Mitjä sprach zwar in rauhem Tone und mürrisch, doch bemühte er sich augenscheinlich, nicht das geringste zu vergessen, vielmehr alles bis ins kleinste wiederzugeben. Er erzählte, wie er über den Zaun in den Garten des Vaters hinabgesprungen war, wie er sich zum Fenster geschlichen, und was er dort gesehen hatte. Klar, bestimmt, als wolle er jedes Wort prägen, sprach er von seinen Gefühlen, die ihn in jenen Augenblicken im Garten erregt hatten, als er so krampfhaft erfahren wollte, ob Gruschenka beim Vater war oder nicht. Doch sonderbar, sowohl der Staatsanwalt wie der Untersuchungsrichter hörten ihm diesmal mit einer auffallenden Zurückhaltung zu, blickten ihn trocken an und stellten viel weniger Fragen. „Scheinen sich geärgert zu haben und gekränkt zu sein,“ dachte Mitjä, „ach nun, hol sie der Teufel!“ Als er erzählte, wie er sich entschlossen hatte, dem Vater das Zeichen zu geben, daß Gruschenka gekommen sei, um sich zu vergewissern, ob er allein war, und wie der Alte das Fenster geöffnet hatte, da beachtete keiner von den Juristen das Wort „Zeichen“, als ob sie überhaupt nicht verstanden hätten, welche Bedeutung dieses Wort hatte, so daß es selbst Mitjä auffiel. Als er dann schließlich zu dem Augenblick kam, wie er beim Anblick des beleuchteten Profils seines Vaters den Haß in sich auflodern gefühlt und die Mörserkeule aus der Tasche gerissen hatte, da hielt er plötzlich wie absichtlich inne. Er saß und blickte zur Wand und wußte, daß die anderen mit ihren Blicken gleichsam wie gebannt an ihm hingen.
„Nun, und?“ fragte der Untersuchungsrichter, „Sie rissen die Waffe heraus und ... was geschah darauf?“
„Was darauf geschah? Und darauf erschlug ich ihn – zielte genau auf den Scheitel und schlug ihm den Schädel ein ... So muß es doch gewesen sein, nach Ihrer Meinung, nicht wahr?“
Sein ganzer Zorn, der sich bereits besänftigt hatte, erhob sich im Augenblick wieder mit überwältigender Macht.
„Ja, nach unserer Meinung,“ bestätigte der Untersuchungsrichter, „nun, und nach Ihrer?“
Mitjä senkte den Blick und schwieg lange.
„Nach meiner Meinung, meine Herren, meiner Meinung nach war es so,“ sagte er leise. „Waren es jemandes Tränen, war es ein Gebet meiner Mutter zu Gott, oder umschwebte mich ein lichter Geist in jenem Augenblick – ich weiß es nicht, aber der Teufel war niedergerungen. Ich stürzte fort vom Fenster und lief zum Zaun ... Mein Vater erschrak, denn da erst bemerkte er mich: er schrie auf und sprang zurück vom Fenster, – das weiß ich noch ganz genau. Ich aber lief durch den Garten zum Zaun ... und dort war es, wo Grigorij mich einholte und mich am Bein ergriff, als ich schon auf dem Zaun saß ...“
Mitjä erhob endlich den Blick zu seinen Zuhörern. Es schien, daß diese ihn mit der ruhigsten Aufmerksamkeit betrachteten. Da war es Mitjä, als krampfte sich seine Seele vor Unwillen zusammen.
„Aber Sie, meine Herren, Sie machen sich ja jetzt nur lustig über mich!“ unterbrach er sich.
„Wie kommen Sie darauf?“ fragte der Untersuchungsrichter.
„Weil Sie mir kein Wort davon glauben, darum! Ich begreife doch, daß das der Hauptpunkt ist, zu dem ich gekommen bin: mein Vater liegt jetzt dort mit eingeschlagenem Schädel, und ich, – nachdem ich so tragisch geschildert habe, wie ich ihn erschlagen wollte und schon die Mörserkeule herausriß, – ich laufe plötzlich fort vom Fenster ... Das ist doch eine Dichtung! In Versen sogar! Da kann man jedes Wort dem braven Jungen glauben! Haha! Spötter sind Sie, meine Herren!“
Und er drehte sich mit dem ganzen Körper auf dem Stuhl herum, so daß der Stuhl in den Fugen krachte.
„Aber haben Sie vielleicht bemerkt,“ fragte plötzlich der Staatsanwalt, als ob er Mitjäs Aufregung weiter gar nicht beachtete, „haben Sie es nicht zufällig bemerkt, als Sie vom Fenster zum Zaun liefen: war die Tür, die am anderen Ende der Gartenfassade des Hauses liegt, offen oder geschlossen?“
„Nein, sie war nicht offen.“
„Nicht?“
„Sie war sogar verschlossen, und wer konnte sie denn öffnen? Warten Sie, – die Tür!“ rief er plötzlich, gleichsam sich besinnend und fast zusammenzuckend, „– haben Sie die Tür denn etwa offen vorgefunden?“
„Ja, offen.“
„Aber wer hat sie denn öffnen können, wenn Sie es nicht selbst getan haben?“ fragte Mitjä höchst verwundert.
