Novak der Heldengreis.

Für »Oberhaupt« oder »Befehlhaber« hat die serbische und bulgarische Sprache das Wort starešina. Es bezeichnet einen Alten oder im allgemeinen einen älteren Mann von gesetzten Jahren. Ehrfurcht, Achtung, Ehrerbietung dem Alter gegenüber sind anerzogene, aufgezwungene Begriffe. Bei den Südslaven erklären sie sich einfach und klar aus der altüberkommenen Stammorganisation und den geschlechterrechtlichen, gesellschaftlichen Verhältnissen. Es wäre vom Überfluss dies hier des Näheren zu erörtern. Übereilt wäre jedoch die Annahme, dass der Südslave dem Alter an und für sich grosse Verehrung zolle. Nur den Alten ehrt und schätzt man, der als Mann in der besten Lebenskraft seinen Mann gestellt und noch als Greis Achtung verdient. Die Erfahrungen eines langen Daseins erscheinen den Jüngeren als ein wertvoller Besitz, als ein köstlicher Ersatz für dahingeschwundene leibliche Rüstigkeit und Stärke. Wenn nun ausnahmweise trotz der Betagtheit Geist und Leib männliche Frische bewahrt haben, beugt sich der südslavische Bauer vor dem Begnadeten wie vor einem Wunder, wie vor einem auserlesenen Wesen. Solche Greise besingt das Volk und feiert sie noch nach Jahrhunderten.

Brez starca nema udarca, »Ohn Alten gibt es keinen Angriff«, sagt das Sprichwort, das unzweifelhaft mit Hinblick auf greise, in Guslarenliedern verherrlichte Helden entstanden sein dürfte. Es gab solcher Helden oder richtiger, die mythenbildende Volkphantasie schuf sich welche, um einem bestimmten Empfinden und Gefühl der poetischen Eingebung gerecht zu werden. Jug Bogdan, der altehrwürdige Greis, der Schwiegervater des Kaisers Lazar, zieht mit allen seinen neun Söhnen in die Schlacht auf Leitengeben (Kosovo) und findet mit den Seinigen im Schlachtgewühl den Tod. Mehr und anderes weiss das Guslarenlied von ihm nicht zu künden. Von einem anderen alten Herrn, dem Stari Stipurile (der alte Steffel) erzählt ein Lied meiner Sammlung.1 Stipuriles feste Burg stand irgendwo im dalmatischen Küstengebiet. Einmal traf es sich, dass seine Söhne und Eidame mit ihren Reisigen auf Abenteuer über den Karst ins Türkische ziehen sollten, um Vergeltung zu üben. Ohne den Alten mochten sie nicht aufbrechen. Gerüstet und kampfbereit, wie sie waren, eilten sie in die Weinberge zum Alten und trafen ihn, dem edlen Waidwerk ergeben:

gje on buve po košulji ganja »wie er im Hemd herum die Flöhe hatzt.«

Unverweilt unterbricht der Greis seine kurzweilige, kleinliche Beschäftigung, legt sich die schwere Rüstung und die Gewaffen an, und führt seine Mannen und Knappen zum Sieg ins feindliche Land.

Ein vielgerühmter greiser Held der moslimisch-slavischen Guslarenlieder ist Ćejvan aga dedo (Ćejvan der greise Herr). Er zählt 80 oder gar 130 Jahre:

es klappern ihm des Kinnes leere Laden,

zum Teufel ist sein letzter Zahn geflogen,

doch der Alte ist noch immer der erste und wackerste Held. Mustapha der Schmerbauch unternimmt mit seinem Bruder Halil dem Falken, mit Suša von Posušje und mit Tale dem Schalknarren, samt Gefolgschaft einen Raubzug ins Dalmatische. Der greise Ćejvan muss mit, denn brez starca nema udarca. Im Hochwald lagern sich die Ritter und die Rotten unter Tannen zur Rast. Man tat sich gütlich an Wein und Braten — im Quorân steht ja nicht, dass bosnische Moslimen keinen Wein trinken dürfen —, bis sich behagliche Stimmung einfand. Sprach nicht Halil, der Jüngling, jetzt wäre es am schönsten, hätte jeder Held ein holdes Mädchen zum Kosen unterm Tann auf weichem Rasen. Und Ćejvan hub an die Wunder der Welt zu preisen, und schloss wie ein verliebter Schäfer seine weisen Betrachtungen über das Weltall mit den Worten: »das allerschönste bleibt und ist ein schönes Mägdlein!« Die gesamte Zuhörerschaft lachte vergnügt dazu, nur Mustapha fing an zu höhnen: »Was soll einem Greis ein Mädchen frommen? Alte Knochen, schwache Arme. Weh dem Mädchen in des Greisen Armen!« Darob ergrimmte Ćejvan, und Halil fuhr auch wild auf. Sie kündigten auf der Stelle Mustapha die Freundschaft, und ihnen schlossen sich die besten Kämpen an. Sie stiegen hinab ins Küstenland und führten einen blutigen Kampf gegen Šimun Breulja und Smiljanić Ilija. Die Gelegenheit machte sich Mustapha zu Nutze und plünderte inzwischen ungestört Šimuns Warte und raubte dessen Ehegemahlin2.

