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Große Dinge sind geschehen: Max hat ein etwas gehässiges Bild des Klassenlehrers auf die Schultafel gezeichnet. Niemand wollte den Täter verraten. Der Lehrer hat es aber schlau angestellt und willkürlich Maxens besten Freund als Täter herausgegriffen und trotz heftigem Leugnen als überführt erklärt. Die Rechnung auf Maxens Großmut war richtig: Der Junge hatte sich daraufhin selbst angegeben. Der Lehrer hatte ihn erst beißend verhöhnt, daß er in die Falle gegangen sei, dann war eine niederschmetternde Predigt gefolgt und schließlich die Behauptung, er werde noch am Galgen enden. Max, wütend wegen der gemeinen Überlistung, hatte geantwortet, daß man „wegen so was“ nicht gehängt würde; und eher werde noch der Lehrer an den Galgen kommen. Das war zuviel: Lehrerkonferenz, Zeugeneinvernahme und, trotz aller Rücksicht auf den Herrn Sanitätsrat, die Relegation. Schließlich wurde eine Einigung erzielt, indem der Vater sich verpflichtete, den Jungen sofort nach dem knapp bevorstehenden Semesterschluß von der Schule zu nehmen, und die Schulleitung daraufhin von dem Ausspruch der Relegation Abstand nahm.

Max war glückselig. Zwar hatte er furchtbare Prügel bekommen, der Vater sah ihn schon seit Wochen nicht mehr an, die Mutter hatte nur tränenvolle Strafblicke — doch aus der Zwangslage hatte sich die Erfüllung seines langgehegten, sehnlichsten Wunsches als einziger Ausweg ergeben: er kam ins Kadettenkorps.

Fritz vergoß hin und wieder schon ein Tränchen in Vorahnung des bitteren Abschieds. Max wußte ihn immer rasch zu trösten durch glühende Schilderungen des künftigen Herrenlebens. Die Anstalt, für die man ihn bestimmt hatte, lag weit weg an der polnischen Grenze. „Dort gibt’s massenhaft Pferde“, erzählte Max. „Und so billig! Zwanzig Mark eins! Sie sind ja nur klein, aber laufen können die! Mein Lieber! Wart’, wenn ich dann auf großen Urlaub komm, dann bring’ ich dir eins mit, eins bestimmt, vielleicht mehr!“ — „Bestimmt, Max, wirklich?“ keuchte der Kleine. — „Wenn ich dir’s sage!“ schloß Max würdig.

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