„Die Tür stand weit offen, und der Mörder Ihres Vaters ist zweifellos durch diese Tür eingedrungen, und nachdem er ihn ermordet hatte, wieder durch dieselbe Tür hinausgegangen,“ sagte langsam und deutlich der Staatsanwalt, indem er jede Silbe gleichsam einzeln aussprach. „Das ist uns vollkommen klar. Der Mord ist ganz augenscheinlich im Zimmer verübt worden, und nicht durch das Fenster, was vollkommen deutlich aus der Lokalinspektion hervorgeht, aus der Lage des Körpers und aus allem. Über diesen Punkt kann kein Zweifel bestehen.“
Mitjä war unglaublich betroffen.
„Aber das ist doch unmöglich, meine Herren!“ rief er ganz aus der Fassung gebracht, „ich ... ich bin nicht hineingegangen ... ich, bestimmt, ich versichere Sie, die Tür war die ganze Zeit, während der ich im Garten war, und als ich aus dem Garten hinauslief, verschlossen. Ich stand nur unter dem Fenster, und das war alles, alles ... Ich erinnere mich dessen haarscharf bis zum letzten Augenblick. Und selbst wenn ich mich nicht genau erinnern würde, so weiß ich doch genau, daß das unmöglich ist, denn die Zeichen waren doch nur mir, Ssmerdjäkoff und ihm, dem Toten, bekannt, und ohne diese Zeichen hätte er niemandem auf der Welt die Tür aufgemacht.“
„Zeichen? Was sind denn das für Zeichen?“ fragte sogleich mit gieriger, fast krampfhafter Neugier der Staatsanwalt. Er hatte plötzlich seine ganze gemessene Zurückhaltung verloren.
Er fragte, als wenn er sich vorsichtig heranschleichen wollte. Er witterte eine wichtige Tatsache, die ihm noch unbekannt war, und sofort empfand er auch die größte Angst, Mitjä könnte sie ihm vielleicht nicht ganz aufdecken wollen.
„Ah – ah, und Sie wußten das nicht einmal?“ fragte Mitjä und blinzelte ihm mit mokantem Lächeln spöttisch boshaft zu. „Wenn ich das nun nicht sage? Von wem soll man das dann erfahren? Von diesen Zeichen wußten doch nur der Verstorbene, ich und Ssmerdjäkoff, das sind alle, die was davon wußten, – und noch der Himmel wußte es, aber der wird es Ihnen doch nicht sagen. Und doch – wie interessant ist dieses Pünktchen! Weiß der Teufel, was man noch alles darauf gründen könnte, ha – ha! Beruhigen Sie sich, meine Herren, ich werde es Ihnen sagen. Sie denken sich da sonst wieder Dummheiten zusammen. Überhaupt, Sie wissen gar nicht, mit wem Sie zu tun haben! Sie, meine Herren, haben es mit einem Angeklagten zu tun, der freiwillig gegen sich selbst aussagt, der zu seinem eigenen Nachteil aussagt! Ja, das ist so, denn ich bin ein Mensch von Ehre, Sie aber – sind es nicht!“
Der Staatsanwalt schluckte wortlos alle Pillen hinunter, er zitterte nur vor Ungeduld, diese neue Tatsache zu erfahren. Mitjä erzählte umständlich von den Zeichen und setzte alles genau auseinander, was damit irgendwie in Verbindung stand. Er sagte, daß Fedor Pawlowitsch sie sich für Ssmerdjäkoff ausgedacht hatte, er erklärte ihnen, was das erste Zeichen bedeuten sollte, klopfte sogar die Zeichen auf dem Tisch vor, und auf die Frage des Untersuchungsrichters, ob denn auch er, Mitjä, an das Fenster des Vaters das Zeichen „Gruschenka ist gekommen“, geklopft habe, antwortete er mit fester Stimme, daß er geradeso geklopft habe, so nämlich: tuck-tuck ... tuck-tuck-tuck, – was bedeutete: „Gruschenka ist gekommen“.
„So, jetzt denken Sie sich was Schönes zusammen!“ brach Mitjä kurz ab und wandte sich wieder mit unverhohlener Verachtung von ihnen ab.
„Und um diese Zeichen wußten nur Ihr verstorbener Vater, Sie und der Diener Ssmerdjäkoff? Und sonst niemand?“ erkundigte sich noch einmal der Untersuchungsrichter.
