Zwei Uhr

Rehm ist heil zurückgekehrt. Der Major befiehlt, in der nächsten Feuerpause den Verbandplatz nach Sóstelek zu verlegen. Dort, meint er, könnten wir mehr nützen als anderswo, Beschäftigung werde nicht lange fehlen. Rehm sagt, er habe sich mit einer Herzlichkeit, die man bisher an ihm nie wahrgenommen, nach mir und meinen Leuten erkundigt und sich über unsere Erhaltung sichtlich gefreut, im übrigen leider sehr gealtert und bekümmert ausgesehen. Auch Leutnant H. sendet Grüße; von seiner Stellung aus hat er die Talbeschießung verfolgt, freilich nur mit einem einfachen Fernglas, und uns alle tot oder verwundet geglaubt. Noch ist kein Gefecht im Gang, die Lage aber unerträglich; falls der Tscherkesse nicht angreift, muß er angegriffen werden. Nächste Nacht sollen schwere Minenwerfer hinaufgeschafft werden, um den Gipfelsitz zu zerstören. Bei uns ist es ruhiger geworden; selten fällt noch ein Geschoß. Verzeichnen muß ich ein Gerücht, als habe der deutsche Kaiser den Feinden Frieden angeboten. Wir bereiten uns zum Gang nach Sóstelek.

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