DER AUSZUG

Dem deutschen Kaiser werde ich sagen: Lassen Sie uns ziehen! Wir sind Fremde, man läßt uns nicht im Volke aufgehen, wir können es auch nicht. Lassen Sie uns ziehen! Ich will Ihnen die Mittel und Wege angeben, deren ich mich für den Auszug bedienen [pg 24] will, damit keine wirtschaftliche Störung, keine Leere hinter uns eintrete.

(Theodor Herzl und Baron Hirsch.)

Zum Bleiben wie zum Wandern muß die Rasse zunächst an Ort und Stelle verbessert werden. Man muß sie kriegsstark, arbeitsfroh und tugendhaft machen. Nachher auswandern — wenn es noch nötig ist.

Von einem vollständigen Auszug der Juden kann wohl nirgends die Rede sein. Die sich assimilieren können oder wollen, bleiben zurück und werden resorbiert.

(II. Kongreßrede.)

Vielmehr ist klar vorherzusehen, daß in jedem Lande der Wert und das Ansehen der Juden steigen würde, wenn ihre Zahl abnähme. Und wenn schließlich nur die Assimilierten zurückbleiben, wird man sie als die Rarität behandeln, die sie sind.

(M. C. Montefiores Ansichten.)

Bei einer solchen Auswanderung gibt es auch viele starke, tiefe Gemütsbewegungen. Es gibt alte Gewohnheiten, Erinnerungen, mit denen wir Menschen an den Orten haften. Wir haben Wiegen, wir haben Gräber, und man weiß, was dem jüdischen Herzen die Gräber sind. Die Wiegen nehmen wir mit — in ihnen schlummert rosig und lächelnd unsere Zukunft. Unsere teueren Gräber müssen wir [pg 25] zurücklassen — ich glaube, von denen werden wir habsüchtiges Volk uns am schwersten trennen. Aber es muß sein.

( Der Judenstaat. )

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