In der Zerstreuung, in die mich vielerley Geschäfte bey meiner Ankunft versezen, kann ich nur mein bester Herr Profeßor Ihnen für die viele Liebe und Freundschaft danken die Sie mir bey meinem Aufenthalt in Leipzig bezeiget. Da mir meine Stunden so knapp zugemeßen waren, wie viel bin ich Ihnen nicht schuldig dass Sie mir den größten Theil davon so angenehm und nüzlich haben verbringen machen.
Da ich übermorgen als den 3t. schon wieder von hier abreisen muß,[124] so bitte ich Sie wegen der abzuschickenden Statue mit dem Herrn Rath Bertuch zu korrespondiren, dem ich den umständlichen Auftrag gegeben habe. Er wird auf Ihre Nachricht den Fuhrmann zur rechten Zeit nach Leipzig schicken, und das nöthige besorgen.
Ich empfehle mich Ihnen und den Ihrigen aufs beste, wobey sich mein kleiner Reisegefährdte[125] mit anschließt. Verzeihen Sie alle Beschwerden die ich Ihnen mache, und bleiben Sie meiner vollkommensten Ergebenheit versichert. Weimar d. 1 Okt. 1781.
Das bewußte Basrelief wird nächstens anlangen.
Goethe
[124] Nach Gotha. Briefe an Frau v. Stein II. S. 103 ff.
[125] Friedrich v. Stein. Briefe an Frau v. Stein II. S. 102 ff.