Ohne Ćejvan unternahmen die Moslimen keinen Raubzug. Er war überall dabei und flösste den Gegnern Schrecken ein. Zuweilen schmähten und schalten ihn die Kampfgenossen, indem sie ihm seine Um- und Vorsicht für Feigheit auslegten, aber er wusste besser Bescheid und guten Rat. Held sein ist ein lebengefährlicher Beruf.

Der vornehmste und anerkannteste Heldengreis ist jedoch Novak und mit ihm Grujica, sein Sohn, beide so unter den Südslaven, als auch unter den Rumänen unbestrittene Grössen.

Wer einmal in den Ruf eines Helden oder eines Heiligen gelangt, wird bei steigender Beliebtheit zum Hauptträger so mancher alten Sagen und Legenden. So tritt uns z. B. auch Novak in der Volküberlieferung in den mannigfachsten Rollen und Situationen entgegen, sowohl in der eines Drachentöters als letzlich auch in der eines bosnischen oder rumänischen Buschkleppers. In der epischen Volkpoesie stört solch geschichtwidriges Neben- und Durcheinander nicht.

Novak ist kein Bosnier, nicht einmal ein Serbe, vielmehr gleich dem Prinzen Marko und Relja vom Pazar ein Bulgare; wohlgemerkt, gab es natürlich am Ausgange des 14. Jahrhunderts, in der Blütezeit jener Herren, noch keine nationale Frage, und daher erscheint die Nachforschung nach der nationalen Zugehörigkeit unserer Helden als ausserhalb einer wissenschaftlichen Erörterung und völlig unstatthaft.

Novak (novus, der Neue) war des Helden Vorname, sein Beiname (nach bulgarischer epischer Überlieferung) Herr von der Burg Klisura (irgendwo bei Vakarel Ichtiman); sein Spitzname Debeljak (Dickwanst). Sein Bruder hiess nach den serbischen Guslarenliedern Radivoj und der Sohn Grujo (Georg). Klisura, griechisch Litharisa ist ein im bulgarischen Gebiet häufig vorkommender Namen auf Felsen erbauter Burgen, für den Serben dagegen ist klisura nur eine studena stijena, der kalte Felsen. Wenn nun Novak in einem kalten Felsen haust, befindet sich wohl im Gestein eine Höhle. Also erniedrigte erst die serbische Sprache und Sage den alten, greisen Novak zum Höhlenbewohner. Eine Sage gebiert die andere. Was mag den fürtrefflichsten aller Kämpen zur Flucht in die Einöde bewogen haben? Die Sage macht dafür schlankweg »die verfluchte Königin Jerina« (prokleta Jerina) verantwortlich. Diese, im übrigen recht harmlose Dame, hauste in Zvornik oder auf der Veste von Srebrnica in Bosnien. Statt der Zugtiere liess sie Menschen vor den Pflug spannen und heischte vom Volke hohe Steuern. Das Steuerzahlen war aber bei den Serben nicht einmal in der epischen Epoche ein beliebter Sport. Bei den Chrowoten und Serben verspricht fast jeder Parlamentkandidat in seiner Programmrede den versammelten Wählern gänzliche Aufhebung aller Grundsteuern und Abgaben, oder zum Mindesten deren Abwälzung auf die Juden3. Das packt. Auch Novak entschloss sich, sein Volk zu befreien, und:

odmetnu se Novak u hajduke »ins Räuberleben schlug sich Novak fort«.

Dort in der Felswand lässt ihn mit seinem Sohne und dem Gefolge das Volk hausen und von Zeit zu Zeit auf Abenteuer ausgehen. Wenn irgend etwas Grosses in der Welt vorfällt, laden die übrigen Helden gern den alten, achtzigjährigen Haudegen zur Teilnahme am Zuge ein. Im Guslarenlied ist der greise Novak immer volle achtzig Jahre alt. Was Wunder, wenn sich Novak auch einmal in der ehrwürdigen Rolle des Perseus zeigt, der Andromeda aus des Drachen Gewalt befreit. Davon handelt unser Lied.

Unsere Andromeda ist namenlos, ihr Vater ist nicht mehr König Kepheus sondern der Bulgarenfürst Michaël. Bulgarien ist für den bosnischen Guslaren ein weit entferntes Land, über dessen Lage und Bevölkerung er und seine Zuhörer fabelhafte Vorstellungen hegen. Das ist kein rechter Held ersten Ranges vor den Guslaren, der nicht schon den Drachen einmal getötet und die holde Maid erlöst hat. Prinz Marko und Relja, Mustapha von Kladuša und Orlović der Burggraf von Raab haben den Kampf glanzvoll bestanden, also auch Novak musste drankommen; denn:

nema kiše brez mutna oblaka

ni junaka brez starca Novaka!

