II. Die Gören

Also an jenem frostigen Novembersonntagmorgen, an dem der scharfe Winterwind den trockenen Schnee durch die Straßen fegte, saß Koljä Krassotkin ganz allein zu Hause. Es hatte schon elf geschlagen, und er mußte in einer „äußerst wichtigen und positiv unaufschiebbaren Angelegenheit ausgehen“ – und da sah er sich nun gezwungen, als einziger Beschützer zu Hause zu sitzen, denn es hatte sich so gemacht, daß alle älteren Bewohner des Hauses wegen eines sehr sonderbaren und gewiß höchst seltenen Vorfalles fortgegangen waren. Im Hause der Frau Krassotkin wohnte nämlich in der zweiten, kleinen Wohnung, die nur aus zwei Wohnzimmern bestand und von der Wohnung Frau Krassotkins durch einen Korridor getrennt war, die Frau eines Doktors mit ihren zwei kleinen Kindern zur Miete. Diese Doktorsfrau war mit Anna Fedorowna in gleichem Alter und hatte sich herzlich mit ihr angefreundet; der Doktor aber war schon vor etwa einem Jahr verreist, zuerst nach Orenburg und dann nach Taschkent, und hatte nun seit einem halben Jahre nichts mehr von sich hören lassen, so daß seine Frau sich blind geweint hätte, wenn nicht die Freundschaft mit Anna Fedorowna ihr Trost und Stütze gewesen wäre. Nun, und da mußte es denn zur Krönung aller Schicksalsschläge noch geschehen, daß Katerina, die einzige Magd der „Doktorin“, in der letzten Nacht vom Sonnabend auf den Sonntag ihrer Herrin zu deren Verblüffung mitteilte, daß sie aller Wahrscheinlichkeit nach am nächsten Morgen niederkommen werde. Wie es möglich gewesen war, daß niemand früher etwas davon gemerkt hatte, blieb allen ein Rätsel. Die erschrockene, arme Frau überlegte sich die schwierige Sache und beschloß darauf, ihre Magd, solange es noch Zeit war, zur Hebamme in eine für solche Fälle eingerichtete Anstalt zu bringen. Da sie mit ihrer Magd sehr zufrieden war und diese um keinen Preis verlieren wollte, so führte sie ihren Vorsatz auch unverzüglich aus und blieb außerdem noch vorläufig bei ihr. Darauf, am Sonntagmorgen, wurde auch Frau Krassotkin um ihre gütige Fürsprache und Protektion gebeten, da sie in diesem Falle bei gewissen Personen irgend etwas erbitten konnte. So kam es denn, daß beide Damen nicht zu Hause waren, und da auch Frau Krassotkins Magd, Agafja, auf den Markt gegangen war, mußte Koljä zeitweilig als Beschützer und Wächter der kleinen „Knirpse“ zu Hause bleiben. Diese „Knirpse“ waren die beiden Gören der Frau Doktor, ein Knabe und ein Mädel. Das Haus zu bewachen, fürchtete sich Koljä nicht, und zudem war ja noch Pereswonn bei ihm, der aber auf Befehl seines Herrn im Vorzimmer unter der Bank „tot“ liegen mußte, und der gerade deswegen jedesmal, wenn Koljä auf der „Runde durch die Zimmer“ an ihm vorüberkam, mit bittendem Blick ihn ansah und zweimal mit der Rute kräftig auf den Fußboden schlug. Leider aber hörte er noch immer nicht den rufenden Pfiff des Herrn. Koljä warf nur einen drohenden Blick auf den armen Köter, und sofort stellte sich dieser gehorsam wieder „tot“. Dafür aber waren es die beiden Gören, die sogenannten „Knirpse“, die ihn beunruhigten. Auf den Vorfall mit Katerina blickte er selbstverständlich mit der tiefsten Verachtung herab, die verwaisten „Knirpse“ dagegen liebte er sehr. Er hatte ihnen ein Kinderbuch zur Zerstreuung gebracht, denn Nastjä, das ältere, achtjährige Mädchen, konnte schon lesen, und der jüngere „Knirps“, der siebenjährige Kostjä, hörte „furchtbar gern“ zu, wenn Nastjä ihm vorlas. Koljä Krassotkin hätte sie nun allerdings noch viel unterhaltsamer zerstreuen können, zum Beispiel mit Pferdchen- oder Soldaten- oder Versteckspielen. Das war früher auch schon