen gesten hie tuot deheiniu leit,
eß gêt im an sîn houbet: daß sî iu Hiunen geseit.‘
Ê die hêrren gesæßen, des wart harte lanc. 1836
diu Kriemhilde sorge si ze sêre twanc.
(si sprach:) ‚vürste von Berne, ich suoche dînen rât,
helfe und genâde: mîn dinc mir angestlîche stât.‘
[S. 620]
Des antwurte ir Hildebrant, ein recke lobelîch: 1837
‚swer sleht die Nibelunge, der tuot eß âne mich,
durch deheines schatzes liebe; eß mac im werden leit.
si sint noch unbetwungen die snellen rîter gemeit.‘
‚Ich wolt et niuwan Hagenen, der mir hât leit getân, C.
er morte Sîvriden, den mînen lieben man.
der in ûß den andern schiede, dem wær mîn golt bereit.
engult es anders iemen, daß wær mir inneclîchen leit.‘
Dô sprach aber Hildebrant: ‚wie kunde daß geschehen, C.
daß man in bî in slüege? ich ließe iuch daß gesehen:
ob man den helt bestüende, sich hüebe lîhte ein nôt,
daß arme unde rîche dar umbe müesen ligen tôt.‘
Dô sprach in sînen zühten dar zuo hêr Dietrîch: 1838
‚die rede lât belîben, küneginne rîch;
mir habent iuwer mâge der leide niht getân,
daß ich die degne küene mit strîte welle bestân.
‚Diu bete iuch lützel êret, vil edel vürsten wîp, 1839
daß ir iuwern mâgen râtet an den lîp.
si kômen ûf genâde her in ditze lant;
Sîvrit ist unerrochen vone Dietrîches hant.‘
Dô si der untriuwe an dem Berner niene vant, 1840
dô lobete si alsô balde in Blœdelînes hant
eine wîte marke, die Nuodunc ê besaß;
sît dô sluog in Dancwart, daß er der gâbe gar vergaß.
Si sprach: ‚du solt mir helfen, hêrre Blœdelîn. 1841
jâ sint in disem hûse die vîende mîn,
die Sîvriden sluogen, den mînen lieben man:
swer mir daß hilfet rechen, dem bin ich immer undertân.‘
[S. 622]
Des antwurte ir Blœdel, dâ er bî ir saß: 1842
‚jane getar ich dînen mâgen gerâten keinen haß,
wan si mîn bruoder bî im gerne siht:
ob ich si bestüende, der künec vertrüege mir sîn niht.‘
‚Neinâ, hêrre Blœdel, ich bin dir immer holt: 1843
jâ gib ich dir ze miete silber unde golt
und eine schœne vrouwen, daß Nuodunges wîp:
sô maht du gerne triuten ir vil minneclîchen lîp.
‚Daß lant zuo den bürgen wil ich dir alleß geben, 1844
sô mahtu, rîter edele, mit vreuden immer leben,
gewinnestu die marke, dâ Nuodunc inne saß.
swaß ich dir lobe hiute, mit triuwen leiste ich dir daß.‘
Dô der hêrre Blœdel die miete vernam, 1845
und daß im durch ir schœne diu vrouwe wol gezam,
mit strîte wânde er dienen daß minneclîche wîp.
dar umbe muose der recke dô verliesen den lîp.
Er sprach zer küneginne: ‚gêt wider in den sal. A.1846
ê es iemen werde inne, sô heb ich einen schal.
eß muoß erarnen Hagene, daß er iu hât getân:
ich antwurte iu gebunden des künic Guntheres man.‘
‚Nu wâfent iuch,‘ sprach Blœdel, ‚alle, die ich hân. 1847
wir suln den vîenden in die herberge gân.
des wil mich niht erlâßen daß Etzelen wîp:
dar umbe suln wir helde alle wâgen den lîp.‘
Dô diu küneginne Blœdelînen lie 1848
in des strîtes willen, ze tische si dô gie
mit Etzeln dem künege und ouch mit sînen man.
si hete swinde ræte an die geste getân.
[S. 624]
Wie si ze tische giengen, daß wil ich iu sagen: C.
man sach dâ künege rîche krône vor ir tragen.
vil manegen hôhen vürsten und manegen werden degen
die sach man grôßer zühte vor der küneginne phlegen.
Der künic schuof den gesten den sedel überal, C.
den hôhsten und den besten zuozim in den sal.
den kristen und den heiden ir spîse er underschiet;
man gap genuoc in beiden, als eß der wîse künec beriet.
Ir ander ingesinde zen herbergen âßen: C.
den wâren truhsæßen ze dieneste lâßen,
die muosen ir spîse wol ze vlîße phlegen.
ir wirtschaft und ir vreude wart sît mit jâmer widerwegen.
Dô der strît niht anders kunde sîn erhaben, 1849
Kriemhilt leit daß alte in ir herzen was begraben,
dô hieß sie tragen ze tische den Etzelen sun.
wie kund ein wîp durch râche immer vreislîcher tuon?
Dô giengen an der stunde vier Etzelen man: 1850
si truogen Ortlieben, den jungen künic, dan
zuo der vürsten tische, dâ ouch Hagene saß.
des muoseß kint ersterben durch sînen mortlîchen haß.
Dô der künic rîche sînen sun ersach, 1851
zuo sînen konemâgen er güetlîchen sprach:
‚nu sehet, vriunde mîne, daß ist mîn einec sun
und ouch iurer swester: daß mac iu allen wesen vrun.
‚Gevâht er nâch dem künne, er wirt ein küene man, 1852
rîch und vil edele, starc und wol getân.
lebe ich deheine wîle, ich gib im zwelf lant:
sô mag iu wol gedienen des jungen Ortliebes hant.
[S. 626]
‚Dar umbe bite ich gerne iuch, lieben vriunde mîn, 1853
swenne ir ze lande widere rîtet an den Rîn,
sô sult ir mit iu vüeren iuwer swester sun
und sult ouch an dem kinde vil genædeclîchen tuon.
‚Und ziehet in zen êren, unz er werde man: 1854
hât iu in den landen iemen iht getân,
daß hilfet er iu rechen, gewahset im sîn lîp.‘
die rede hôrte ouch Kriemhilt, des künic Etzelen wîp.
‚Im solden wol getrouwen dise degene, 1855
gewüehse er ze manne,‘ sô sprach Hagene:
‚doch ist der künic junge sô veiclîch getân:
man sol mich sehen selten ze hove nâch Ortliebe gân.‘
Der künec an Hagnen blicte: diu rede was im leit. 1856
swie niht dar umbe redete der vürste gemeit,
eß truobte im daß herze und swârte im den muot.
dô was Hagenen wille niht ze kurzwîle guot.
Eß tet den vürsten allen mit dem künege wê, 1857
daß Hagne von dem kinde hete gesprochen ê.
daß siß vertragen solden, daß was in ungemach;
sin wessen niht der mære, waß von dem recken sît geschach.
Genuoge, die eß hôrten und im doch wâren gram, C.
in hêten gern bestanden; ouch hete der künec alsam,
torster von sînen êren, sô wær ers komen in nôt.
sît tet im Hagene mêre, er sluogn vor sînen ougen tôt.
[S. 628]