Der vierzehnte Psalm: Dixit insipiens in corde suo.

Es spricht der Unweisen Mund wohl:

Den rechten Gott wir meinen.

Doch ist ihr Herz Unglaubens voll,

Mit Tat sie ihn verneinen.

Ihr Wesen ist verderbet zwar,

Fur Gott ist es ein Greuel gar,

Es tut ihr keiner kein gut.

Gott selb vom Himmel sah 'erab

Auf aller Menschen Kinden.

Zu schauen sie, er sich begab,

Ob er jemand wurd finden,

Der sein Verstand gerichtet hätt,

Mit Ernst nach Gottes Worten tät

Und fragt nach seinem Willen.

Da war niemand auf rechter Bahn,

Sie waren all ausschritten,

Ein jeder ging nach seinem Wahn

Und hielt verlorne Sitten.

Es tät ihr keiner doch kein gut,

Wie wohl gar viel betrog der Mut,

Ihr Tun müßt Gott gefallen.

Wie lang wöllen unwissend sein,

Die solche Müh aufladen,

Und fressen dafür das Volk mein

Und nähren sich mit seim Schaden.

Es steht ihr Trauen nicht auf Gott,

Sie rufen ihm nicht in der Not,

Sie wolln sich selb versorgen.

Darum ist ihr Herz nimmer still

Und steht allzeit in Forchten.

Gott bei den Frommen bleiben will,

Dem sie mit Glauben g'horchen.

Ihr aber schmecht des Armen Rat

Und höhnet alles, was er sagt,

Daß Gott sein Trost ist worden.

Wer soll Israel, dem armen,

Zu Zion Heil erlangen?

Gott wird sich seins Volks erbarmen

Und lösen, die gefangen.

Das wird er tun durch seinen Sohn,

Davon wird Jakob Wonne han

Und Israel sich freuen.

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