»ohn trübe Wolke gibt es keinen Regen

und ohn den alten Novak keinen Degen!«

In einem anderen Guslarenliede besiegt Prinz Marko unter Mithilfe Reljas mit den Flügeln, einem Rufe der hartbedrängten Bevölkerung von Janina folgend, den Drachen vom See (Pambotis) und tötet bei der Gelegenheit den albanesischen Helden Musa kesedžija (Mustapha den Beutelschneider, Strauchritter) und dessen Gesellen Gjemo Brgjanin (Gjemo den Älpler). Der Drache (blôr, blavor) war eine 12 Ellen lange Schlange, die sich mit jungen Mädchen und Burschen zum Futter begnügte. In ihrem aufgesperrten Rachen konnte bequem ein fetter Mastochs Unterschlupf finden. Marko erwischt den fliehenden Musa just vor den Toren Litharisas und macht ihm und Gjemo den Garaus.

Das ist die Örtlichkeit unseres Guslarenliedes. Die Fabel klingt nur etwas anders, etwas modernisiert. Der Gebieter (Ban) der Burg von Janina (Janok) freit um die Prinzessin von Bulgarien. Der Fürst kann sie ihm nicht ohne weiteres überlassen; denn er weiss, was er seinem Drachen schuldig ist. Der Ban von Janok holt sich dann unter Beistand Novaks und anderer Helden die Braut ab, nachdem Novak das Ungeheuer glücklich getötet. Die Fabel erscheint hier ins Serbisch-ritterliche übersetzt und der märchenhaft grellen Szenerie einigermassen entkleidet. Der Drache hat menschliche Gestalt angenommen und sitzt als schwarzer Araber hoch auf einem brüllenden Beduinenrappen. Sonst erfreut sich der Schwarzaraber des Besitzes dreier Köpfe, wie z. B. der, mit dem mein Orlović einen Strauss ausgefochten4; von rechtswegen müsste er als Drache siebenköpfig sein. In unserem Liede ist der Araber bloss einköpfig, doch sieben Bräutigame und deren Gefolgschaften hatte er ums Leben gebracht. Ein bulgarisches Guslarenlied erzählt uns des näheren vom Aussehen des Arabers und es empfiehlt sich die kurze Schilderung hier zu wiederholen, um unser Lied damit erläuternd zu ergänzen, auf dass man begreife, was für wackerer Degen sein Besieger, Novak der Heldengreis, gewesen.

Ein Brautgeleite zog mit der Braut durchs Hochgebirge, da plötzlich:

Ostreka i edna strašna beda, ein furchtbar Ungetüm begegnet ihnen,
strašna beda hala-haletina, ein furchtbar Ungetüm, ein grauser Drache,
haletina cŏrna Arapina! der Drache war ein schwarzer Araber!
Dolna usta na gŏrde mu bie, Die Unterkiefer schlägt ihm auf die Brust,
gorna usta v čelo go udara; die Oberkiefer stösst ihm an die Stirne;
glava mu kolku dva tŏpana, an Umfang gleich sein Haupt ist zweien Trommeln,
oči ima kolku dve panici; gleich zweien Tellern gross sind ihm die Augen;
usta ima kolku mala vrata, sein Mund so gross wie eine kleine Haustür,
zŏbi ima četiri dikani, vier Pfähle dienen ihm im Mund als Zähne,
nodze ima Solunski direci. als Füsse wohl aus Salonichi Balken.
Koga klapat taja pusta usta, So oft er aufreisst diesen wüsten Rachen,
dur ot usta ogin isfŏrljuva, speit Feuerflammen aus dem Rachen er,
dur na gora listovi obliva. bedeckt mit Geifer er das Laub vom Hochwald.

Es ist allgemein bekannt, dass die Perseus-Andromeda-Sage als christliche Legende vom hl. Georg, dem Drachentöter, eine Verjüngung und Verklärung erfahren hat. Sie ist in der besonderen christlichen Fassung auch bei den Südslaven einheimisch. Ein solches Stück veröffentlichte ich in Pitrés Archivio per le tradizioni popolari Vol. IX, Palermo 1890, unter dem Titel: Le afflizioni di Trojano. Canto dei guslar della Bosnia (223 Verse nebst Einleitung und Randbemerkungen). Schön hat A. Chachanov diesen Sagenstoff mit Hinblick auf die grusinische Überlieferung besprochen5.

Unser Guslarenlied von Novak dem Heldengreis hat auch eine historisch-pragmatische Bedeutung wegen der darin genau angegebenen Zeit, wann sich die Begebenheit zugetragen. Die chrowotischen Geschichtforscher jener Art, deren ich in den Böhmischen Korallen aus der Götterwelt gedacht, wären überglücklich, wenn sie so sichere Angaben über den Tag und das Jahr der Geburt und des Ablebens des unendlich gepriesenen nationalen Königs Zvonimir, des grossen Unbekannten, überliefert bekommen hätten. Novak besiegte nämlich den Schwarzaraber in jenem Jahre als am 24. April, d. h. am Georgitage, ein solcher Schnee einfiel, dass die Kinder auf den Strassen Schneeball spielten. Im Jahre 1894 am 7. Juni morgens erlebten wir Wiener ähnlich ein märchenhaftes Hagelwetter. In den breitesten Strassen blieben stundenlang schwere Lastwagen im Eise stecken. Wer es nicht mit angesehen, glaubt es nicht. Der Guslar mag immerzu scherzend erzählen, dass sich seine Geschichte damals ereignet habe, als zu St. Georgi ein Schneefall eintrat, ich will zum Trotz gerade dies Geschehnis für wahr und das übrige nur für eine slavische Variante der Perseus-Andromeda-Sage halten, die zu Ehren des achtzigjährigen Novak erfunden und erdichtet ward.

