Ich kenn', o Jüngling, deine Freude,
Erwischest du einmal zur Beute
Ein Band, ein Stückgen von dem Kleide,
Das dein geliebtes Mädgen trug.
Ein Schleyer, Halstuch, Strumpfband, Ringe,
Sind wirklich keine kleinen Dinge,
Allein mir sind sie nicht genug.
Mein zweytes Glücke nach dem Leben,
Mein Mädgen hat mir was gegeben,
Setzt eure Schätze mir daneben,
Und ihre Herrlichkeit wird nichts.
Wie lach ich all der Trödelwaare!
Sie schenkte mir die schönsten Haare,
Den Schmuck des schönen Angesichts.
Soll ich dich gleich, Geliebte, missen,
Wirst du mir doch nicht ganz entrissen,
Zu sehn, zu tändeln und zu küssen,
Bleibt mir der schönste Theil von dir.
Gleich ist des Haars und mein Geschicke,
Sonst buhlten wir mit einem Glücke
Um sie, jetzt sind wir fern von ihr.
Fest waren wir an sie gehangen,
Wir streichelten die runden Wangen,
Und gleiteten oft mit Verlangen
Von da herab zur rundern Brust.
O Nebenbuhler, frey vom Neide,
Reliquie, du schöne Beute,
Erinnre mich der alten Lust.
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Ein Strumpfband, einen Ring — ein Nichts
5-11 fehlen.