XI.

Am andern Morgen reiste Heinrich ab. Der Tag war schön, und der schmerzlich Beraubte, aber der Entsagung Fähige hatte, in der offnen Chaise, die er für sich genommen, allein durch Feld und Wald hinrollend, wundersame Empfindungen. Die Lerchen sangen steigend in die sonnige Höhe — die frohen, frischen Klänge, die ihn von allen Seiten umtönten, übten auf das gedrückte Herz eine freundliche Wirkung. Je weiter er von der Stadt sich entfernte, um so erleichterter fühlte er sich. Sie versank hinter ihm, in der er so brennenden Schimpf erfahren: die Flecken, die seiner Ehre sich angeheftet, schienen mit ihr zu vergehen, und das stechende Leid milderte sich zu linder Trauer.

Als er der Heimath sich näherte, sprachen ihn die Landschaftsbilder wohlthuender an, und die Poesie der Knabenjahre, der ersten Ausflüge, deren er sich hier erinnern mußte, legte sich ihm balsamisch an die Seele. Die Liebe, der er entgegenging, beglückte und rührte ihn in der bloßen Vorstellung, und tief empfand er die heilige Festigkeit des Bandes, das Eltern und Kind verknüpft. Die peinliche Erfahrung hatte ihn selbst wieder zum Kinde gemacht, das Trost und Hülfe suchte bei denen, welche die Natur ihm zum treuesten Beistand angewiesen; und diesem Trost, wie sehnte er sich ihm entgegen! Als nun aber das Städtchen selbst hervortrat, da gingen schmerzlich erregte Gefühle durch die wohlthuenden: er bangte vor dem Moment des Geständnisses, vor dem Unmuth und dem Schmerz der mitbeleidigten Eltern, und er mußte alle Kraft zusammennehmen, um endlich mit gefaßter Miene vor sie zu treten.

Die ersten zärtlichen Begrüßungen und Umarmungen belehrten ihn, daß ein Geständniß nicht mehr nöthig sey. Die Untreue der Geliebten war im Orte schon bekannt, und das Benehmen des Mädchens wurde namentlich von der Mutter leidenschaftlich verurtheilt. Heinrich vernahm aus dem Munde der guten Frau Bedauern, Anklagen und Glückwünsche nacheinander, während der Vater schweigend oder mit ernsten, kurzen Worten zustimmte. Er sah aber auch, wie die Freude über den öffentlichen Erfolg und den beginnenden Ruhm des Sohnes den Verdruß über die erlittene Kränkung in Beiden überwog, und fühlte mit tiefer Beruhigung, daß er sich mit ihnen verständigen konnte. Wie wohl that ihm das! Gerührt sah er in die guten Augen, aus denen die treueste Liebe glänzte.

Er wollte sich entstricken von den Erschütterungen der letzten Tage, zu dem neuen Leben in möglichster Einsamkeit sich vorbereiten, und mit heimlichen, wenn auch melancholischen Empfindungen richtete er sich in dem Stübchen ein, das er seit Jahren zu bewohnen pflegte — still, abgelegen, mit der Aussicht auf den Garten, für ihn ein erinnerungsreicher Boden und ganz geeignet zum Rückgang in frühere Zeiten, zum Ueberdenken des Erlebten und zum Ausreifen neuer Entschließungen. — —

Es ist nicht meine Absicht, den Verkehr Heinrichs mit den Seinen und mit den guten Freunden, deren er in dem Geburtsorte besaß, näher zu schildern. Auch die letztern nahmen lebhaft Partei für ihn, und manche scharfe Bemerkung fiel über das weibliche Geschlecht überhaupt, wogegen aber eben der Geschädigte zu protestiren pflegte.