mehr als einmal geschehen, so daß sich das Gerücht, Krassotkin spiele zu Hause mit den Kindern der Mieterin Pferdchen, und ahme im Springen, Galoppieren und Kopfneigen kunstvoll die Allüren des Deichselpferdes der Troika nach, sogar in der Schule verbreitet hatte. Krassotkin aber war gelungen, sich voll Stolz zu verteidigen, indem er den Mitschülern seinen Standpunkt klarlegte: mit Altersgenossen, d. h. also mit Dreizehnjährigen, wäre es seiner Meinung nach allerdings eine Schmach, „in unserem Jahrhundert“ noch Pferdchen zu spielen, er aber tue es nur für die „kleinen Knirpse“, da er sie sehr gern habe, und im übrigen habe niemand das Recht, von ihm über seine Gefühle Rechenschaft zu fordern. Dafür wurde er denn auch von den beiden Kleinen geradezu vergöttert. Diesmal aber war ihm nicht nach Spielchen zu Sinn. Er war mit einer äußerst wichtigen persönlichen Angelegenheit beschäftigt: ihm stand, wie es schien, etwas fast Geheimnisvolles bevor. Inzwischen aber verging die Zeit, und Agafja, mit der die Gören sehr gut allein hätten bleiben können, wollte immer noch nicht vom Markt zurückkehren. Er war schon mehrmals über den Flur gegangen und hatte die Tür zur Wohnung der Frau Doktor geöffnet und besorgt die Kleinen betrachtet, die auf seinen Befehl artig vor dem Kinderbuch saßen und ihm jedesmal, wenn er die Tür aufmachte, mit ganzem Mund entgegen lächelten, in der Erwartung, daß er diesmal ganz sicherlich eintreten und Ihnen etwas Schönes und Lustiges vormachen werde. Koljä aber war sichtlich mit anderem beschäftigt und kam nicht herein. Da schlug es elf, und er beschloß endgültig, auf diese „verdammte Agafja“ nicht mehr länger als zehn Minuten zu warten, wenn sie aber selbst dann noch nicht gekommen wäre, einfach fortzugehen, – versteht sich, wenn ihm die „Knirpse“ vorher das Wort gegeben hatten, daß sie ohne ihn nicht Angst bekommen, nicht unartig sein und nicht weinen würden. Mit diesen Gedanken zog er seinen kleinen wattierten Wintermantel mit dem Kottikkragen an, hing sein Büchertäschchen über die Schulter und ging, trotz der wiederholten Bitten seiner Mama, „bei dieser Kälte nicht ohne Galoschen auszugehen,“ in bloßen Stiefeln und nur mit einem verächtlichen Blick auf seine Galoschen, zur Tür hinaus. Als Pereswonn ihn nach dem Mantel greifen sah, fing er sofort an, stärker mit der Rute auf den Boden zu schlagen, reckte nervös den Hals immer wieder wie suchend ihm entgegen und machte bereits quiekende Versuche zu einem klagenden Geheul. Koljä aber beschloß, als er diese Erregung seines Köters bemerkte, den gegebenen Befehl noch nicht aufzuheben, „da man ihn an Disziplin gewöhnen muß“, und erst als er die Flurtür öffnete, pfiff er. Pereswonn fuhr auf wie toll und sprang geradezu außer sich vor Freude zu seinem jungen Tyrannen. Koljä schritt über den Flur und öffnete die Tür zu den Knirpsen. Die saßen wie früher am Tischchen, lasen aber nicht mehr, sondern stritten sich. Diese beiden Kinder stritten häufig miteinander über verschiedene ungelöste Lebensprobleme, nur war es immer Nastjä, das ältere Mädchen, die den Sieg davon trug; dafür ging denn Kostjä jedesmal, wenn er mit ihr nicht übereinstimmen konnte, zu Koljä Krassotkin, um an ihn als an die letzte Instanz zu appellieren, und wie der dann entschied, so blieb es auch, da er für beide Teile absolute Autorität war. Diesmal schien ihm der Streit der „Knirpse“ etwas interessanter, und so blieb er an der Tür noch ein Weilchen stehen, um der Debatte zuzuhören. Die Kinder hatten natürlich sofort bemerkt, daß er wieder eingetreten war, und so setzten sie ihren Streit noch lebhafter fort.