„Ja, der Diener Ssmerdjäkoff und dann noch der Himmel. Schreiben Sie auch den Himmel auf; das wird nicht überflüssig sein; und auch Ihnen wird Gott noch zustatten kommen.“
Natürlich begann wieder das Schreiben, doch als man damit fertig war, fragte der Staatsanwalt unvermittelt, als ob ihm ganz plötzlich ein neuer Gedanke gekommen wäre:
„Aber wenn um diese Zeichen auch Ssmerdjäkoff gewußt hat und Sie auf das bestimmteste jede Schuld am Tode Ihres Vaters von sich weisen, so fragt sich doch, ob nicht er durch das verabredete Zeichen Ihren Vater veranlaßt hat, ihm die Tür aufzumachen und dann also ... ob nicht Ssmerdjäkoff den Mord verübt hat?“
Mitjä blickte mit unsäglich spöttischem, doch zu gleicher Zeit auch sprühend haßerfülltem Blick dem Staatsanwalt in die Augen. Lange und wortlos sah er ihn so an, bis schließlich der Staatsanwalt zu blinzeln begann.
„Da haben Sie wieder den Fuchs gefangen!“ sagte Mitjä, endlich das Schweigen brechend, „und dem schlauen Tier den Schwanz eingeklemmt, haha! Ich durchschaue Sie vortrefflich, Herr Staatsanwalt. Sie glaubten wohl, daß ich sofort aufspringen und mich an das klammern werde, was Sie mir vorgesagt haben, daß ich sofort losschreien werde: ‚Ah, richtig, Ssmerdjäkoff, das ist der Mörder!‘ Gestehen Sie nur, daß Sie gerade etwas in der Art erwartet haben, gestehen Sie es, dann werde ich fortfahren.“
Doch der Staatsanwalt gestand nichts. Er schwieg und wartete.
„Sie haben sich verrechnet, ich werde nicht Ssmerdjäkoff beschuldigen!“ sagte Mitjä.
„Und Sie verdächtigen ihn nicht einmal?“
„Verdächtigen Sie ihn denn?“
„Auch dieser Verdacht ist geäußert worden.“
Mitjä blickte stumpf zu Boden.
„Meine Herren, Scherz beiseite,“ sagte er düster. „Hören Sie mich: Ganz zuerst, ja bereits in dem Augenblick, als ich von dort“ – er wies auf die Portiere – „hervorgestürzt war und Sie alle hier erblickte, zuckte mir schon dieser Gedanke durch den Kopf: ‚Ssmerdjäkoff!‘ dachte ich sofort. Darauf saß ich hier am Tisch und schrie, daß ich unschuldig bin an diesem Blut, und bei mir denke ich die ganze Zeit: ‚Ssmerdjäkoff, bestimmt Ssmerdjäkoff!‘ Und meine Seele konnte diesen Ssmerdjäkoff nicht loswerden. Und schließlich jetzt ... dachte ich plötzlich gleichfalls ‚Ssmerdjäkoff‘, aber nur einen Augenblick, gleich darauf dachte ich: ‚Nein, nicht Ssmerdjäkoff!‘ Das ist keine Tat für ihn, meine Herren!“
„Haben Sie auch keinen Verdacht an einen anderen Menschen?“ fragte vorsichtig der Untersuchungsrichter.
„Ich weiß nicht, wer oder was ... ob die Hand des Himmels oder des Teufels ihn erschlagen hat, aber ... jedenfalls nicht Ssmerdjäkoff!“ sagte Mitjä bestimmt.
„Aber warum behaupten Sie denn so überzeugt und so nachdrücklich, daß er es nicht sei?“
„Nach meiner Überzeugung, nach dem Eindruck, den er auf mich gemacht hat. Weil Ssmerdjäkoff einer der niedrigsten Menschen und ein furchtbarer Feigling ist. Oh, der ist nicht nur ein Feigling, der ist die Quintessenz aller Feigheiten in der Welt zusammengenommen, die jetzt in Menschengestalt auf zwei Beinen geht. Er ist von einem Huhn geboren ... Wenn er mit mir sprach, so zitterte er vor Angst, ich könnte ihn erschlagen, während ich ihn doch mit keinem Finger anrührte, nicht einmal die Hand erhob. Er fiel vor mir auf die Knie nieder und weinte, – er hat mir sogar einmal diese selben Stiefel geküßt, buchstäblich geküßt und mich angefleht, ihn ‚nicht zu ängstigen‘. Hören Sie, ‚nicht zu ängstigen‘ – was ist das für ein Wort? Ich habe ihn sogar beschenkt. Das ist ein kränkliches Huhn, das außerdem noch die Fallsucht hat, ein Mensch mit einem schwachen Verstande, einer, den jeder achtjährige Knabe verprügeln kann. Ist denn das überhaupt ein Mensch? Nein, Ssmerdjäkoff kann es nicht gewesen sein, meine Herren. Und auch aus Geld macht er sich nichts, er wollte nicht einmal was für seine Dienste von mir annehmen ... Und warum hätte er ihn denn erschlagen sollen? Er ist doch vielleicht sein Sohn, sein unehelicher Sohn, wissen Sie das auch?“
„Wir haben von diesem Gerücht gehört. Aber auch Sie haben doch gesagt, daß Sie Ihren Vater erschlagen wollten.“
„Ah, Sie werfen einen Stein in meinen Garten, wie man zu sagen pflegt, damit ich es nicht vergesse! Ein schmachvoller, gemeiner Stein ist es, meine Herren! Ich aber fürchte mich nicht! Meine Herren, ich verstehe nicht, wie Sie, Sie mir das ins Gesicht sagen können! Das ist niedrig von Ihnen, niedrig, weil ich selbst Ihnen gesagt habe, daß ich ihn nicht nur erschlagen wollte, sondern sogar erschlagen konnte, und ich habe noch freiwillig gestanden, daß ich ihn beinahe auch wirklich erschlagen hätte! Aber ich habe ihn doch nicht erschlagen! Davor hat mich doch mein Schutzengel bewahrt! – das ist es, was Sie noch nicht bedacht haben ... Und darum ist es niedrig, niedrig von Ihnen! Hören Sie, Herr Staatsanwalt: Ich habe ihn nicht erschlagen!“
Er atmete schwer. Noch war er während des ganzen Verhörs kein einziges Mal so erregt gewesen.
