Werth der Quellen.

Unter den Hss. sind deutlich drei Gruppen zu unterscheiden. Den besten und auch relativ vollständigsten Text bietet die erste Gruppe, vertreten durch die Hss. A und B, die ohne Zweifel auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen. Es sind dies auch die ältesten Hss., denn auch die Entstehung von B wird bald nach 1450 anzusetzen sein.

A ist von einem gewissenhaften Schreiber geschrieben, nur selten hat sie ganz unverständliche Worte oder Constructionen. Die Interpolationen, deren es nur ganz wenige gibt, erstrecken sich meist nur auf einzelne Worte und sind leicht zu erkennen; auch steht in diesen Fällen die Hs. allein den andern gegenüber; so C. V (7, 9), C. XI (15, 8) u. a. Nur einmal, in C. XXXIII 54, 1-54, 12 haben wir es offenbar mit einer grössern Interpolation zu thun, die sich aber auch noch in B und D findet. Man vgl. die Anm. zu dieser Stelle. Auslassungen sind höchstens zwei- oder dreimal zu verzeichnen. (s. Lesearten.)

Die Hs. B hat zwar die Spracheigenthümlichkeit des Verfassers gänzlich verwischt, entschädigt aber durch genauen Anschluss im Texte an A. Sie ist offenbar von einem gedankenlosen Schreiber geschrieben ohne Absicht zu ändern. Das zeigen die zahlreichen unverständlichen Worte, so wie die Gewohnheit, Stücke zwischen zwei gleichen oder gleichschliessenden Wörtern im Texte zu überspringen.

Eine zweite Gruppe bildet die Hs. C mit den beiden Drucken a und b. Der Text ist hier schon gekürzt, allerdings mit einer gewissen Kunst. Eine Lücke ist besonders auffallend: in C. XXVI 41, 5 bis 41, 18;[73] kleinere Auslassungen finden sich öfter; so C. IV (6, 5), C. IX (12,4), C. XXXII (51, 12) u. a. Aenderungen der Construction, so wie des Sinnes durch Einfügung von Worten und selbst Sätzen, Einsetzung von Wörtern ähnlicher Bedeutung sind häufig genug und zeigen die Absicht des Schreibers zu ändern; so C. I (1, 8), C. V (7, 5), C. X (13, 9), C. XI (15, 10), C. XVIII (26, 19) u. a.

Die dritte Gruppe wird vertreten durch die Hs. D, an die sich auch einige Drucke anschliessen (s. oben). Der Text in dieser Hs. ist fast als eine freie Wiedergabe des Originals zu bezeichnen. Umfassende, oft ohne Sinn durchgeführte Kürzungen und Aenderungen sind in Fülle vorhanden, so dass diese Ueberlieferung eigentlich nur zum Ausschlaggeben bei einer sonst zweifelhaften Leseart zu benutzen war. Eine sehr bedeutende Lücke ist in C. XXXIV (57, 3-57, 22).

Gegen den Schluss des Werkes, besonders in C. XXXIV, werden fast alle Quellen mangelhaft. C und b fehlen ganz, D kürzt mehr als im Vorangehenden und selbst A ist weniger sorgfältig als sonst.

[Abhandlung]

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