VII. Wirkung des Liedes in der alten Literatur. Allmähliches Erlöschen des Interesses.

Das Erscheinen des Nibelungenliedes ist ein großes literarisches Ereignis gewesen; man erkennt dies nicht nur aus der Tatsache der wiederholten Überarbeitungen und der großen Zahl der Handschriften, sondern vor allem auch daraus, daß vom 13. Jahrhundert an zahlreiche Epen in der Nibelungenstrophe oder einer nahe verwandten Form auftauchen. Das älteste derartige Gedicht, von dem wir allerdings nur dürftige Bruchstücke besitzen, ist die mittelhochdeutsche Bearbeitung der (vorhin besprochenen) Walthersage. Hier ist die Nibelungenstrophe dadurch variiert, daß die vorletzte Halbzeile um zwei Hebungen verlängert ist, z. B.

er pflác des lándes nâch der krône réhté,

wand im riet diu júncfrówe dáz.

Inhaltlich ist die alte Walthersage dadurch verändert, daß Hagen zur Zeit von Walthers Flucht noch an Etzels Hofe lebt, daß es die Hunnen sind, die Walther verfolgen und angreifen, und daß Hagen in hunnischen Diensten die Rolle des Hauptgegners spielt. Das Nibelungenlied, das mehrmals auf die Walthersage anspielt, kennt sie nur in der alten Gestalt; auch aus diesem Grunde ist die fragmentarisch erhaltene Waltherdichtung jünger, doch kann sie nicht allzu spät entstanden sein, denn sie mischt noch zahlreiche Cäsurreime ohne bestimmtes Prinzip ein; sie dürfte dem Liet-Texte zeitlich an die Seite zu stellen sein.

Formell, nicht inhaltlich, ist ein Schößling des Nibelungenliedes auch das Gedicht von Kudrun; es behandelt einen aus[S. 116] dem Auslande (ursprünglich vermutlich aus England) eingeführten Stoff, den sein Dichter nicht in jeder Beziehung begriffen hat, und setzt in seinem Kolorit die Zeit des Kreuzzuges Friedrichs II. voraus, ist also wohl zwischen 1230–50 entstanden[56]. Die Nibelungenstrophe ist hier dadurch variiert, daß sie in der zweiten Hälfte klingenden Ausgang erhalten hat; auch erscheint die Schlußzeile (aber nicht durchgängig) um eine Hebung verlängert. Sehr erschwert wird uns die Beurteilung der Geschichte dieses Gedichtes dadurch, daß es nur in einer ganz jungen Sammelhandschrift (derselben, die im Handschriftenschema der Nibelungen d heißt) erhalten ist; ihre Vorlage O (vgl. S. 107 u. 120) gehört, da sie doch wohl wesentlich dieselben Stücke wie d enthalten hat, erst der Anfangszeit des 14. Jahrhunderts an, steht also vom Ursprungstermin der Kudrun noch erheblich ab. Viele Hände dürfen wir uns an diesem Gedichte nicht tätig gewesen denken, da seine Bezeugung und Bekanntschaft in der gleichzeitigen Literatur sehr gering ist; doch ist wahrscheinlich, daß einmal ein Bearbeiter versucht hat, es durchweg mit Cäsurreimen zu schmücken; er ist indes mit seiner Arbeit nicht zum Ziele gelangt.

Etwa gleichaltrig der Kudrun ist ein Gedicht, das Ausgangspunkt für eine ganze Sippe von Epen geworden ist: die Geschichte von König Ortnid. In ihm wird die Nibelungenstrophe unverändert verwendet, doch ist meist die letzte Zeile um eine Hebung verkürzt, also den drei übrigen gleich gemacht; diese Erscheinung hat ihren Grund wohl darin, daß spätere Aussprache auch im Nibelungenliede manche vierhebige Schlußzeile bereits nur dreihebig wiederzugeben verstand, z. B.

diu wás ze Sántén genánt

als diu wás ze Sánten gnánt, oder

béidiu líut únde lánt

als béidiu líut und lánt.