„Aber was hat er Ihnen denn gesagt, der Ssmerdjäkoff?“ fragte er plötzlich auffahrend, nach einem kurzen Schweigen. „Darf ich Sie danach fragen?“
„Durchaus. Sie können uns alles fragen, was den Tatbestand betrifft,“ antwortete der Staatsanwalt mit kalter und strenger Miene, „und wir sind, ich wiederhole es, sogar verpflichtet, auf jede Ihrer Fragen einzugehen. Wir fanden den Diener Ssmerdjäkoff, nach dem Sie sich erkundigen, bewußtlos vor, in einem sehr starken Epilepsieanfall, der sich vielleicht zum zehntenmal wiederholte. Der Arzt, der mit uns gekommen war und den Kranken untersuchte, sagte uns, daß er wahrscheinlich nicht mehr bis zum Morgen leben wird.“
„Nun, dann hat der Teufel den Vater erschlagen!“ entfuhr es Mitjä plötzlich, als hätte er sich sogar bis zu diesem letzten Augenblick noch immer zweifelnd gefragt: „Ist es Ssmerdjäkoff oder nicht Ssmerdjäkoff?“
„Darauf werden wir noch später zurückkommen,“ entschied der Untersuchungsrichter, „würden Sie jetzt nicht Ihre Aussagen fortsetzen wollen.“
Mitjä bat, sich einen Augenblick erholen zu dürfen. Das wurde ihm höflich erlaubt. Nachdem er eine Weile still vor sich hingesonnen hatte, fuhr er fort. Es wurde ihm aber augenscheinlich schwer. Er war abgequält, beleidigt und moralisch erschüttert. Zudem begann der Staatsanwalt – jetzt bereits ganz absichtlich – ihn durch immerwährende „dumme“ Fragen nach den „geringfügigsten Nebensachen“ zu reizen. Kaum hatte Mitjä erzählt, wie er, auf dem Zaune sitzend, Grigorij mit der Mörserkeule auf den Kopf geschlagen hatte, da er von diesem am linken Bein festgehalten worden war, als ihn der Staatsanwalt auch schon unterbrach und ihn bat, genauer zu beschreiben, wie er auf dem Zaun gesessen hatte. Mitjä wunderte sich darüber.
„Herrgott, ich saß oben auf dem Zaun, rittlings, wie man eben auf einem Zaune sitzt: das eine Bein hier, das andere dort ...“
„Und die Mörserkeule?“
„Die Mörserkeule hatte ich in der Hand.“
„Nicht in der Tasche? Erinnern Sie sich dessen so genau? Holten Sie weit aus zum Schlage?“
„Wahrscheinlich, aber warum fragen Sie das?“
„Würden Sie vielleicht die Güte haben, sich so auf den Stuhl zu setzen, wie Sie damals auf dem Zaun saßen, und uns das anschaulich vorzumachen, wie Sie ausholten, nach welcher Seite hin, und wie Sie geschlagen haben?“
„Wollen Sie sich etwa über mich lustig machen?“ fragte Mitjä, und er maß den Staatsanwalt mit stolzem Blick von oben bis unten. Doch der zuckte mit keiner Wimper.
Mitjä wandte sich brüsk um, setzte sich rittlings auf den Stuhl und holte mit der Hand wie zum Schlage aus.
