Die Judenfrage besteht. Es wäre töricht sie zu leugnen. Sie ist ein verschlepptes Stück Mittelalter, mit dem die Kulturvölker auch heute beim besten Willen noch nicht fertig werden konnten.
Die Judenfrage besteht überall, wo Juden in merklicher Anzahl leben. Wo sie nicht ist, da wird sie durch hinwandernde Juden eingeschleppt. Wir ziehen natürlich dahin, wo man uns nicht verfolgt; durch unser Erscheinen entsteht dann die Verfolgung.
( Der Judenstaat. )
Die Judenfrage hat zwei Aspekte, einen geschichtlichen und einen aktuellen. Der historische läßt sich mit kühler Ruhe betrachten, ja die akademische Gelassenheit ist dabei sehr verdienstlich. Aber die aktuelle Judenfrage verträgt diese kühle Art der Behandlung nicht. Hüben und drüben leidet und kämpft man, hüben ist mehr Leiden, drüben mehr Streiten. Kommt aber einer, der dieses Schauspiel mit ungetrübter Seelenruhe betrachten, man könnte sagen: genießen will, so wird er in beiden Lagern Zorn erregen.
(Leroy-Beaulieu über den Antisemitismus.)
Sich taufen lassen ist die individuelle Lösung der Judenfrage.
( Das neue Ghetto. )
[pg 57] Das ist die Frage, die vor uns liegt. Die Armen können nicht, und die Reichen wissen nicht.
(Die Frauen und der Zionismus.)
Die Lösung der Judenfrage liegt in der Anerkennung der Juden als ein Volk, und darin, daß sie ein rechtlich anerkanntes Heim finden, wohin Juden aus denjenigen Teilen der Welt, in denen sie bedrückt sind, naturgemäß wandern.
(Herzl vor der Londoner Fremdenkommission.)
Die territoriale Lösung der Judenfrage bedeutet eine Erleichterung für Europa und die Erlösung für uns.
(Der ewige Jude.)
Und unser Raisonnement ist das einfachste in der Welt: Wenn das Angebot an Juden sinkt, wird die Nachfrage nach Juden steigen. Man wird uns für mehr wert halten.
(Rede in London.)
Ich halte die Judenfrage weder für eine soziale, noch für eine religiöse, wenn sie sich auch noch so und anders färbt. Sie ist eine nationale Frage, und um sie zu lösen, müssen wir sie vor allem zu einer politischen Weltfrage machen, die im Rate der Kulturvölker zu regeln sein wird.
( Der Judenstaat. )