Max hat in der Schule eine Bande gebildet, die ihn freudig als Hauptmann anerkennt. Stämmig und geschickt ist er, furchtlos, tollkühn, wenn es ans Raufen mit feindlichen Jungen geht, dabei lügt er die Lehrer und Eltern großartig an, ist nie um einen Ausweg verlegen. Sein Klassenlehrer haßt ihn, weil ihm der Junge ewig Scherereien macht und nie recht zu fassen ist. Die Tadel- und Beschwerdebriefe aus der Schule hören nicht auf. Oft kommen auch fremde Eltern klagen, weil er ihre Kinder irgendwie mißhandelt oder sie auch zu bösen Streichen verführt hat. Der Vater kennt als Erziehungsmittel nur Schelte und Prügel. Die verfangen bei dem Jungen nicht. So hebt ein erbitterter Kampf zwischen den beiden an: der Vater schlägt immer rücksichtsloser, immer länger zu. Aber Max ist nicht klein zu kriegen. Er schreit nicht, weint nicht, wehrt sich nicht, läßt sich seine Tracht Prügel aufmessen, schüttelt sich wie ein junger Jagdhund — und geht weiter seine verbotenen Wege. Die Mutter möchte vermitteln, doch kommt sie von dem Vorstellungskreis des Mannes nicht los und spricht tränenreich von dem Schandfleck auf dem ehrlichen Namen, von Schimpf und Schande, von Schande und Schmach. Der Junge fühlt mit gesundem Bubeninstinkt, wie lächerlich unangebracht die großen Worte sind, da er ja wirklich „nichts gemacht hat“ — gerauft halt, an fremden Türen geklingelt, ein Fenster eingeworfen. So hört er die weinerlichen Reden verstockt an und fühlt etwas wie Verachtung für die Frau, die ihn so furchtbar prügeln läßt und doch verlangt, er solle den lieben Eltern Freude machen. Was, liebe Eltern!
Fritzl ist ihm fanatisch ergeben, lauscht begeistert der Schilderung seiner Kämpfe, zittert mit ihm vor Entdeckung, erlebt die Züchtigungen qualvoll mit, streichelt die häßlichen, blauroten Striemen und gleitet unmerklich in eine immer verbissenere Auflehnung gegen den Vater hinein. Die Mutter nehmen sie beide nicht sehr wichtig.