„So habe ich geschlagen! So! Was wollen Sie jetzt noch?“
„Ich danke Ihnen. Würden Sie sich jetzt vielleicht die Mühe nehmen, uns genau zu erklären: Warum Sie eigentlich nochmals hinabsprangen, zu welchem Zweck, welch eine Absicht hatten Sie, als Sie es taten?“
„Nun, Teufel ... ich sprang einfach zum verletzten Alten hinab ... Ich weiß nicht, wozu!“
„Während Sie so erregt waren? – und auf der Flucht?“
„Ja, ich war erregt und auf der Flucht.“
„Wollten Sie ihm helfen?“
„Was helfen! ... Ja, vielleicht auch helfen, ich weiß es nicht mehr.“
„Ohne zu wissen, was Sie taten? Das heißt, Sie waren wohl etwas ... gewissermaßen besinnungslos?“
„Oh, nein, durchaus nicht, ich erinnere mich des Vorganges ganz genau, bis aufs letzte. Ich sprang in den Garten zurück, um zu sehen, was ich angerichtet hatte, und ich wischte ihm das Blut mit meinem Taschentuch ab.“
„Wir haben Ihr Taschentuch gesehen. Sie hofften den Verletzten ins Leben zurückzurufen?“
„Ich weiß nicht, ob ich es noch hoffte. Ich wollte mich einfach nur überzeugen, ob er noch lebte oder nicht.“
„Aha, Sie wollten sich also überzeugen. Nun, und überzeugten Sie sich?“
„Ich bin kein Arzt, ich konnte nicht feststellen, ob er tot war oder noch lebte. Ich lief fort im Glauben, daß ich ihn erschlagen hätte – und da ist er nun wieder zu sich gekommen!?“
„Vorzüglich, ich danke Ihnen,“ schloß der Staatsanwalt. „Das war alles, was ich wissen wollte. Bitte, fahren Sie fort.“
Armer Mitjä! Es war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, zu sagen – obgleich er sich dessen sehr wohl erinnerte –, daß er aus Mitleid hinabgesprungen war, daß er sogar beim Anblick des vermeintlich Erschlagenen traurig vor sich hingemurmelt hatte: „Bist mir in den Weg gekommen, armer Alter, nun, so liege denn.“ Daher schloß der Staatsanwalt aus seinen Aussagen, daß Mitjä „in jenem Augenblick und trotz seiner Aufregung“ nur zu dem einen Zweck hinabgesprungen war, um sich zu überzeugen, ob der einzige Zeuge seines Verbrechens lebte oder tot war. Wie groß mußte folglich die Entschlossenheit, Kaltblütigkeit und Überlegungskraft dieses Menschen selbst in „solch einem Augenblick“ gewesen sein usw. usw. Der Staatsanwalt war sehr zufrieden. Er hatte einen nervösen Menschen „durch Kleinigkeiten so weit gereizt, daß der sich doch noch versprochen hatte“.
Mitjä fuhr gepeinigt zu erzählen fort. Er wurde aber alsbald wieder unterbrochen; diesmal vom Untersuchungsrichter.
„Wie konnten Sie zur Magd Fedossja Markowna in die Küche gehen, da Sie doch blutbefleckte Hände hatten?“
„Aber ich wußte es doch gar nicht, ich hatte es ja gar nicht bemerkt, daß ich blutig war!“ sagte Mitjä.
„Diese Aussage ist sehr glaubwürdig, das kommt sehr oft in solchen Fällen vor,“ sagte der Staatsanwalt mit einem Blick auf den Untersuchungsrichter.
„Tatsächlich, ich hatte es überhaupt nicht bemerkt, da haben Sie ganz recht, Herr Staatsanwalt,“ bestätigte Mitjä nochmals.
Darauf folgte die Erzählung von seinem plötzlichen Entschluß, sich zu „beseitigen“ und „die Glücklichen ungestört an sich vorübergehen zu lassen“. Doch konnte er nicht mehr, wie kurz vorher, von der „Königin seiner Seele“ erzählen und sein Herz aufdecken. Es wäre ihm zu peinvoll, zu qualvoll und zuwider gewesen, davon vor diesen kalten Menschen zu reden, die sich „wie Wanzen an mir festgesogen haben“. Und darum antwortete er auf die wiederholte Frage nur kurz und schroff:
„Nun, ich beschloß einfach, mich zu erschießen. Wozu sollte ich noch leben? – Diese Frage stellte sich ganz von selbst. Ihr ... Derjenige, dem ihre erste Liebe gehört hatte, ihr Beleidiger war mit seiner Liebe zurückgekehrt, um nach fünf Jahren das Vergangene wieder gutzumachen und um sie zu heiraten. Nun und da begriff ich, daß für mich alles verloren war ... Und hinter mir lag dieses Blut, das Blut Grigorijs ... Wozu da noch leben? Nun, und so ging ich denn zu Perchotin, um die versetzten Pistolen auszulösen, um sie zu laden und mir bei Sonnenaufgang eine Kugel vor den Kopf zu schießen ...“
„Und in der Nacht noch ein tolles Gelage?“
„Ja, ein tolles Gelage. Ach zum Teufel, kommen Sie schneller zu einem Schluß, meine Herren. Erschießen wollte ich mich unbedingt ... hier, nicht weit, ungefähr um fünf Uhr morgens, und in meiner Tasche lag schon der Zettel bereit ... den hatte ich bei Perchotin geschrieben, als die Pistole geladen war. Hier ist das Ding, lesen Sie. Nicht Ihnen erzähle ich das!“ fügte er plötzlich verächtlich hinzu. Er hatte das Papier aus der Westentasche hervorgezogen und auf den Tisch geworfen. Die Juristen lasen interessiert, was er am Abend vorher geschrieben hatte. Der Zettel wurde, wie es sich gehört, ins Protokoll aufgenommen.
