Wir kennen Abschied, dich von alten Tagen:
Kein Strom so alt als wie der Strom der Tränen,
Und Unrecht ist’s, die Zeiten anzuklagen: –
Weh denen, die sie schlimm und schuldig wähnen!
Kein Falsch ist droben bei dem höchsten Wesen,
Die Sphären laufen nach gerechten Plänen.
Auch ist schon alles einmal dagewesen,
Die Hand des Herrn hat einmal nur geschrieben,
Und neues ist hienieden nicht zu lesen;
Wo seines Siegelringes Spur geblieben,
Da blieb es, wie es war, und alles Neue
Ist alt aus alter Zeit heraufgetrieben;
Man küßt sich nur, daß man sich wieder scheue;
Daß Völker sich aus einem Volk gebären,
Brach man in alten Zeiten sich die Treue;
Und wenn nicht jene alten Zeiten wären,
Da sich die Menschen trennten ohne Reue,
Die Welt wär’ menschenleer und öd’ geblieben.