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Und andre Dinge gibt’s in diesem Leben,

Der eine nennt sie gut, der andre schlecht,

Fülle ist hier, doch Dürre liegt daneben;

Der eine hat dem Leben abgeschworen

Und wird zum Fluche gleich die Arme heben,

Dem Tage fluchen, der ihn einst geboren.

Demselben Tag, den andre wieder preisen,

Und dessen Stunden ewig unverloren

Hinrinnen ihm in lieblich frohen Gleisen.

Den jungen Lippen und den lebensroten,

Zu Honig werden ihnen alle Speisen,

Den Kranken wird im Honig Gift geboten;

Dem Kummervollen leuchten keine Sonnen,

Sein Aug’ schaut nie des Lichtes Wunderboten,

Und alle Helligkeit ist ihm verronnen; –

Mein Auge auch versank in dunklen Nächten,

Aus seinem Grunde brachen heiße Bronnen,

Als heute schied der Freund von meiner Rechten.

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