„Niemals, niemals werde ich glauben, daß die Ammen die kleinen Kinder im Gemüsegarten zwischen den Kohlbeeten finden,“ beteuerte Nastjä, ganz Feuer und Flamme. „Jetzt ist doch schon Winter, und Kohlbeete gibt es überhaupt nicht mehr, wo soll nun die Amme das Töchterchen für Katerina hernehmen?“

„Da haben wir’s!“ dachte Koljä bei sich.

„Oder sieh, es kann doch auch so sein: die Ammen finden sie irgendwo, bringen sie aber nur denen, die verheiratet sind.“

Klein Kostjä blickte das Schwesterchen aufmerksam an, hörte tiefsinnig zu und überlegte.

„Wie dumm du bist, Nastjä,“ sagte er schließlich überzeugt, ohne sich aber dabei aufzuregen, „was kann denn Katerina für ein Kind haben, wenn sie keinen Mann hat?“

Nastjä fuhr sofort auf:

„Ach, du verstehst mich nicht,“ sagte sie gereizt, „vielleicht hat sie einen Mann gehabt, nur sitzt er jetzt im Gefängnis, und da hat sie nun ein Kind bekommen.“

„Ja, aber hat sie denn einen Mann im Gefängnis?“ erkundigte sich wichtig der positive Kostjä.

„Oder nein,“ unterbrach ihn Nastjä ungestüm, indem sie ihre erste Hypothese völlig vergaß, „einen Mann hat sie nicht, da hast du recht, sie will aber gern einen Mann haben, und da hat sie angefangen zu denken, wie sie einen Mann bekommen würde, und hat immer daran gedacht, so lange daran gedacht, bis sie nun nicht einen Mann, dafür aber ein Kindchen bekommen hat.“

„Nun, das ist was anderes,“ meinte Kostjä bekehrt, „du hast das aber früher nicht gesagt, wie sollte ich es da wissen!“

„Hört mal, ihr Gören,“ unterbrach Koljä Krassotkin eintretend die Unterhaltung, „ihr seid ja, wie ich sehe, gefährliches Gewächs.“

„Und auch Pereswonn ist mit Ihnen gekommen?“ erkundigte sich selig lächelnd klein Kostjä und bemühte sich, mit seinen kleinen Fingern wie Erwachsene zu schnippen, um auf diese Weise Pereswonn heranzulocken.

„Also hört mal, ich habe ein ernstes Wort mit euch zu reden,“ hub Krassotkin gewichtig an. „Ihr könntet mir nämlich einen großen Gefallen erweisen. Agafja hat sich natürlich ein Bein gebrochen, das steht fest, sonst wüßte ich wirklich nicht, warum sie sich dermaßen verspätet. Ich aber muß in einer äußerst wichtigen Angelegenheit ausgehen, ich kann die Sache unmöglich noch weiter hinausschieben. Werdet ihr mich nun gehen lassen oder nicht?“

Die Kinder blickten sich gegenseitig besorgt an, ihre lächelnden Gesichter verwandelten sich in unruhig fragende. Übrigens begriffen sie noch nicht ganz, was man von ihnen verlangte.

„Werdet ihr nicht unartig sein in meiner Abwesenheit? Nicht auf den Schrank klettern und euch die Beine brechen? Nicht Angst bekommen und losweinen, wenn ihr allein seid?“

In den Gesichtern der Kinder drückte sich tiefes Herzeleid aus.