Er genas, wenn auch langsam und ohne den fröhlichen Sinn und schönen Muth früherer Tage wiederzufinden. Zuweilen sprach er sich über Auguste und ihr Verhalten in einer Art aus, daß man schließen mußte, er sehe in der Lösung des Bandes ein für ihn unter allen Umständen günstiges Geschick. Dann erblickte man ihn aber doch wieder in Aufregung, Verwirrung und Betrübniß. Die Mutter, die am innigsten mit ihm fühlte, tröstete ihn in solchen Momenten und meinte: er werde schon die Rechte noch finden! Wenn er dann eigen seufzte und die Achsel zuckte, ruhte sie nicht mit erheiternden, ja schmeichelnden Reden, bis seine Mienen sich wieder aufhellten. Einmal entgegnete er der Trösterin mit Ernst: „Wer eine Erfahrung gemacht hat, wie ich, der findet nicht leicht den Muth zu einer neuen Unternehmung. Wenn man einem Scheinbild nachjagt, sieht man sich am Ende nicht nur getäuscht, man hat vielleicht gerade das wahre Glück, das man erlangen konnte, thöricht versäumt und auf immer verloren! — Nun,“ setzte er mit leisem Lächeln hinzu, „immer bleibt mir ja eine Mutter, die mich liebt, wie ich sie liebe — und die mir nie untreu werden wird!“ — „Das schon,“ erwiederte die Gute. „Aber das ist nicht genug! Für dich nicht, und für mich auch nicht!“

Unser Freund scheute sich, den Eltern eine letzte Eröffnung zu machen. Er gab sich den Gefühlen hin, die sich in ihm erzeugten, rechnete mit sich selbst und lebte ein Leben stiller Erwägungen.

Ungefähr acht Tage nach seiner Heimkehr schrieb er an den ihm so freundlich gewogenen Rector der Handelsstadt einen Brief, der uns den besten Blick in den Zustand seines Herzens thun läßt. Er hatte nicht die Stimmung gefunden, den eben so braven und heitern wie gelehrten Schulmann noch zu besuchen; aber durch die Nachricht, die ihm Hanna mitgetheilt, war die Achtung, die er immer gegen ihn empfunden, so vermehrt worden, daß es ihm jetzt eine wahre Genugthuung verschaffte, gegen ihn mit aller Offenheit sich auszusprechen. Die Hauptstellen lauteten:

„Es ist sonderbar, welche Erfahrungen wir armen Sterblichen machen und immer wieder machen. In gewissen Dingen werden wir nicht nur nicht durch den Schaden Anderer klug, sondern auch nicht einmal durch unsern eigenen. Immer wieder täuschen wir uns — weil der Trug so lieblich ist und ein tiefes, glühendes Verlangen der Seele stillt!

Wie viel ist über die Liebe gesagt und gesungen! — und noch immer ist nicht recht in’s Licht gesetzt, daß es zweierlei Liebe, zwei grundverschiedene Arten von Liebe gibt. Unterschieden sind sie wohl; aber nicht mit völliger Gerechtigkeit und siegreicher Klarheit. Die eine ist reizender, bestrickender gemalt wie die andere; und wenn diese auch als die bessere hingestellt worden ist, so fühlt man aus dem Bilde das Pflichtgefühl des Malers, nicht die reine, selige Begeisterung heraus. Was er erhöhen wollte, fand nicht auch die wahre höhere Schönheit und muß dem Zauber weichen, der unwillkürlich in die Spiegelung des Geringern gekommen ist.

Wir lieben am Weib die äußere Erscheinung, den Schein — und der Schein trügt. Es gibt eine Schönheit des Leibes, der keineswegs eine Schönheit der Seele entsprechen muß. Die Seele hat wohl eine Fähigkeit zur Schönheit, aber nicht so viel, daß sie schön seyn, sondern nur, daß sie (wie unsere Sprache so treffend sagt) schön thun kann. Auch die Seele ist also mehr zum Schein als zum Seyn ausgestattet, und mit dem Schein täuscht sie uns; sie erscheint uns so, daß wir uns selber täuschen, indem wir das bloße So-Thun für Seyn und Wahrheit nehmen, und nun triumphiren, als ob wir die schönste Wahrheit selber gefunden.

