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6. November stieg ich mit Rehm, Dehm und Raab auf den Gipfel des Kishavas, meldete mich beim Oberst und nahm sogleich einen Verwundeten in Empfang. Er ist bei einer Erkundung in die linke Seite geschossen worden; die Kugel steckt in der Lunge. Uneingedenk des Todes, der ihm wie ein feiner sichelförmiger Glanz aus den schon umnebelten Augen blickt, verlangt er hartnäckig Schnaps und hofft, mit ihm seine Schwäche zu überwinden, um unzählige Rumänen erschießen zu können. Nie sah ich so brennende Rachsucht in so leidender Natur.

Beim Abendessen besprach ich mit dem Oberst Ort und Art des zu bauenden Unterstandes. Wir einigten uns auf einen geschützten Platz am Waldrand. Ich bat ihn auch, mir Leute zur Arbeit zuzuweisen; aber bevor er nur antworten konnte, erklangen von allen Seiten die schönsten Versprechungen: Adjutant, Feldgeistlicher und Ordonnanzoffizier überbieten sich in Hilfsbereitschaft, jeder wird mir morgen in aller Frühe seinen Diener senden.

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