„Und die Hände zu waschen fiel Ihnen noch immer nicht ein, selbst als Sie bei Herrn Perchotin eintraten? So fürchteten Sie also keinen Verdacht?“
„Was für einen Verdacht? Verdacht – oder nicht, das war mir ganz egal ... ich hatte doch schon beschlossen, nach Mokroje zu fahren und mich hier bei Sonnenaufgang zu erschießen, und niemand hätte vorher was erfahren oder mich daran hindern können. Denn wenn nicht dieser Zufall mit dem Vater dazwischen gekommen wäre, so hätten Sie doch nicht so bald von dem Vorgefallenen erfahren, und wären dann natürlich auch nicht hergekommen. Oh, das hat der Teufel getan, der Teufel hat den Vater erschlagen, durch den Teufel haben auch Sie es so schnell erfahren! Wie sind Sie nur so schnell hergekommen? Das ist doch wahrlich kaum glaublich!“
„Herr Perchotin hat uns mitgeteilt, daß Sie, als Sie bei ihm eingetreten sind, in der Hand ... in der blutigen Hand Ihr Geld gehalten haben ... ein ganzes Paket Hundertrubelscheine – und das hat der Knabe, der bei ihm aufwartet, gleichfalls gesehen.“
„Ja, so war es, ich erinnere mich dessen.“
„Jetzt gilt es, hier noch eine kleine Frage zu erledigen. Können Sie uns vielleicht mitteilen,“ begann äußerst milde der Untersuchungsrichter, „wo Sie plötzlich soviel Geld hergenommen hatten, da doch aus dem Tatbestand und aus der Zeitberechnung klar hervorgeht, daß Sie von Fedossja Markowna direkt zu Herrn Perchotin gegangen sind, sich also nicht vorher in Ihre Wohnung begeben haben?“
Der Staatsanwalt runzelte ein wenig die Stirn über die so auf die Spitze getriebene Frage, aber er unterbrach Neljudoff nicht.
„Nein, ich bin allerdings nicht nach Haus gegangen,“ antwortete Mitjä offenbar sehr ruhig, doch hielt er den Blick zu Boden gesenkt.
„In diesem Fall erlauben Sie wohl,“ fuhr Neljudoff gleichsam näherschleichend fort, „meine Frage zu wiederholen: Woher nahmen Sie plötzlich eine so große Summe, wenn Sie, nach Ihrer eigenen Aussage, noch um fünf Uhr ...“
„Wenn ich um fünf Uhr noch kein Geld hatte und für zehn Rubel die Pistolen bei Perchotin versetzte, dann Frau Chochlakoff um dreitausend Rubel anborgen wollte und von der nichts bekam, und so weiter die ganze Litanei,“ unterbrach Mitjä gereizt. „Ja, sehen Sie mal, meine Herren, um fünf Uhr keine zehn Rubel, und da plötzlich Tausende in den Fingern, – verdächtig, wie? Wissen Sie, meine Herren, Sie zittern ja jetzt alle beide vor Angst, ‚er könnte am Ende nicht sagen, wo er das Geld hergenommen hat, und was dann?‘ Ja, so ist es auch, meine Herren: Ich sage es nicht, Sie haben es erraten, Sie werden es nicht erfahren,“ sagte Mitjä entschlossen und bestimmt.
Die Juristen schwiegen beide eine Weile.
„Sie sehen doch ein, Herr Karamasoff, daß das zu erfahren für uns von großer Wichtigkeit ist,“ sagte schließlich ruhig und bescheiden der Untersuchungsrichter.
„Ich sehe dies vollkommen ein, aber ich sage es trotzdem nicht.“
Da mischte sich auch der Staatsanwalt hinein und erinnerte wieder daran, daß der Angeklagte zwar nicht zu antworten brauchte, wenn er das für sich für vorteilhafter hielt usw., doch hinsichtlich des Schadens, den sich der Angeklagte durch das Verschweigen seiner Geldquelle zufüge, und besonders noch, da es sich dabei um eine Frage von solcher Wichtigkeit handelte, so ...