Ja wohl: edlen Sinn, treue Liebe, aufopfernden Muth blicken die leuchtenden Augen und strahlt das erröthete Angesicht! Aber im Innersten lebt das klare, kalte, berechnende Ich, das frei ist gegen die Affecte und sich vorbehält, diese zu bestätigen oder zurückzunehmen, je nach Befund. Davon merken wir aber nichts, wir von dem schönen Doppelschein Betrogenen! Was uns so außerordentlich hold anspricht, das muß nothwendig wahr seyn! Die Liebe, die mit so wunderbarem Feuer aus den Augen in unser tiefstes Herz einglüht, kann nur eine ewige seyn! Und nun erhebt sich unsere Liebe mit doppelter und dreifacher Macht, in dankbarer Rührung schmelzen wir und durch keine Verherrlichung glauben wir der Bewunderten genugthun zu können. Was wir an lieblichen und edeln Eigenschaften nur zu denken vermögen, sehen wir in ihr — tragen es über in sie und sehen es wirklich und gewöhnen uns daran: das Weib steht als eine Göttin vor uns, an der alle Wandelung des Lebens nur ein Schönerwerden seyn kann!

Was haben wir für Mittel gegen diese vereinten Täuschungen? Gegen die Magie, die wir wollen und miterzeugen, weil sie uns beseligt? Es gibt nur Ein wirksames: die Enttäuschung durch die That, — durch den thatsächlichen Schaden, den thatsächlichen Schimpf und das Herzeleid! — —

Dichterische Seelen dürfen doch vielleicht auf Entschuldigung rechnen, wenn sie der Blendung erliegen! — Der Dichter muß gut seyn, er muß Glauben und Liebe haben; denn er soll in Schönheit führen und idealisiren Alles, was er sieht, — und dazu muß er schon Alles liebevoll und schön sehen. Der Dichter treibt nur sein Metier, wenn er verschönert und gläubig preist und liebevoll verherrlicht; darum ist er auch so sicher dabei und erlangt am schwersten den Scharfblick, der hinter den Blumen der äußeren Lieblichkeit die Schlange der Selbstsucht wahrnimmt. Ihm muß der wirkliche Sachverhalt unerbittlich ad oculos demonstrirt werden, sollen es nicht länger Augen seyn, die sehen ohne zu sehen! — Aber auch dann — der Zauber, an dem er so lange gehangen hat, wirkt noch immer! Bilder ehemaligen Glücks umgaukeln den Beraubten, Sehnsuchtgepeinigten; der schöne Schein glänzt in unwiderstehlichen Reizen, und tiefstes Leid erfüllt seine Seele, daß er verlieren soll, was er zu höchster Seligkeit erlangen wollte und in entzückenden Träumen schon als erlangt sich vorgespiegelt hat! — —

Doch, verehrter Freund, hier thu’ ich mir selber Unrecht. Regungen dieser Art hab’ ich freilich; aber doch nur selten, und ich verstehe ihnen zu antworten und sie abzuweisen. Die Wahrheit, die wahre Schönheit, die Schönheit der Seele leuchtet mir in siegendem Glanz; ich sehe sie immer schöner, und ihr heiliger Zauber entkräftet den unheiligen, der die Schwäche bestrickt hat. Wenn sie vor mir lebendig wird, dann erbleichen die Farben der täuschenden Erscheinung und diese gewinnt durch ihr erkanntes Wesen ein mißtöniges Licht, das die letzten Sympathien im Herzen tilgt.

Was gibt es Lieberes, als ein ehrliches Herz? Was gibt es Holderes als die Güte, die darnach trachtet, daß sie Freude mache und Hülfe leiste, und die keinen andern Lohn will, als das frohe Gesicht des Beglückten? Was gibt es Schöneres und Rührenderes, als die Großmuth, die sich selber beraubt, um Andere zu bereichern? Was gibt es Himmlischeres, als den Blick aus dem Aug eines Weibes, deren innerstes Wesen Güte, Großmuth ist? O, neben diesem Blick erscheint der süßeste, dessen die Sirene in Momenten der Rührung fähig ist, oberflächlich und machtlos! Dort nur sehen wir in den Himmel, in heilig holdes Leben; wir fühlen uns unendlich heimlich und gesichert, unser Gefühl beglückt uns nicht nur, es erhöht und weiht uns, und nicht nur selig, sondern mit der Besten selber gut und edel geworden erblicken wir die Gestalt und Alles, Alles an ihr in dem Licht ewiger Schönheit!