„Ich könnte euch dafür ein nettes Dingelchen zeigen, eine kleine messingne Kanone, aus der man mit wirklichem Pulver schießen kann.“

Die Gesichter der Kinder erhellten sich augenblicklich.

„Zei – eigen Sie uns bitte das Kanonchen,“ bat selig klein Kostjä.

Koljä Krassotkin fuhr mit der Hand in seine Büchertasche, entnahm ihr eine kleine bronzefarbene Kanone und stellte sie auf den Tisch.

„Das glaub ich, zei – ei – eigen Sie! Seht, sie rollt auf Rädern“ – er rollte die Kanone über den Tisch – „und auch schießen kann man aus ihr. Mit Schrot laden und schießen.“

„U – und schießt sie auch tot?“

„Alle schießt sie tot, nur muß man vorher zielen.“

Und Krassotkin erklärte ihnen, wohin man das Pulver schütten, wohin man das Schrotkorn stecken mußte; er zeigte ihnen ein kleines Loch, das sogenannte Zündloch, wo man das Pulver anzündete, und erzählte darauf, daß die Lafette nach dem Schuß zurückweiche. Die Kinder hörten mit runden Augen und fabelhaftem Interesse zu. Am meisten frappierte sie, wie es wohl kam, daß die Lafette nach dem Schuß zurückrollte.

„Aber haben Sie auch Pulver?“ erkundigte sich Nastjä.

„Versteht sich.“

„Oh, dann zeigen Sie uns, bitte, auch das Pulver,“ bat Nastjä gedehnt mit einschmeichelndem Kinderlächeln.

Koljä Krassotkin fuhr wieder mit der Hand in die Büchertasche und entnahm ihr eine kleine Flasche, in der tatsächlich etwas „wirkliches“ Schießpulver war. In einer kleinen Papierdüte hatte er noch ein paar Schrotkörner. Er schüttete sich sogar etwas von dem Schießpulver auf die Handfläche.

„Seht, nur darf hier kein Feuer in der Nähe sein, sonst entzündet es sich und sprengt uns alle in die Luft,“ warnte Koljä und erreichte damit einen noch größeren Effekt.

Die Kinder betrachteten das Pulver geradezu mit andächtiger Furcht, die das Vergnügen natürlich noch erhöhte. Klein Kostjä interessierte sich besonders für das Schrot.

„Schrot aber brennt nicht?“ erkundigte er sich.

„Nein, Schrot brennt nicht.“

„Schenken Sie mir etwas Schrot,“ bat er mit zärtlich-schüchterner Stimme.

„Meinetwegen, Schrot kannst du ein wenig bekommen, da nimm, nur zeige es deiner Mama nicht früher, als bis ich wieder zurückgekommen bin, sonst denkt sie, daß es Pulver sei und fällt in Ohnmacht vor Schreck oder gibt euch Ruten.“

„Mama schlägt uns niemals mit Ruten,“ bemerkte sofort Nastjä.

„Ich weiß, ich sagte es auch nur so. Eure Mama aber sollt ihr niemals betrügen, nur dieses eine Mal ... wie gesagt, nur bis ich wiederkomme. Also, kann ich nun fortgehen? Werdet ihr nicht ohne mich Angst bekommen? Werdet ihr nicht weinen, wenn ich euch allein lasse?“

„Doch, wir wer – den wo – o – ohl wei – nen,“ kam es langsam und klagend aus klein Kostjä heraus, dessen Gesicht bereits Anstalten machte, sich zum Weinen zu verziehen.

„Ja, wir werden bestimmt weinen, bestimmt!“ beteuerte auch Nastjä etwas ängstlich.

„Ach, Kinder, Kinder, wie gefährlich sind doch eure Jahre! ... Nun, nichts zu machen, ihr Küchel, man wird, weiß Gott wie lange, bei euch sitzen müssen. Zeit aber, Zeit habe ich keinen Augenblick zu verlieren!“

„A – ber werden Sie auch Pereswonn wie tot liegen lassen?“ fragte klein Kostjä halb bittend, halb neugierig.