„Und so weiter, meine Herren, und so weiter. Genug, ich habe den Sermon schon gehört!“ unterbrach Mitjä wieder ungeduldig. „Ich begreife selbst sehr gut, von welcher Wichtigkeit diese Frage ist, daß es der Hauptpunkt ist, aber ich sage es trotzdem nicht!“
„Uns kann es ja schließlich gleichgültig sein, das ist nicht unsere Sache, sondern Ihre, und Sie schaden sich dadurch nur,“ bemerkte der Untersuchungsrichter etwas gereizt.
„Scherz beiseite, meine Herren, sehen Sie: –“ Mitjä erhob den Blick und sah sie beide fest an. „Ich hab es schon gleich zu Anfang vorausgefühlt, daß wir gerade in diesem Punkt mit den Köpfen aneinanderprallen würden. Als ich meine Aussagen begann, lag alles andere noch neblig in weiter Ferne, alles wogte noch verschwommen durcheinander, und ich war sogar so naiv, daß ich mit dem Vorschlag, ‚uns gegenseitig volles Vertrauen zu schenken‘ begann. Jetzt sehe ich ein, daß von Vertrauen hier überhaupt nicht die Rede sein kann, denn wir mußten doch einmal auf diesen verfluchten Punkt stoßen. Nun, und jetzt sind wir auch glücklich da angelangt! Es geht nicht, und das genügt. Übrigens, ich mache Ihnen keine Vorwürfe, Sie können mir nicht aufs Wort glauben, das begreife ich doch!“
Er verstummte. Sein Gesicht war düster.
„Aber könnten Sie nicht, ohne im geringsten Ihren Entschluß, das Hauptsächlichste zu verschweigen, aufzugeben, könnten Sie uns nicht trotzdem wenigstens einen kleinen Wink geben oder andeuten, welcher Art die Gründe sind, die Sie zu einer so gefährlichen, für Sie gefährlichen Verheimlichung eines so wichtigen Punktes bewegen?“
Ein trauriges und gleichsam nachdenkliches Lächeln erschien auf Mitjäs Lippen.
„Ich bin sogar viel gütiger, als Sie von mir glauben, meine Herren. Ich werde Ihnen sagen, warum ich es nicht tun kann, und werde Ihnen auch den gewünschten Wink geben, obgleich Sie das eigentlich gar nicht wert sind. Hören Sie, meine Herren, ich verschweige es darum, weil darin eine Schmach für mich liegt. Jawohl, in der Antwort auf die Frage: Woher ich dieses Geld genommen habe, liegt für mich eine Schmach, mit der man selbst die Ermordung und Beraubung meines Vaters nicht vergleichen könnte – wenn ich ihn erschlagen und beraubt hätte. Das ist der Grund, warum ich es nicht sagen kann. Wegen der Schande kann ich es nicht. Wie, meine Herren, Sie wollen auch das niederschreiben?“
„Ja, das muß aufgeschrieben werden,“ sagte der Untersuchungsrichter.
„Das sollten Sie lieber nicht tun, meine Herren, das von der ‚Schmach‘. Das habe ich Ihnen doch nur aus Anständigkeit gesagt, ich hätte es nicht zu sagen gebraucht, ich habe es Ihnen sozusagen geschenkt. Und Sie wollen das gleich schwarz auf weiß niederschreiben! – Ach nun, schreiben Sie, schreiben Sie, was Sie wollen,“ brach er verächtlich und gereizt ab, „– ich fürchte Sie nicht und ... bleibe stolz vor Ihnen!“
„Und würden Sie nicht auch sagen, welcher Art diese Schmach wäre?“ fragte wieder freundlich der Untersuchungsrichter.
Der Staatsanwalt runzelte geärgert die Stirn.
„Nein, c’est fini, geben Sie sich weiter keine Mühe. Und wozu sich besudeln? Hab mich schon sowieso an Ihnen besudelt. Sie sind es nicht wert, weder Sie noch sonst jemand ... Genug davon, meine Herren, ich sage nichts mehr.“
Es war gar zu bestimmt gesagt. Der Untersuchungsrichter gab es auf, weiter in ihn zu dringen, doch da sah er am Blick des Staatsanwalts, daß dieser die Hoffnung noch nicht verloren hatte.