Der Stoff des Ortnid ist der Sage von Ortnid und Wolfdietrich entnommen und ohne Wolfdietrichs Geschichte unvollständig; auch der Ortnid-Dichter hat die Absicht gehabt, einen Wolfdietrich folgen zu lassen, wie er im letzten Verse andeutet,[S. 117] aber er hat seine Absicht nicht ausgeführt, vermutlich weil er vorher starb. Zwei andre Männer haben, unabhängig voneinander, dem Ortnid einen Wolfdietrich angehängt; den einen bezeichnen wir als A, den andern als C. Außerdem existiert noch eine dritte, leider nur in schlechten Handschriften erhaltene Bearbeitung der Ortnid-Wolfdietrich-Sage: hier ist die Ortnid-Geschichte im Zusammenhange des Wolfdietrich erledigt und statt ihrer eine selbständige Vorgeschichte, die Erzählung von Wolfdietrichs Vater Hugdietrich, vorgeschoben; wir bezeichnen diese Textgestalt als B. Alle diese Dichtungen entstanden in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Zu Anfang des 14. hat ein Kompilator, der sich für Wolfram von Eschenbach ausgibt, die Texte B und C dergestalt zu einem großen Epos vereinigt, daß er mit Ortnids Brautfahrt beginnt, Hugdietrich folgen läßt und mit dem zu einem ungeheuerlichen Stoffsammler angewachsenen Wolfdietrich schließt; das ist der große Wolfdietrich (D), der bis zum Ende des 16. Jahrhunderts, mehrfach modernisiert, sein Publikum gefunden und ergötzt hat. Für die Geschichte des Cäsurreims ist der Wolfdietrich D besonders lehrreich: der ursprüngliche Text verwendet sie planmäßig in schildernden Abschnitten, besonders wenn Kämpfe dargestellt werden; zwei neue Bearbeitungen aus dem 15. Jahrhundert aber verfahren anders: die eine, in derselben Handschrift bewahrt, die im Schema der Nibelungen k heißt, tilgt die Cäsurreime durchaus, die andre, im gedruckten Heldenbuch (vgl. nachher S. 118) vorliegende führt sie im Gegenteil durch das ganze Gedicht durch.

Eine nicht nur formell, sondern auch inhaltlich dem Nibelungenliede sehr nahestehende Dichtung ist die (in der gleichen modernisierten Strophenform abgefaßte) vom Rosengarten zu Worms, deren Stoff wir schon früher berührt haben. Sie ist in der Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden und in fünf verschiedenen Fassungen auf uns gekommen: die inhaltlich altertümlichste, aber nicht mit dem Original identische bezeichnen wir mit A; die vier andern sind Erscheinungsformen ein und derselben Entwicklungsreihe, aus der nacheinander die Texte F, P und C sich abzweigen, und die in dem Anfang des 14. Jahrhunderts in der Straßburger Gegend abgeschlossenen Texte D gipfelt. Außerdem existieren mehrere jüngere Bearbeitungen.

Das (in kurzen Reimpaaren abgefaßte) Gedicht von König Laurin und seinem Rosengarten hat mit der Nibelungensage und[S. 118] ihrem Literaturkreise ursprünglich nichts zu tun; da es aber in seinen Motiven Verwandtschaft mit dem „Rosengarten zu Worms“ zeigt, ist es frühzeitig äußerlich mit diesem vereinigt worden: schon die Handschrift des Rosengartens P enthält auch den Laurin; in den Stufen C und D sind die beiden Gedichte im Titel zu einander in Beziehung gesetzt als der „große“ und der „kleine“ Rosengarten (letzterer ist der Laurin). Der Bearbeiter D schreibt das Werk dem nur aus dem sogenannten Wartburgkriege bekannten Heinrich von Ofterdingen zu[57].

Im 15. Jahrhundert entstand aus der Vereinigung des Großen Wolfdietrich mit den beiden Rosengärten (in der Fassung D) das sogenannte „Heldenbuch“; ihm wurde eine prosaische Vorrede beigegeben, die sich als der erste deutsche Versuch einer Übersicht der gesamten Heldensage darstellt, allerdings in äußerst ungeschickter Form. Der Verfasser dieser Vorrede läßt, vermutlich infolge Mißverständnisses, Siegfried im Rosengarten von Dietrich erschlagen werden und stellt den zweiten Teil der Nibelungensage als Folge dieses Geschehnisses hin: Kriemhilts Haß ist gegen Dietrich gewendet; trotzdem tötet sie schließlich eigenhändig ihre Brüder; es ist dem Sagensammler also nicht gelungen, seine Erzählung innerlich auszugleichen. Für uns aber ist besonders interessant, daß Kriemhilt in dieser Vorrede den Kampf ganz in derselben Weise, wie es in der Thidrikssaga geschieht, durch bewußte Opferung ihres Sohnes in Gang bringt. — Das Heldenbuch wurde von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts an bis 1590 immer wieder gedruckt; als in mehreren Exemplaren gedruckt vorliegendes Werk hat es nicht wenig dazu beigetragen, daß im 18. Jahrhundert die Aufmerksamkeit der Gelehrten wieder auf unsere alten Sagenstoffe gelenkt wurde.

Der Strophenform des Nibelungenliedes bedient sich ferner noch das Epos von Alpharts Tod, uns nur in einer einzigen späten und lückenhaften Handschrift erhalten; es entstammt etwa der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und behandelt einen Abschnitt der Dietrichsage.