Kat se ženi od Janoka bane Der Ban von Janok ging auf Freierfüssen;
na daleko čuo za djevojku, vernahm von einer Maid in weiter Fremde,
čuo bane u zemlji bugarskoj der Ban vernahm, im Lande der Bulgaren,
u onoga bugarskoga kneza, die Tochter wär es vom Bulgarenfürsten;
5 gji je prose mloge mušterije um ihre Hand dass viele Freier freien,
a nitko je odvodit ne mere. doch keiner wär im Stand sie heimzuführen.
On opremi sebe i gjogata; Da rüstet er sich selbst und seinen Falben,
ode bane u zemlju bugarsku und fort ins Land Bulgarien zog der Ban
bjelu dvoru bugarskoga kneza. zum weissen Hof des Fürsten von Bulgarien.
10 Dobro ga je kneže dočekavo Fürtrefflich ihn der Fürst empfangen tat,
a iznio pivo i jidivo er liess herbei Getränk und Speisen schaffen,
pa śjedoše ladno piti vino. dann setzten sie sich kalten Wein zu trinken.
Odma bane zaprosi djevojke. Der Ban hält unverweilt ums Fräulein an.
Kneže šuti, ništa ne bješjedi, Der Fürst, der schweigt, er spricht kein einzig Wörtchen,
15 nit je daje nit mu je ne daje. er sagt nicht zu und sagt ihm auch nicht ab.
Ražljuti se od Janoka bane Darob geriet in Zorn der Ban von Janok
pa on snijgje do gjogata svoga und stieg hinab zu seinem falben Läufer
pa uzjaši debela gjogata; und schwang hinauf sich auf den feisten Falben;
ode bane kroz zemlju bugarsku dahin durchs Land Bulgarien zog der Ban,
20 u Janoka bijeloga grada. dahin zu seiner weissen Burg von Janok.
Sve dan po dan godinica dana. So Tag an Tag ergab ein Jahr an Tagen.
Kada bješe o Jurjevu danu, Als um die Zeit des Sankt Georgitages
snijeg pade o Jurjevu danu, ein Schneefall eintrat am Georgitage,
grudaju se djeca po sokacim, Schneebälle warfen Kinder auf den Gassen,
25 jedno drugog grudom udarilo, das eine traf das andre mit dem Schneeball,
zajmiše se djeca nis sokake: entlang den Gassen jagten sich die Kinder:
— Stani kurvo, njesi pobjegnulo — Na, wart du Dirn, du Ding wirst nicht entwischen
na sramotu ko banu djevojka! zu Schimpf und Schande wie dem Ban das Bräutchen!
To dočuo od Janoka bane Der Ban von Janok das Geschrei vernahm,
30 pa svu sebi djecu pokupio berief zu sich die Kinder allesamt
pa dobro je djecu darovao, und tat die Kinder gar beschenken reichlich,
svakom djetu po žut dukat dade. jedwedes Kind mit einem Golddukaten.
Pa opremi debela gjogata; Drauf rüstet er den feisten Falben aus;
ode bane u zemlju bugarsku ins Land Bulgarien zog der Ban von dannen
35 bjelu dvoru bugarskoga kneza. zum weissen Hof des Fürsten von Bulgarien.
Na avliju natjera gjogata, Er trieb den Falben nach dem Burghof hin,
na avliji zatvorena vrata. doch war vom Hofe wohl das Tor verschlossen.
Bane trže pernu topuzinu, Den nägelreichen Kolben schwang der Ban,
stade lupat na avliji vrata hub an damit aufs Hoftor loszuhämmern
40 a on kneza po imenu vikat: und rufen auch beim Namen an den Fürsten:
— Kurvo jedna, Mijoile kneže! — Du eine Metze, Michaël, du Fürst,
izlaz kurvo na megdan junački zum Heldenzweikampf komm heraus, du Metze,
ja izvodi glavitu djevojku! wo nicht, so führ heraus das stattlich Mädchen!
Kada kneže poznavao bana Sobald als da der Fürst den Ban erkannte,
45 ondar sletje vratma i avliji flog er behend zum Tor und Hof hinab
pa otvori na avliji vrata: und öffnete das Einlasstor des Hofes:
— Aman bane mili gospodare! — Verzeihung Ban, mein teuerster Gebieter!
odjaš bane debela gjogata, steig ab, o Ban, von deinem feisten Falben,
ajde sa mnom u bijele dvore! komm in den weissen Hof mit mir hinauf;
50 Ja ću tebi curu pokloniti, ich werde zum Geschenk die Maid dir machen,
ja rodio, tebi poklonio. so wahr ich sie gezeugt, ich schenk sie dir!
Ban odjaši debela gjogata. Da stieg der Ban vom feisten Falben ab.
Vjerne sluge konja odvedoše, Die treuen Diener führten fort den Renner,
kneže bana u bijele dvore; der Fürst den Ban in weisse Burggemächer;
55 za punu ga sopru posadio er pflanzt’ ihn hin zur reichbesetzten Tafel;