Hat es solche Frauen nicht gegeben? Und Gott sey Dank, es gibt noch solche! Es ist keine poetische Täuschung, wenn wir von Frauen reden, die Engel sind! Sie wandeln auf Erden, diese schönen Wesen, sie erweisen sich, und wehe dem Stumpfsinnigen, der nach thatsächlichem Erweis ihre himmlische Güte noch bezweifeln könnte!

Die That und die Bewährung durch die That, daran erkennt man sie. Denn sie geben sich nicht immer das Ansehen ihres innern Wesens und lieben es nicht selten, den Adel ihres Denkens und Fühlens hinter Scherz und Spiel zu verstecken. Es gibt ernste Heilige auf Erden; aber es gibt auch heitere, die sich in lieblicher Laune gefallen und deren gütige Seele, wenn sie sich offenbart, nur um so rührender erscheint.

Menschen haben ihre Schicksale. Das meine war, von dem Schein getäuscht und betrogen zu werden. Hab’ ich mich dadurch eines ehrlichen Herzens unwerth gemacht, so muß ich’s dulden. Aber Ein Vortheil — Ein Ersatz ist mir doch geworden: ich habe die wahre Schönheit erkennen lernen auf Grund der falschen, und mein Herz lodert in Liebe zu Dem, was ewig liebenswerth ist.“

Zwei Tage darauf erhielt er von dem alten Herrn das Antwortschreiben:

„Aequam memento rebus in arduis
Sevare mentem!

Diesen alten Spruch, mein lieber Freund, ruf’ ich Ihnen zu, damit Sie ihn beherzigen, wie’s noth thut! Aus Ihrem freundlichen und dichterischen Brief hab’ ich zu meiner großen Beruhigung ersehen, daß Sie sich über den Verlust der schönen Werthlieb fast schon getröstet haben. Fahren Sie fort und bringen Sie es dahin, daß Sie sich zu diesem Ende Glück wünschen. Sie hat uns Alle getäuscht, und auch ich hab’ mich zu schämen, daß ich sie, weil sie schön war und in ihrer stolzen Ruhe etwas Klassisches hatte, für gut gehalten. Ja, ja, der Mammon! — Mir will vorkommen, als ob er noch nie so der Gott der Welt gewesen wäre, als gerade in unsern Tagen! Alles hält man jetzt für unsicher, nichts erweckt mehr Vertrauen im Herzen der Menschen, als Geld und Gut. Man stellt sich vor, was man Alles dafür haben kann, und trachtet immer nach mehr, ohne zu bedenken, daß man doch nur äußere Dinge dafür eintauscht, welche sehr häufig auch schädlich sind, und daß man oft nicht nur die Tugend, sondern auch die edelsten Freuden dafür hingibt. Aber das sind nugae für die jetzige Zeit. Was die Moralisten aller Jahrhunderte, Philosophen und Poeten des Alterthums so schön und überzeugend gelehrt haben: daß das wahre Glück in der Tugend bestehe, damit kann man heutzutag nur noch den Spott auf sich ziehen. Wo will die Welt hin, mein lieber Freund? Und wird sie auf diesem Wege, der aus der Bildung heraus in die Rohheit führt, endlich Halt machen und zur Vernunft und edlen menschlichen Denkart umkehren?