[S. 119]

Formal abhängig vom Nibelungenliede dürfte auch das Gedicht von der Ravennaschlacht sein; es ist in einer eigentümlichen Strophe verfaßt, deren erste Hälfte annähernd eine halbe, auf den Cäsuren gereimte Nibelungenstrophe darstellt, während die zweite aus zwei mittellangen, cäsurlosen, klingend gereimten Versen besteht; ganz klar ist die ursprüngliche Form wegen starker Überarbeitung nicht erkennbar. Wie uns nämlich die Ravennaschlacht überliefert ist, entstammt sie erst dem Anfang des 14. Jahrhunderts und bildet den zweiten Teil zu dem in kurzen Reimpaaren verfaßten Gedichte von Dietrichs Ahnen und Flucht. Der Verfasser des ganzen Werkes nennt sich Heinrich der Vogler und ist ein Spielmann. Schon der Umstand, daß er im Verlaufe seiner Dichtung von der einfachen epischen Weise zu einer Strophenform übergeht, zeigt, daß er hier eine alte Grundlage überarbeitet. Für diese Grundlage besitzen wir noch zwei selbständige Zeugnisse: die betreffende Partie der Thidrikssaga, die sie inhaltlich wiedergibt, und einen deutlichen Hinweis in dem Gedichte „Meier Helmbrecht“ von Wernher dem Gärtner, das etwa um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden ist. Die Grundlage der Ravennaschlacht wird damit in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts festgehalten.

Das von uns früher (S. 65) besprochene Gedicht vom „Hürnen Seifried“, das uns nur in Drucken des 16. Jahrhunderts erhalten ist, gehört natürlich nach Inhalt und Form ebenfalls zu den durch das Nibelungenlied befruchteten Werken. Es geht auf eine verlorene ältere Dichtung zurück, aus der es augenscheinlich nur ausgezogen ist. Wir besitzen nämlich in dem Bruchstück m einer Nibelungenhandschrift einen Beweis für des „Hürnen Seifrid“ früheres und umfangreicheres Dasein: das Bruchstück ist nur ein Teil eines Verzeichnisses von Überschriften der Gesänge nebst Blattweiser, es genügt aber, um zu erkennen, daß der verlorene Text den „Hürnen Seifrid“ in das Lied hineingearbeitet hatte, und zwar sowohl die Jugendgeschichte wie den Drachenkampf; Kriemhilt wird in dem Augenblicke, da man sich zur Fahrt nach Island rüstet, vom Drachen entführt und demnächst von Siegfried befreit. Das Bruchstück ist um 1400 geschrieben und hält damit den ältern „Hürnen Seifrid“ im 14. Jahrhundert fest.

In den beiden nächsten Jahrhunderten ist die Verwendung der Nibelungenstrophe in jüngerer Form so häufig, daß ihr Auftreten[S. 120] nur noch einen ganz äußerlichen Zusammenhang mit dem Nibelungenliede bedeutet; es genügt für uns, die Entwicklung der Strophenform selbst kurz darzulegen: durchweg ist die vierte Zeile den drei ersten gleichgemacht; nach meistersingerischer Weise wird feste Silbenzahl beabsichtigt (vor der Cäsur sieben Silben klingend ausgehend, nach derselben sechs stumpf ausgehend); die Cäsuren sind konsequent entweder reimlos oder durchgereimt: in ersterem Falle heißt die Form „Hiltebrandston“ (ihn verwenden das modernisierte Nibelungenlied der Handschrift k und der Hürnen Seifrid), in letzterem Falle „Heunenweise“. Das Bewußtsein von der Besonderheit der Form, die durch gereimte Cäsuren bedingt wird, ist also völlig durchgedrungen.

Bis in das 15. Jahrhundert hinein bleibt das Interesse am Nibelungenliede lebhaft und wach; der Stoff wird sogar gelegentlich dem Zeitgeschmack angepaßt. So wird um 1400 in der Handschrift b an der Stelle, wo Dietrich die ankommenden Burgunden vor Kriemhilt warnt, eine Interpolation eingelegt, die erzählt, Kriemhilt habe Röhren, gefüllt mit Schwefel und Kohle (also Pulverminen), legen lassen, um die Burgunden im Nachtlager in die Luft zu sprengen. Im 15. Jahrhundert ist dann die ganze Dichtung neu überarbeitet und nach den Regeln der Meistersinger sprachlich behandelt worden; es ist dies der Text, der uns in der Handschrift k erhalten ist. Das Gedicht wird hier in seinen beiden Abschnitten betitelt „die erste Hochzeit Kriemhilts mit Siegfried“ und „die zweite Hochzeit Kriemhilts mit Etzel“.