pa śjedoše ladno piti vino. sie huben an, dem Kühlwein zuzusprechen.
Tri bijela pridaniše dana. Drei weisse Tage tagten sie selbander.
Kat četvrti danak osvanuo Als dann des vierten Tages Morgen graute,
ondar bane zaprosi djevojke: bewarb der Ban sich um des Mädchens Hand:
60 — Ak neš bane poklonit djevojku! »Wenn du mir, Fürst, die Maid nicht schenken magst!«
  (Er schwingt den Streitkolben gegen den Fürsten, der zu Tod erschrocken und sprachlos mit Hand und Kopf zustimmend, seine Schenkfreudigkeit äussert.)
Ondar bane bjeśjedio knezu: Dann weiter sprach der Ban zum Fürsten noch:
— Kaću kneže sa svatovma dojći? — Wann darf ich, Fürst, mit dem Geleit erscheinen?
koliko ću dovesti svatova? Wie viel Geleitgefolge soll ich führen?
— Povedi mi iljadu svatova, — Bring mir eintausend Hochgezeiter mit,
65 sve knezova, prvije kmetova nur lauter Schulzen, reiche Lehenbauern
i povedi svate varošane. und bring zu Hochgezeitern Städter mit.
Ajde bane u drugu nedilju! Erscheine, Ban, mir in der zweiten Woche!
Pojgje bane od Janoka grada. Der Ban von Janok brach nun auf zur Heimkehr.
Kad istjera konja na avliju, Als hoch zu Ross er in den Hof gejagt,
70 na avliji banova djevojka, befand sich in dem Hof des Fürsten Fräulein,
ona banu tio bjeśjedila: sie sprach mit leisen Lauten so zum Ban:
— Gospodine od Janoka bane, — Mein edler Herr und Ban von Burg zu Janok
šta no tebi babo bjeśjedaše? was hat mein Vater wohl zu dir gesprochen?
— Bjeśjedaše Mijoile kneže — Fürst Michaël, der hat zu mir gesprochen:
75 da povedem svate varošane zu Hochgezeitern soll ich Städter bringen
i knezove i prve kmetove. nur lauter Schulzen, reiche Lehenbauern.
— Šta će babi svati varošani?! — Was sollen Städter-Hochzeitleut dem Vater?!
Ne će babo boje prodavati! er will doch keine Hofgelass’ verkaufen!
I knezovi i prvi kmetovi?! dann, lauter Schulzen, reiche Lehenbauern?!
80 Ne će babo zemlje dijeliti! will denn der Vater Länderei’n verteilen?
A zâr ne znaš od Janoka bane, Ja, blieb dir unbekannt es, Ban von Janok,
sedam sam se isprosila puta, dass siebenmal als Braut ich ward erworben
sve sedam sam povogjena puta; und siebenmal als Braut die Reise machte?
a moj babo, da od Boga najgje! Jedoch mein Vater, mög es Gott ihm lohnen,
85 sve sedmere svate oglobio, brandschatzte all die sieben Brautgefolge,
pogubio sedam gjuvegija, er bracht ums Leben sieben Bräutigame
mlogo pusto nasipao blago. und häufte viel an eitlen Schätzen auf.
I tebe će bane pogubiti Er wird auch dich, o Ban, ums Leben bringen,
a i tvoje svate oglobiti brandschatzen wohl auch deine Hochgezeiter,
90 a i tvoje blago ustaviti. auch deine Schätze sich zurückbehalten.
Ako misliš mene odvoditi Wofern du heimzuführen mich vermeinst,
dera kupi pod izbor junake. traun, sammle lauter auserwählte Helden!
Pa se čuvaj kroz zemlju bugarsku, Und nimm in Obacht dich durchs Land Bulgarien,
Bugari su stare varadžije, Bulgaren sind ja altverschlagne Schelme,
95 dokle sada na gjogatu projgješ dass dich, indes du hoch zu Falben durchziehst,
da te koji džidom ne opali! nicht einer mit dem Wurfspiess arg versenge!
Ode bane kroz zemlju bugarsku. Durchs Land Bulgarien zog nach heim der Ban.
Kada dogje u Janoka grada, Als heim er in die Burg von Janok kam,
ondar śjede, sitru knjigu piše da schrieb er ohn Verzug ein zierlich Schreiben
100 pa je šalje Kraljeviću Marku: und übersandt es an den Prinzen Marko:
»Eto knjiga dragi pobratime! »Allhier ein Schreiben, teuerer Herzensbruder!
Hajde meni Marko u svatove. Erschein zu meinem Brautgeleite, Marko,
Nemoj vodit svata nijednoga. bring keinen Hochgezeiter weiter mit;
Ja sam brate curu isprosio, ich hab mir, Bruder, eine Braut erworben,
105 isprosio u zemlji bugarskoj. erworben bass im Lande der Bulgaren.
Bugari su stare varadžije«. Bulgaren sind ja altverschlagne Schelme.«
Drugu piše Miloš Obiliću: An Miloš Obilić ein zweites Schreiben:
»Ajd Milošu meni u svatove! »Erschein zu meinem Brautgeleite, Miloš!
Nemoj vodit svata nijednoga. bring keinen Hochgezeiter weiter mit;
110 Ja sam brate curu isprosio, ich hab mir, Bruder, eine Braut erworben,
isprosio u zemlji bugarskoj. erworben bass im Lande der Bulgaren.
Bugari su stare varadžije«. Bulgaren sind ja altverschlagne Schelme.«
Treću piše Relji ot Pazara: An Relja vom Pazar ein drittes Schreiben:
»Ajde Relja meni u svatove. »Erschein zu meinem Brautgeleite, Relja!
115 Nemoj vodit svata nijednoga. bring keinen Hochgezeiter weiter mit;
Ja sam brate curu isprosio, ich hab mir, Bruder, eine Braut erworben,
isprosio u zemlji bugarskoj. erworben bass im Lande der Bulgaren.
Bugari su stare varadžije«. Bulgaren sind ja altverschlagne Schelme.«
Kada bješe u oči nedilje Als es gerad vor Sonntag Abend war,
120 al eto ti Kraljevića Marka der Königsprosse Marko kam daher
a za Markom Miloš Obilića, und gleich nach Marko Miloš Obilić,
za Milošem Relje ot Pazara. nach Miloš folgte Relja vom Pazar.
Dobro ji je dočekao bane; Fürtrefflich sie der Ban empfangen tat,
konje vodi u tople podrume die Rosse führt er in die warmen Keller,
125 a junake u bijele dvore; die Ritter in die weissen Burggemächer
za punu ji sopru posadio und pflanzte sie an reichbesetzte Tafel.
pa śjedoše ladno piti vino. Sie huben an am Kühlwein sich zu laben.
Kad u jutru jutro osvanulo, Am Morgen als der Morgen angebrochen,
dobre svoje konje opremiše da rüsteten sie ihre guten Renner
130 pa pojgjoše od Janoka grada. und zogen fürbass aus der Burg von Janok.
Putovaše i dva i tri dana. Am zweiten oder dritten Reisetage
Kada biše kroz goru zelenu als sie im grünen Hochwald sich befanden
kraj stijene starine Novaka, dem Felsen nah des Heldengreises Novak,
ondar reče Kraljeviću Marko: da sprach das Wort der Königsprosse Marko:
135 — Gospodare od Janoka bane, — O mein Gebieter, Ban von Janok-Burg,
da s vratimo starini Novaku, zum greisen Novak lass uns Einkehr halten,
da zovnemo njega u svatove; damit wir ihn zur Hochzeit laden ein,
nek povede svog sina Grujicu, er führe mit Georgchen seinen Sohn;
jer brež njega pouzdanja nejma! denn sonder ihn ist kein Verlass aufs Glück!
140 Pa s vratiše studenoj stijeni. Sie hielten Einkehr in die kalte Höhle.
Bane starog zove u svatove. Zur Hochzeit lud der Ban den Alten ein.
Bjeśjedi mu starina Novače: Zur Antwort ihm der greise Novak gab:
— Gospodine od Janoka bane! — O mein Gebieter, Ban von Janok-Burg!
Ja ne mogu u svatove pojći, Zur Hochzeit kann unmöglich mit ich ziehen,
145 jêr ja groša ni dinara nejmam denn keinen Groschen noch Denar besitz ich,
pa s ne mogu spremit u svatove; und kann mich nicht zur Hochzeit rüsten aus
jêr znaš bane mili gospodare, Du weisst ja, Ban, o teuerster Gebieter,
da ja nejmam kuće ni kućišta, dass weder Haus ich noch Gehöfte habe;
kuća mi je studena stijena. fürs Heim mir hilft die kalte Felsenhöhle.
150 Kada bane čuo lakrdiju, Sobald der Ban die Worte tat vernehmen
dade bane stotinu dukata, da gab der Ban ein hundert Golddukaten
dade Marko stotinu dukata, und Marko gab ein hundert Golddukaten
dade Miloš stotinu dukata, und Miloš gab ein hundert Golddukaten
dade Relja stotinu dukata. und Relja gab ein hundert Golddukaten.
155 Opremiše starinu Novaka Sie rüsteten den greisen Novak aus,
i njegova sina Gruajana zu gleicher Zeit Georgchen seinen Sohn
pa odoše u zemlju bugarsku. und zogen fürbass in das Land Bulgarien.
Kad dojgjoše u zemlju bugarsku, Als sie im Land Bulgarien angekommen,
sve zeleno polje prikriveno; belagert lag das grüne Grasgefilde
160 knez skupio silovitu vojsku. vom Heere mächtig, das der Fürst gesammelt.
Al eto ti crne Arapine Doch sieh! da naht ein schwarzer Araber,
i on jaši vranu bedeviju. beritten wohl auf Beduinenrappen.
Arap ciči, bedevija riče, Der Ărăbĕr gröhlt, der Wüstenrappe brüllt,
pod njima se crna zemlja trese: die Schwarzerd unter dem Getrapp erdröhnt:
