Man wird von der Arbeit müde wie vom Müßiggang, wenn auch viel später.
( Buch d. N. )
Das Erwerben muß auch einmal ein Ende nehmen, damit man sich des Erworbenen freue.
( Buch d. N. )
Den Hungrigen gehört die Welt.
( Altneuland. )
Vielleicht sind die Hungrigen geistreicher als die Satten.
( P. B. )
Es gibt Gegenden auf dem allgemeinen Schlachtfelde, wo nicht nur die Schwachen, sondern auch die [pg 77] übrigen zugrunde gehen. Alle! Es gibt Grade des Elendes, die nicht mehr produktiv sind.
( Feuill. )
Manche wurden aus Not Journalisten und handelten mit öffentlicher Meinung. Noch andere tummelten sich in Volksversammlungen herum, hausierten mit wertlosen Schlagworten.
( Altneuland. )
Aus dem, was man nicht hat, erwächst die Ueberzeugung.
( Feuill. )
Es gibt so viele Existenzen, die nur durch Schmerzen bunt werden.
( Feuill. )
Wer um Gnade flehen will, muß sich dazu eines Nebelhornes bedienen, und um das Herz der Menschen zu erweichen, braucht man wohl einen großen Hammer, tausend Zentner schwer, und der muß unaufhörlich niederfallen.
( Feuill. )
Aber es ist doch wunderbar, wie objektiv man die Ueberschwemmungen betrachtet, wenn man über dem höchsten Wasserstande wohnt. Die Psychologie des Geborgenen wäre ein hübsches Kapital zur Menschenkunde. Weit vom Ziel ist gut vorm Schuß, sagt unser vortrefflicher Freund, das Sprichwort. Und wenn man nun nach Mitteln suchte, um in den Geborgenen höhere Grade der Teilnahme hervorzurufen, man fände wohl nur dieses: ihnen die Füße ins Wasser einzutauchen. Sie würden alles gleich viel besser verstehen.
( Feuill. )
[pg 78] Einen Menschen, dem es schlecht geht, erkennen die wenigsten . . . auf einmal sind alle kurzsichtig.
( Das neue Ghetto. )
Wer in einem warmen Zimmer sitzt, muß ein Dichter sein, wenn er sich Frostbeulen vorstellen soll.
(Rede in Wien.)