Dann aber fängt das Interesse an zu erlöschen. Der letzte namhafte Mann, der zu unserm Liede in Beziehung steht, ist Kaiser Maximilian I., der letzte Ritter. Er hat das sog. Heldenbuch an der Etsch (offenbar eine ältere Sammelhandschrift, von der vermutlich O ein Rest ist) abschreiben lassen und dadurch in den Jahren 1502–1517 die noch erhaltene große Ambraser Sammelhandschrift geschaffen, die auch unser Lied enthält (d). Es ist die letzte Handschrift unseres Gedichtes. Gedruckt worden ist das Lied in alter Zeit nicht. Mit dem Augenblicke, da der Buchdruck durchgedrungen war, ist das Interesse an ihm erlahmt; warum, ist schwer zu ersehen; wahrscheinlich, weil der Geschmack des Liedes für die damalige Zeit auf der einen Seite zu ritterlich-vornehm, auf der andern aber wieder zu volkstümlich-einfach war; die einfachern Kreise mochten es seiner Vornehmheit wegen[S. 121] nicht, und die vornehmern hatten ihre Neigung bereits den neu auftretenden humanistischen Stoffen zugewendet. Wir finden nun an Stelle des Liedes im 16. Jahrhundert nur das gedruckte, wenig wertvolle Gedicht vom „Hürnen Seifrid“, das bis 1611 immer wieder aufgelegt wurde, das sich aber nur an ein untergeordnetes Publikum wendet. Bezeichnend ist die ebengenannte Jahreszahl 1611: sieben Jahre vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges! Von da an sind die älteren Dichtungen nicht mehr beachtet, also auch nicht mehr aufgelegt worden, sondern in Vergessenheit geraten. Ja, sogar die Erinnerung an die alte Sage, die doch in Oberdeutschland, wenigstens was die Dietrichsage angeht, ganz lebendig im Volke haftete, ist im Dreißigjährigen Kriege völlig erloschen. Nur in einer ganz verzerrten Form hat die Nibelungensage diese Zeit überdauert: im sog. Volksbuch vom gehörnten Siegfried. Der erste erhaltene Druck dieses Buches stammt aus dem Jahre 1726; der Text selbst ist vielleicht noch etwas älter. Er ist in ganz rohem Geschmack hergestellt: auf der einen Seite ist er äußerlich in die Höhe geschraubt durch Einführung fremdklingender Namen, lateinischer Endungen u. dgl. (so heißt Gibich jetzt Gibaldus, Kriemhilt Florigunda); auf der andern Seite wieder sind komische Szenen eingelegt, Narrenstreiche und ähnliche höchst unbedeutende kleine Episoden. Im großen und ganzen ist das Volksbuch weiter nichts als eine Umarbeitung des „Hürnen Seifrid“. Es ist dann immer wieder aufgelegt worden bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts hinein, ohne daß die bessern Kreise sich um dasselbe irgendwie gekümmert hätten. Auf dem Titel steht zu lesen: „Gedruckt in diesem Jahr“; so wird dem ungebildeten Leser weisgemacht, daß er das Neueste vom Jahre in der Hand habe. Die Behörden haben nicht nur den Gehörnten Siegfried, sondern auch alle andern Volksbücher öfter verboten. Man begreift ihr Vorgehen, wenn man auf den ungeläuterten Geschmack achtet, der in diesen Büchern waltet: sie stehen ungefähr auf der Stufe der modernen Hintertreppenromane. Aber die „albernen Dinge“ (wie die einschreitenden Behörden die Volksbücher nannten) waren manchen Leuten noch nicht albern genug; so konnte es geschehen, daß das Volksbuch vom gehörnten Siegfried zweimal noch weiter heruntergezogen wurde: 1783 verbreiterte es ein Dr. Kindleben zu einem zweibändigen Volksroman von mehr als 550 Seiten, und noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts erschien eine Neubearbeitung unter folgendem bezeichnenden[S. 122] Titel: „Siegfried und Florigunde. Oder: durch Gefahren wird die Tugend gestärkt, und die Ausdauer in derselben belohnt. Eine mährchenhafte Historie von den Abenteuern, welche Siegfried der Ungehörnte wegen der schönen Florigunde bestanden hat. Erster Teil. Ganz umgearbeitet, neu aufgelegt und in ein heilsames Lesebuch verwandelt.“ Sapienti sat. Vor dem angekündigten zweiten Teile scheint das Publikum bewahrt geblieben zu sein. Das Buch blieb der letzte direkte Ausläufer des alten Stoffes; mit dem inzwischen bereits eingeleiteten Wiedererwecken desselben hat es keinen Zusammenhang.

[S. 123]

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