165 — Kojo vam je od Janoka bane? — Wer ist euch hier der Ban von Janok-Burg?
nek izijgje na megdan junački, er mög heraus zum Heldenzweikampf rücken
jă izijgje jă izmjenu najgje! entweder selber oder sein Ersatzmann!
Pojgje bane na megdan izijći. Schon wollt heraus der Ban zum Zweikampf rücken,
Ne dade mu Miloš Obiliću: doch hielt zurück ihn Miloš Obilić:
170 — Stani bane mili gospodare! — Halt ein, o Ban, mein teuerster Gebieter.
tvoj je megdan, moje zaodivo; Der Kampf ist dein, doch mein die Kampfvertretung!
ja ć Arapu na megdan izijći. ich will dem Araber im Plan erscheinen.
Pa istjera debela alata. Und jagte hoch auf feistem Fuchs hinaus;
Natjeraše jedan na drugoga. sie drangen einer auf den andern ein.
175 Arap trže pernu topuzinu Es schwang der Araber die Nagelkeule
pa ošinu Miloš Obilića; und schlug drauf los auf Miloš Obilić,
obori ga u zelenu travu, er warf ihn nieder auf den grünen Rasen,
saveza mu na plećima ruke, er band ihm auf die Schultern fest die Hände,
otjera ga u zemlju bugarsku er trieb ihn vor sich her ins Land Bulgarien
180 u tavnicu Mijoila kneza. fort ins Verliess des Fürsten Michaël.
Malo vrime zu dugo ne bilo Nach kleiner Weile, wohl nicht allzulanger,
al eto ti crne Arapine; der Schwarzaraber wieder war erschienen.
Arap ciči, bedevija riče: Der Araber gröhlt, der Wüstenrappe brüllt:
— Kojo vam je od Janoka bane? — Wer ist von euch der Ban von Janok-Burg?
185 nek izijgje na megdan junački, Er mög heraus zum Heldenzweikampf rücken
ja izijgje, ja izmjenu najgje! entweder selber oder sein Ersatzmann!
Pojgje bane na megdan izijći, Schon wollt heraus der Ban zum Zweikampf rücken,
ne dade mu Relja ot Pazara: doch hielt zurück ihn Relja vom Pazar:
— Stani bane, mili gospodare! — Halt ein, o Ban, mein teuerster Gebieter!
190 tvoj je megdan, moje zaodivo! der Kampf ist dein, doch mein die Kampfvertretung!
Pa istjera debela putalja. Und stürmt’ hinaus auf seinem feisten Mustang;
Natjeraše jedan na drugoga. sie drangen einer auf den andern ein.
Arap trže pernu topuzinu Es schwang der Araber die Nagelkeule
pa udari Relju ot Pazara, und schlug drauf los auf Relja vom Pazar,
195 obori ga u zelenu travu, er warf ihn nieder auf den grünen Rasen,
saveza mu na plećima ruke, er band ihm auf die Schultern fest die Hände,
otjera ga u zemlju bugarsku er trieb ihn vor sich her ins Land Bulgarien
u tavnicu Mijoila kneza. fort ins Verliess des Fürsten Michael.
Malo vrime za dugo ne bilo Nach kleiner Weile, wohl nicht allzulanger,
200 al eto ti crne Arapine, der Schwarzaraber wieder war zur Stelle.
Arap ciči, bedevija riče: Der Araber gröhlt, der Wüstenrappe brüllt;
— Kojo vam je od Janoka bane? — Wer ist von euch der Ban von Janok-Burg?
nek izijgje na megdan junački, Er mög heraus zum Heldenzweikampf rücken
ja izijgje ja izmjenu najgje! entweder selber oder sein Ersatzmann!
205 Pojgje bane na megdan izijći, Schon wollt ihm auf dem Plan der Ban erscheinen,
ne dade mu Kraljeviću Marko: doch wehrt’ es ihm der Königsprosse Marko:
— Stani bane, mili gospodare! — Halt ein, o Ban, mein teuerster Gebieter!
tvoj je megdan, moje zaodivo! der Kampf ist dein, doch mein die Kampfvertretung!
Dok mu Marko na megdan izijgje! Na, bis ihm Marko auf dem Plan erscheint!
210 Pa on zajmi debela šarina; Und tollte fort auf seinem feisten Schecken.
natjeraše jedan na drugoga. Sie drangen einer auf den andern ein.
Marko trže pernu topuzinu Herr Marko liess die Nagelkeule schwirren
pa ošinu crnu Arapinu. und niedersausen auf den Schwarzaraber.
Kako ga je lako udario Wie gar so leichten Schlag er ihm versetzte,
215 pot sobom je šarca oborio, dass ihm der Schecken unterm Leibe stürzte,
na njega se šarac pribacio der Schecke warf sich über seinen Reiter
pa pritiśće Kraljevića Marka. und drückt’ zur Erd’ den Prinzen Marko nieder.
Arap sjaši šafku bedeviju Der Araber stieg vom wilden Rappen ab
pa saveza Kraljevića Marka; und fesselte den Königsprossen Marko;