„Aber können Sie nicht wenigstens das eine angeben: Wie groß war die Summe, die Sie in der Hand hielten, als Sie bei Herrn Perchotin eintraten, wieviel Rubel waren es?“
„Nein, das will ich nicht angeben.“
„Herrn Perchotin haben Sie, glaube ich, gesagt, daß es dreitausend gewesen seien, die Sie angeblich von Frau Chochlakoff erhalten hätten.“
„Es ist möglich, daß ich ihm das gesagt habe. Aber genug, meine Herren, ich sage nicht, wieviel es waren.“
„Dann haben Sie wohl die Güte, zu erzählen, wie Sie hierher nach Mokroje gefahren sind, und alles, was Sie nach der Ankunft hier getan haben.“
„Ach Gott, fragen Sie das doch hier die Leute. Aber, übrigens, ich kann es ja meinetwegen auch selbst erzählen.“
Er erzählte trocken, flüchtig. Von seiner Liebe sprach er kein Wort. Dafür aber erzählte er, wie er den Entschluß, sich zu erschießen, aufgegeben hatte, „infolge der veränderten Lage der Dinge“. Er erzählte, ohne zu begründen, ohne auf die Einzelheiten einzugehen. Und auch die Juristen unterbrachen ihn nicht mehr; es waren das für sie augenscheinlich Nebensachen, die sie weniger interessierten.
„Das werden wir noch alles nachprüfen, da wir darauf beim Verhör der Zeugen zurückkommen müssen; dasselbe wird selbstverständlich in Ihrer Gegenwart stattfinden,“ sagte der Untersuchungsrichter und schloß damit das Verhör. „Jetzt aber werden Sie vielleicht so freundlich sein, alles hierher auf den Tisch zu legen, was Sie bei sich haben, und vor allem das ganze Geld, welches sich augenblicklich in Ihrem Besitze befindet.“
„Das Geld, meine Herren? Bitte, ich verstehe, daß das notwendig ist. Es wundert mich, daß Sie nicht schon früher Ihre Neugier zu befriedigen versucht haben. Allerdings, ich saß ja unter Ihren Augen, wäre ja auch nicht fortgegangen. Nun, hier ist es, mein ganzes Geld, zählen Sie mal nach, nehmen Sie. So, – das ist alles, glaube ich.“
Er durchsuchte seine sämtlichen Taschen und zog alles hervor, was er an Geldstücken fand, selbst das Kleingeld. In seiner Westentasche fand er noch zwei Zwanziger. Man zählte das Geld, und es zeigte sich, daß es nur achthundertsechsunddreißig Rubel und vierzig Kopeken waren.
„Und das ist alles?“ fragte der Untersuchungsrichter.
„Alles.“
„Sie sagten soeben, als Sie Ihre Aussagen machten, daß Sie in der Kolonialwarenhandlung von Plotnikoff dreihundert Rubel bezahlt haben. Herrn Perchotin haben Sie zehn Rubel gegeben, für die Fahrt zwanzig, hier haben Sie zweihundert verspielt, dann ...“
Der Untersuchungsrichter rechnete alles zusammen, was Mitjä noch außerdem bezahlt hatte, und Mitjä half ihm dabei bereitwillig. Jeder Kopeke erinnerte man sich, und alles wurde aufgeschrieben. Darauf rechnete der Untersuchungsrichter oberflächlich die Zahlen zusammen.
„Folglich müssen Sie mit diesen achthundert anfänglich ungefähr tausendfünfhundert Rubel gehabt haben?“
„Folglich,“ sagte Mitjä trocken.
„Wie kommt es aber, daß alle behaupten, Sie hätten viel mehr gehabt?“
„Mögen sie es doch behaupten.“
„Und Sie selbst haben es doch gleichfalls behauptet.“
„Ja, auch ich habe es behauptet.“
„Das werden wir noch kontrollieren ... beim Verhör der anderen Personen. Ihres Geldes wegen beunruhigen Sie sich nicht, es wird, wie es sich gehört, aufbewahrt werden und nach Beendigung des ganzen ... zu Ihrer Verfügung stehen, wenn es sich erweist, oder vielmehr, wenn bewiesen wird, daß Sie auf dasselbe unstreitiges Anrecht besitzen. Nun, und jetzt ...“
Der Untersuchungsrichter erhob sich und erklärte Mitjä mit fester Stimme, daß er gezwungen und verpflichtet sei, eine genaue Untersuchung und Besichtigung „sowohl Ihrer Kleider als auch alles übrigen“ vorzunehmen ...
„Bitte, meine Herren, ich kann alle Taschen umkehren, wenn Sie wollen.“
Und er machte sich allen Ernstes daran, seine Taschen umzukehren.
„Nein, Sie werden sich entkleiden müssen.“
„Was? Entkleiden? Pfui Teufel! Untersuchen Sie doch so! Geht es denn nicht auch so?“
„Das ist unmöglich, Dmitrij Fedorowitsch. Sie werden Ihre Kleider ablegen müssen.“
„Wie Sie wollen,“ brummte Mitjä, der sich schließlich mit finsterer Miene fügte, „nur bitte nicht hier, sondern wenigstens hinter dem Vorhange. Wer wird denn die Besichtigung vollziehen?“
„Natürlich hinter dem Vorhange,“ sagte der Untersuchungsrichter und nickte zum Zeichen des Einverständnisses noch mit dem Kopf. Sein junges Gesicht drückte eine ganz besondere Wichtigkeit aus.