Thätigkeit, Maß und gute Laune, das erhält uns jung, es verschafft uns den Boden in der Welt, den wir brauchen, und verheißt uns ein glückliches Alter. Mit großer Freude hab’ ich von Ihrem guten Erfolg auf der Bühne gelesen. Sie sind doch schnell zum Zwecke gekommen, und das beweist mir, daß das Drama das Fach ist, auf das Sie mit Ihrem Talent vorzüglich angewiesen sind. Cultiviren Sie es, und versäumen Sie dabei nicht, die alten Autoren zu studieren, Griechen und Römer! Sie wissen, ich bin kein Pedant und setze die Alten nicht unbedingt über die Neuern, weil ich in ihnen zu Hause bin und meine liebsten Freuden aus ihnen schöpfe. Aber lernen kann man sehr viel aus ihnen; und mich will bedünken, als ob man sie gegenwärtig besonders auch zum Vortheil der dramatischen Dichtung studieren sollte. Man ist zu bunt geworden im Drama, wie mir scheint, — man bringt zuviel Stoff und verliert über den Effecten den Effect. Ein Streben nach größerer Concentration und Harmonie thut den jetzigen dramatischen Autoren noth; und wo finden sie da herrlichere Muster, als es die großen Tragiker der alten Griechen sind, deren einer jetzt sogar wieder von unsern Bühnen herab die Herzen erschüttert?

Ihnen, mein lieber junger Freund, wird das Studium der Alten noch ganz besonders ersprießlich seyn; denn Sie — nehmen Sie mir’s nicht übel! — verrathen noch immer zu viel Ueberschwänglichkeit! Die Vergötterung eines Weibes hat Ihnen Kummer eingetragen; und nun scheinen Sie mir doch wieder nach einer andern Seite hin vergöttern zu wollen, phantasiren sich Engel in Menschengestalt, und sind in Gefahr, sich eine neue Enttäuschung zu bereiten. Freilich gibt es engelgute Frauen; aber auch diese bleiben immer menschliche Wesen mit verschiedenen menschlichen Eigenschaften, die mit dem Engelsideal oft gar sehr in Widerspruch treten. Man muß sich das zuvor sagen und natürlich-gesunden Sinnes nicht zuviel erwarten, wenn man nicht Beschämung und Verdruß erleben will.

Doch darum nicht den Muth verloren, mein lieber Poeta! Es gibt gute, brave, wohlgezogene Mädchen, und ich wünsche von Herzen, daß Sie eine solche finden und mit ihr des Lebens froh werden mögen. Vielleicht schwebt Ihnen bereits ein liebes Kind vor, wie ich Ihnen eines wünsche? Sind Sie der Hauptsache gewiß, dann sehen Sie nur frisch über alles Andere hinweg und gründen Sie mit Besonnenheit ihr Glück im Ehestand! Denn dafür, wie ich Sie kenne, hat Sie Gott geschaffen. Ich sage Ihnen: Ihre Phantasie wird sich nie ganz losringen von der Schönen, die so unwürdig gegen Sie gehandelt hat, wenn Sie nicht der Gatte einer Andern werden. Ein Engel, den Sie nur träumen, wird Sie nicht frei machen gegen die, welche denn doch immer noch lebendig da ist, sondern nur ein gutes braves Weib, das Sie die Freuden des Hauses kosten läßt. — Leben Sie wohl, handeln Sie als Mann, und wenn etwas eintrifft, das mir Freude machen kann, vergessen Sie nicht, es mir zu melden, sondern denken Sie auch im Glück an mich!“ —

Als Heinrich diesen Brief las, konnte er nicht umhin, die tröstende Wirkung zu empfinden, die herzlicher Antheil, mit wackerm Humor ausgesprochen, immer auf uns übt. Zuletzt schüttelte er aber doch melancholisch den Kopf. „Uebertriebene Vorstellungen?“ sagte er zu sich; — „phantastische Ansprüche? — Wenn es nur das wäre!“

Er schwieg, und ein Seufzer stahl sich aus seiner Brust. „O Verblendung,“ rief er aus. „Stumpfsinn des Träumers, worüber kannst du hinwegsehen! — — Aber Geschehenes ist nicht zu ändern. Ich muß einen neuen Plan machen zum Leben und etwas versuchen! Meine Eltern sollen mich hören, und das heute noch!“

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