220 otjera ga u zemlju bugarsku er trieb ihn vor sich her ins Land Bulgarien
u tavnicu Mijoila kneza. fort ins Verliess des Fürsten Michael.
Malo vrime za dugo ne bilo Nach kleiner Weile, wohl nicht allzulanger,
al eto ti crne Arapine. der Schwarzaraber wieder war zur Stelle.
Arap ciči, bedevija riče, Der Araber gröhlt, der Wüstenrappe brüllt,
225 pod njima se crna zemlja trese. die Schwarzerd unter ihrem Trab erdröhnt:
— Kojo vam je od Janoka bane? — Wer ist euch hier der Ban von Janok-Burg?
nek izijgje ja izmjenu najgje! er mög erscheinen oder sein Ersatzmann!
Pojgje bane na megdan izijći, Schon wollt ihm auf den Plan der Ban erscheinen,
ne dade mu starina Navače: doch wehrt’ ihm Novak ab, der Heldengreis:
230 Stani bane, mili gospodare; — Halt ein, o Ban, mein teuerster Gebieter,
dok mu stari na megdan izijgje! zuerst erschein’ ihm auf dem Plan der Alte!
Bjeśjedi mu dijete Grujica: Da sprach zu ihm das Wort sein Kind Georgchen:
— Â moj babo starina Novače! — O du mein Vater Novak, Heldengreis,
da mi svoje sablje razmjenimo! o lass uns wechseln unsre Säbel aus;
235 tvoja sablja od devet pedalja neun Spannen misst dein Säbel in der Breite,
a moja je ot četiri pedlja. vier Spannen bloss ist breit der Säbel mein.
— A moj sine dijete Grujica! — Lass gut es sein, mein Sohn, du Jung-Georgchen!
ako meni do nevolje dojgje Sollt ich in Leid und schlimme Lage fallen,
lasno ćemo sablje razmijenit! leicht wechseln wir noch unsre Säbel aus.
240 Natjeraše jedan na drugoga, Sie drangen einer auf den andern ein,
potegoše sablje ot pojasa sie zogen blank die Klingen aus dem Gürtel,
(ne tje stari perne topuzine) (der Alte wollte nicht die Nagelkeule)
pa ošinu crnu Arapinu; er traf mit einem Hieb den Schwarzaraber,
poviš pasa malo natfatio; erfasst’ ihn nur ein wenig oberm Gürtel;
245 kako ga je lako udario so fein und leicht tat diesen Streich er führen,
dvije pole u travu padoše. dass gleich zwei Hälften in den Rasen fielen.
Opet Arap is travice viče: Und dennoch schreit vom Rasen der Araber:
— Mol se Boga, starina Novače! — O preis nur Gott, du Heldengreis, o Novak!
Marko mi je rebra polomio Die Rippen hat Herr Marko mir zerbrochen,
250 a ne bi me lako pogubio! sonst hättest du mich nicht so leicht zerstochen!
Pa odoše u zemlju bugarsku Nun zogen fort sie in das Land Bulgarien
bjelu dvoru Mijoila kneza. zum weissen Hofe Michaëls, des Fürsten.
Kako dojgje starina Novače Kaum kam Herr Novak hin, der Heldengreis
odma razbi na tamnici vrata sofort zerbrach die Pfort er am Verliesse
255 pa ispuśća sve tri pobratima. und machte frei der Wahlgebrüder drei.
Svu kneževu rastjeraše vojsku, Des Fürsten Heer sie trieben auseinander
bijele mu dvore porobiše, und plünderten ihm aus die weisse Hofburg;
pokupiše gotovinu blago, sie rafften all den baren Schatz zusammen,
pogubiše dva njegova sina, sie töteten ihm seine beiden Söhne,
260 od zla roda nek nije poroda. von frevler Zucht, dass keine Frucht verbleibe.
Oni kneza živa oguliše, Den Fürsten schunden sie lebendig ab.
povedoše glavitu djevojku Sie führten mit sich weg das stattlich Mädchen
pa odoše kroz zemlju bugarsku. und zogen durch das Land Bulgarien heim.
Igje Marko, pjeva prit svatovma: Herr Marko singt voran dem Hochzeitzuge:
265 — Nejmakiše brez mutna oblaka — Ohn trübe Wolke gibt es keinen Regen
ni junaka brez starca Novaka! und ohn den alten Novak keinen Degen!
Da ne bješe starina Novače Hätt Novak uns gefehlt, der Heldengreis,
mi ostasmo sužnji u Bugarskoj! wir blieben Kerkerhäftling in Bulgarien!
Da b u koga ne bi ni žalio Wär’s noch bei wem, es tät nicht weh der Seele,
270 već u onog kneza bugarskoga! doch grad bei dem, beim Fürsten von Bulgarien!
Pa odoše u Janoka grada. Nun zogen sie zur Janok-Burg zu Haus.
Pilav čine tri nedilje dana. Drei Wochen währte wohl der Hochzeitschmaus.

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