„Ja, was ist zu machen, man wird Pereswonn vorführen müssen. Ici, Pereswonn!“

Und Koljä begann zu befehlen und ließ den Hund alle Stückchen vormachen, die er konnte. Pereswonn war ein zottiger, mittelgroßer Hofköter, dessen Fell in ganz absonderlichen graulila Farben schimmerte. Er war einäugig, das rechte Auge fehlte ihm, und das linke Ohr war eingeschnitten, so daß es zwei Spitzen hatte. Er winselte und sprang herum, ging auf den Hinterfüßen, saß, warf sich auf den Rücken, alle vier Pfoten in die Luft und lag in dieser Stellung regungslos, „wie tot“. Gerade während dieser letzten Kunstleistung öffnete sich die Tür, und Agafja, Frau Krassotkins Küchenmagd, trat mit dem überladenen Marktkorb am Arm ins Zimmer. Es war das ein vierzigjähriges, pockennarbiges Frauenzimmer. Sie blieb auf der Schwelle stehen und betrachtete den Hund. Koljä unterbrach übrigens seine Vorstellung nicht eher, wie sehnsüchtig er Agafja auch erwartet hatte, als bis Pereswonn die festgesetzte Zeit auf dem Rücken gelegen hatte: dann erst pfiff er ihm. Der Hund sprang sofort wie außer sich auf und bellte und wußte sich nicht zu lassen vor Freude darüber, daß er seine Pflicht erfüllt hatte.

„Sieh mal einer an, was das für’n Hund is!“ meinte Agafja wohlwollend.

„Warum aber bist denn du Vertreterin des Weiblichen so spät zurückgekommen?“ fragte Koljä streng.

„Vertreterin des Weiblichen, – da hör doch einer man bloß! So’n kleiner Pilz, so’n Naseweis!“

„Naseweis?“

„Was denn sonst? Was geht’s denn deine Nase an, ob ich zu spät oder zu früh komme? Wenn ich zu spät komme, dann komme ich nun eben zu spät, dann heißt dies, daß es so richtig ist, daß ich zu spät komme, dann habe ich eben zu spät kommen müssen,“ brummte Agafja, die sich am Ofen zu tun machte, doch war sie weder böse noch unzufrieden, sondern im Gegenteil, sogar sehr zufrieden, als hätte es sie gefreut, mit dem kleinen Herrensohn mal ein bissel knurren zu können.

„Hör mal, leichtsinniges Frauenzimmer,“ begann Krassotkin, sich von seinem Platz erhebend, „kannst du mir schwören bei allem, was es Heiliges hier in dieser Welt gibt und außerdem womöglich bei noch etwas, daß du während meiner Abwesenheit die beiden Gören nicht aus dem Auge lassen wirst? Ich muß ausgehen.“

„Warum soll ich dir denn schwören?“ fragte Agafja gutgelaunt. „Ich werd schon sowieso auf die Knirpse aufpassen.“

„Nein, du mußt es mir bei deiner Seelen Seligkeit schwören. Sonst gehe ich nicht fort.“

„Dann nicht. Was geht’s mich an? Sitz zu Hause, wenn du willst. Draußen ist es auch schon kalt.“

„Hört mal, ihr Knirpse,“ wandte sich Koljä an die Kleinen, „Agafja wird bei euch bleiben, bis ich zurückkehre, oder bis eure Mama wiederkommt, denn auch für sie wäre es Zeit. Außerdem wird Agafja euch etwas zu essen geben. Das wirst du doch, Agafja?“

„Schon möglich.“

„Dann also auf Wiedersehen, ihr beide, ich verlasse euch mit ruhigem Herzen. Du aber, Alte,“ sagte er halblaut und mit männlichem Ernst, als er an Agafja vorüberging, „du wirst ihnen, hoffe ich, nicht wieder eure üblichen Weiberdummheiten über die Katerina vorlügen, mußt doch ihr junges Alter berücksichtigen. – Ici, Pereswonn!“

„Nu, Gott mit dir,“ brummte Agafja, diesmal aber etwas ärgerlich. „Da sieh einer an, so’n Wicht! Müßte selber noch was überkriegen für solche Worte.“

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